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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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können, aber für ihn schien auch Sex dazuzugehören, und dass kam für mich nicht in Frage.
     
    »Ich werde mitgehen«, sagte Jason. Er setzte sich neben Cherry und legte mit anschmiegsamen Bewegungen den Kopf auf ihre Schulter. Sie rückte von ihm ab und kuschelte sich an Nathaniel. Das war nichts Sexuelles, das war normales Gruppenverhalten der Wertiere. Dabei wurde es als Fauxpas angesehen, mit einer anderen Tierart zu kuscheln. Aber Jason kümmerte das nicht. Cherry war eine Frau, und er flirtete mit jeder. Nichts Persönliches, reine Gewohnheit.
     
    Jason rutschte auf dem Po hinterher, bis Cherry zwischen ihm und Nathaniel eingeklemmt saß. »Ich habe einen Anzug dabei, einen schönen, normalen blauen Anzug. Ich werde sogar einen Schlips tragen.«
     
    Cherry knurrte ihn an. Aus diesem hübschen Gesicht klang das völlig verkehrt. Ich gehöre nicht zu den Frauen, die andere Frauen neu zurechtmachen möchten. Ich mache mir nicht viel aus Kleidung oder Make-up. Aber Cherry hätte ich gern ein paar Tipps gegeben. Wenn sie sogar als Frankensteinbraut hübsch aussah, wäre sie in Farben, die zu ihrem Hautton passten, bestimmt umwerfend.
     
    Ich lächelte. »Danke, Jason. Jetzt lass Cherry ein bisschen Platz zum Atmen.« Er drängte sich nur noch dichter an sie. »Zane hat mich geküsst, damit ich weggehe.« »Geh weg, sonst beiße ich dir die Nase ab.« Sie zog ein Gesicht zwischen Lächeln und Zähnefletschen.
     
    »Ich glaube, sie meint es ernst«, warnte ich ihn. Jason lachte und erhob sich mit dieser blitzartigen Schnelligkeit, die sie alle hatten. Er stellte sich hinter meinen Sessel und stützte seine Unterarme auf die Kopflehne.
     
    »Ich werde mich hinter dir verstecken, bis alles vorbei ist«, sagte er. »Weg von meinem Sitz«, verlangte ich.
     
    Er nahm die Arme weg, blieb aber hinter mir stehen. »Jean-Claude meinte, du musst welche von uns zur Polizei mitnehmen. Wir können ja wohl nicht alle wie Collegestudenten und Pornostars aussehen.«
     
    Das mit den Pornostars traf leider auf alle drei Werleoparden zu. Auch so eine klasse Idee von Gabriel, seine Leute in Pornofilmen spielen zu lassen. Er übernahm damals ebenfalls Hauptrollen. Er hätte von seinen Kätzchen nie verlangt, wozu er nicht auch selbst bereit war - oder vielmehr wonach er lechzte. Er war ein verkorkster Scheißkerl gewesen und hatte dafür gesorgt, dass seine Werleoparden genauso verkorkst wurden.
     
    Nathaniel hatte mir mal eine Geschenkbox mit drei seiner Filme gegeben, mit dem Vorschlag, wir sollten sie uns gemeinsam ansehen. Ich sagte danke, aber nein danke. Ich habe die Bänder nur behalten, weil ich nicht wusste, was ich damit tun sollte. Ich meine, er hatte sie mir geschenkt. Man hat mich dazu erzogen, niemals grob zu sein. Sie steh: ,i ganz hinten in meinem Videoschrank, hinter einem Stapel Disney-Filme. Nein, ich habe sie mir auch nicht allein angesehen.
     
    Die Luft schlug gegen das Flugzeug und brachte es zum Zittern. Turbulenzen, bloß Turbulenzen. »Du bist ja ganz blass«, sagte Cherry »ja.« Jason küsste mich auf den Scheitel. »Weißt du, du bist wirklich süß, wenn du Angst hast.«
     
    Ich drehte mich ganz langsam um und sah ihn an. Ich würde gern behaupten, ich sah ihn an, bis ihm das Grinsen verging aber so viel Zeit hatten wir nicht. Jason wäre noch grinsend Zur Hölle gefahren. »Fass mich nicht an.« Das Grinsen wurde breiter. In seinen Augen funkelte es. »Wer, ich?«
     
    Ich seufzte und lehnte mich wieder an. Das würden ziemlich lange Tage werden.
     

4
     
    D er Flugplatz von Portaby ist klein. Wahrscheinlich heißt er deswegen Flugplatz und nicht Flughafen. Es gab zwei kleine Rollbahnen und eine Gruppe von Gebäuden, sofern man drei eine Gruppe nennen kann. Aber er war blitzblank und übersichtlich, die Ausstattung postkartenreif. Er lag in einem weiten grünen Tal, das an drei Seiten von den sanften Hängen der Smokey Mountains umgeben war. An der vierten Seite, hinter den Fluplatzgebäuden, lag der Rest des Tals. Es fiel steil ab, wie um zu zeigen, dass man sich mitten im Gebirge befand. Unterhalb erstreckte sich die Stadt Myerton in so klarer Luft, dass man meinte, jemand habe die Wolken mit gemahlenen Diamanten bestäubt. Mir fielen Worte ein wie unberührt oder kristallklar.
     
    Das war der Hauptgrund, weshalb hier noch eine der letzten wilden Herden der Smokey-Mountains-Trolle lebte. Richard schloss gerade seinen Master in Biologie ab. Vierjahre lang hatte er die Trolle Jeden Sommer

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