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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Er sah mir nicht direkt ins Gesicht, nahm meine Augen gar nicht wahr, oder aber sie leuchteten nicht mehr schwarz. Muskelprotz fand außer dem Sender in meinem Hemd und den Sachen in der Handtasche. Er kippte sie auf dein Boden aus und beleuchtete alles mit der Taschenlampe. Er untersuchte, ob der Füller schrieb, die Haarspraydose sprühte und nahm das Atemspray hin, als würde er es kennen.
     
    Aber mehr fing er mit dem ganzen Zeug nicht an. Allerdings knetete er die ausgeleerte Tasche mit der linken Hand, während er mit der rechten die Maschinenpistole hielt.
     
    »Das ist wohl keine mit einem Fach für Pistolen, oder?«
     
    Ich hatte den Kopf so weit angehoben, dass ich ihn beobachten und er mein Gesicht sehen konnte, während er die Sao untersuchte. »Nein.« »Ich hätte drauf gewettet«, sagte er. »Ist sie aber nicht.«
     
    Am Ende trat er auf die Tasche und stampfte sie platt. Ein Glück war's nicht wirklich meine Handtasche. »Ich schätze das ist keine Pistole«, sagte er. »Hab's ja gesagt.«
     
    Er ging drei Schritte von mir weg, wo er außer Reichweite war. Er tat, als wäre ich gefährlich. Verflixt. Manchmal verließ ich mich darauf, harmlos zu erscheinen, aber ich schätze, ich hatte ich diesmal zu viele Eisenwaren eingepackt. »Sie können sich jetzt aufrichten.« Ich richtete mich auf.
     
    Er warf mir die Sonnenbrille zu. Ich fing sie auf. Das aus dem Haus fiel jetzt auf mein Gesicht, doch der Kerl zuckte nicht zusammen. Offenbar hatte das schwarze Leuchter nachgelassen. Er gab mir einen Wink, den Inhalt meiner Handtasche aufzuklauben- Ich warf alles hinein und beinahe die Sonnenbrille, dann beschloss ich, sie wieder aufzusetzen. Aus zwei Gründen: Sobald ich durch die Brille im nichts mehr sah, würde ich wissen, dass mich die Vampirkräfte ganz verlassen hatten. Und wie ich Edward kannte, war sie teuer gewesen, und ich wollte sie ihm nicht zerkratzen. Muskelprotz winkte mit dem Pistolenlauf und sagte: »Gehen Sie langsam und gerade auf das Haus zu, dann ist alles bestens. « »Wieso glaube ich Ihnen nicht?«, fragte ich.
     
    Er sah mich mit toten Augen an. »Ich kann Oberschlau, nicht leiden.« »Sie werden mit dem Schießen warten müssen, bis ich mit dem Schutzzauber fertig bin«, sagte ich. »So wurde es mir gesagt. Los, Bewegung.«
     
    Der schlanke Kerl mit der Brille, der Edward vor der Mündung hatte, wartete auf mich und Muskelprotz. Als ich losging , schob Nickelbrille Edward vorwärts. Sie ließen uns nebeneinander gehen und befahlen uns, zusammenzubleiben. Sie hielten uns zusammen, damit sie, falls sie schießen mussten, uns mit einem Feuerstoß töten konnten. Echte Profis. Ich hoffte, Olaf und Bernardo waren so gut, wie sie taten. Wenn nicht, steckten wir in ernsten Schwierigkeiten.
     
    Das Haus war eines dieser neumodischen Architektenbauten, die sich Leute mit mehr Geld als Geschmack bauen lassen. Es sah aus wie ein formloser Betonklumpen, und die Fenster und Türen waren so wahllos verstreut wie Rosinen in einem Kuchen. Sie waren nie da, wo man sie vermutet hätte, wodurch das Haus verzerrt wirkte. Die Tür war nicht in der Mitte, dafür aber rund wie ein offenes Maul. Die Fenster waren nicht nur rund und an unerwarteten Stellen, sondern ihre Anzahl schien auch nicht zur Etagenaufteilung zu passen, so als gäbe es blinde Fenster, hinter denen sich kein Zimmer befand.
     
    Zu der runden Tür führten weiße Stufen, aber die waren nicht breit genug, dass Edward und ich nebeneinander her gehen konnten. Darum ging er zwei Schritte vor. Keiner unserer Begleiter protestierte, also gingen wir weiter.
     
    Es war so lange her, seit ich eine Handtasche statt eines Rucksacks bei mir gehabt hatte, dass sie sich auf meiner Schulter sperrig anfühlte. Ich musste sie mit einer Hand festhalten, damit sie nicht herunterrutschte. Ich trug sie links, um die rechte Hand freizuhaben. Nicht dass ich noch irgendetwas ziehen oder zücken konnte. Aber es war immer gut, die starke Hand freizuhaben, für alle Fälle. So hatten Edward und Dolph mir immer gesagt.
     
    Als wir am Ende der Treppe in einem hellen gelben Lichtfleck ankamen, wurde uns befohlen, stehen zu bleiben. Wir blieben stehen. Sie stellten sich schräg hinter uns. Ich verstand nicht gleich, warum, aber dann ging die Tür auf und ein dritter Mann richtete eine Maschinenpistole auf uns. Muskelprotz und Nickelbrille standen nicht in der Schusslinie und bewegten sich ihrerseits so, dass der andere nicht in ihre geriet. Das ist bei drei

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