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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Ich hatte mir schon Sorgen gemacht.«
     
    »Was, du dachtest, ich würde einen Anfall bekommen und davon stürmen, um ihn seiner gerechten Strafe zu überlassen?«
     
    »So ungefähr«, antwortete er. »Hatte er denn Sex mit der Frau, die ihn angezeigt hat?« »Wenn du Geschlechtsverkehr meinst, nein. Sie ist ein Mensch«, sagte er. »Richard bumst nicht mit Menschen. Er hat Angst, dass sie zu empfindlich sein könnten.«
     
    »Hast du nicht eben noch gesagt, dass er mit ihr geschlafen hat?« »Sex hatten sie schon, aber nicht so richtig.« Die Alternativen waren mir bekannt, aber ... »Warum? Wieso nicht ... richtig?«
     
    »Das kann das Tier in uns wecken. Du willst gar nicht wissen, was passiert, wenn du mit einer Menschenfrau schläfst, die nicht weiß, was du bist, und dann verwandelst du dich, während du auf ihr liegst und in ihr drinsteckst.« Sein Gesicht verdüsterte sich, und er sah weg.
     
    »Klingt, als hättest du einschlägige Erfahrungen.«
     
    Sein Blick tastete sich wieder an mich heran, und plötzlich erschreckte mich sein Gesichtsausdruck. So als wären die Gitterstäbe zwischen mir und dem Löwen auf einmal nicht mehr da. »Das geht dich nichts an.« Ich nickte. »Entschuldige, du hast Recht. Du hast vollkommen Recht. Das war zu persönlich.«
     
    Aber interessant. Es hatte einen Punkt gegeben, wo ich Richard fast angefleht hatte, die Nacht über zu bleiben. Mit mir zu schlafen. Er hatte nein gesagt, weil er es nicht fair fand, ehe ich ihn bei seiner Verwandlung erlebt hatte. Ich sollte zuerst das ganze Paket akzeptieren. Als sich dann das ganze Paket blutig auf mir wälzte, war ich dazu nicht imstande gewesen. Jetzt fragte ich mich, ob sein Zögern einfach nur Angst gewesen war, mich zu verletzten. Vielleicht.
     
    Ich schüttelte den Kopf. Es spielte keine Rolle mehr. Wenn ich mich wirklich konzentrierte, würde ich vielleicht in der Spur bleiben. Wir waren hier, um ihn aus dem Gefängnis zu holen, nicht um über das Scheitern unserer Beziehung nachzudenken.
     
    »Wir könnten ein bisschen Hilfe mit dem Gepäck brauchen„ rief Jason. Er trug unter jedem Arm zwei Koffer. Zane und Cherry trugen einen Sarg. Sie sahen aus wie Sargträgerbuchstützen. Nathaniel lag auf dem anderen Sarg. Er hatte sich das Hemd ausgezogen und die Haare gelöst, die Hände auf dem Bauch gefaltet und die Augen zugemacht. Ich wusste nicht, ob er einen Toten spielen oder sich sonnen wollte.
     
    »Hier ist noch mehr«, sagte Jason und trat gegen das übrige Gepäck: zwei Koffer und ein großer Schrankkoffer. Ich ging hinüber. »Mann, ich habe nur einen Koffer mitgenommen. Wem gehört der Rest?«
     
    Zane und Cherry setzten den Sarg sacht auf dem Asphalt ab. »Mir gehört nur einer«, sagte Zane. »Ich habe drei«, gab Cherry ein bisschen verlegen zu. »Wer hat das Riesending mitgebracht?«
     
    »Jean-Claude hat es uns mitgegeben«, antwortete Jason. »Nur falls wir uns mit dem hiesigen Meister treffen. Er will, dass wir einen guten Auftritt hinlegen.«
     
    Ich sah das Ding stirnrunzelnd an. »Bitte sag mir, dass das keine Garderobe ist, die Jean-Claude für mich geplant hat.« Jason grinste. Ich schüttelte den Kopf. »Das will ich gar nicht wissen.« »Vielleicht hast du ja Glück«, meinte er. »Vielleicht versuchen sie dich stattdessen umzubringen.«
     
    Ich blickte ihn missbilligend an. »Du hast immer so heitere Gedanken.«
     
    »Mein Markenzeichen«, sagte er.
     
    Nathaniel drehte den Kopf nach mir, ohne die Hände zu lösen. »Ich kann den Sarg nehmen, aber er lässt sich nicht gut allein tragen. Ich brauche Hilfe.« »Ganz bestimmt«, meinte ich.
     
    Er hob die Hand über die Augen und blickte zu mir hin. Ich stellte mich zwischen ihn und die Sonne, sodass er mein Gesicht erkennen konnte, ohne zu blinzeln. Er lächelte zu mir herauf.
     
    »Was soll das Sonnenbad auf dem Sarg?«, fragte ich. Sein Lächeln schrumpfte und erstarb. »Das ist die Szene in der Gruft«, erklärte er, als müsste ich damit alles verstehen. Ich verstand gar nichts.
     
    »Ich weiß nicht, was du meinst.« Er hob nur den Kopf und die Schultern an. »Du hast dir meine Filme gar nicht angeguckt, stimmt's?« »Tut mir leid«, sagte ich.
     
    Er richtete sich ganz auf, strich sich mit geübter Bewegung die Haare nach hinten und fasste sie mit einer silbernen Spange am Hinterkopf zusammen.
     
    »Ich dachte, Silber verbrennt einem Lykanthropen die Haut«, wunderte ich mich. Er rückte die Spange so zurecht, dass sie genau im

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