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Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Titel: Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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Thiekötter.
    »Nicht mit mir!«, protestierte Ann Kathrin, »nicht mit mir …«
    Sie verließ aufgewühlt, wie unter Protest, den Raum, kehrte dann zurück und schob alle beiseite.
    Sie schrieb an den Täter: »Was verlangen Sie von mir? Lebt mein Sohn noch?«
    Die Antwort ließ nur zwei Atemzüge lang auf sich warten:
    Noch. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich ihn lebendig beerdigen soll oder ob ich ihn auf diesem Stuhl einem hochnotpeinlichen Verhör unterziehe.
    In der Anlage fanden sie ein Bild vom Nagel-Stuhl.
    Ann Kathrin wurde ohnmächtig. Sie fiel rückwärts. Rupert fing sie gerade noch auf, sonst wäre sie hart auf dem Boden aufgeschlagen, denn alle anderen starrten wie gebannt auf den Bildschirm.

    Rupert fuhr fast vier Stunden durch, bis er in Bochum im Hustadtring  31 war. Am Türschild stand in roten Buchstaben: Kai Wenzel. Er wohnte ganz oben.
    Rupert drückte vorsichtshalber gleichzeitig fünf verschiedene Klingelknöpfe. Irgendeiner würde ihm schon aufmachen. Und genau so war es.
    Er nahm den Fahrstuhl, obwohl er so klein war, dass Rupert darin fast Beklemmungen bekam. Er musste sich dagegen wehren, denn einem gestandenen Kerl wie ihm stand Platzangst nicht gut, fand er.
    Kai Wenzel sah Rupert durch den Türspion und hatte keineswegs vor, ihm zu öffnen. Er bekam einen Riesenschreck und wusste nicht, ob er lieber seinen Vater anrufen sollte oder seinen besten Freund Felix Jost, der zwei Häuser weiter wohnte.
    »Wenn du kein Aufsehen willst, öffnest du mir jetzt einfach«, sagte Rupert. »Ich kann auch mit einem Sondereinsatzkommando kommen, die Wohnung stürmen, und wir holen dich hier in Handschellen raus. Wäre dir das lieber?«
    Bleich im Gesicht und bibbernd öffnete der junge Mann.
    Rupert tätschelte sein Gesicht. »Brav«, sagte er. Dann stieß er ihm grob gegen die Brust und schubste ihn so in die Wohnung.
    Rupert schloss die Tür hinter sich. »Sind wir allein?«
    Der junge Mann nickte verängstigt.
    »Du hast das wohl witzig gefunden, was du da veranstaltet hast?«
    Kai antwortete nicht, sondern suchte seinen Baseballschläger, den er noch nie benutzt hatte, der aber hier irgendwo zusammen mit einem Fanghandschuh als Dekorationsstück rumstand. Er hatte nur vergessen, wo. Sein Vater hatte ihm die Sachen aus Amerika mitgebracht. Er hatte sich als VfL-Bochum-Fan eigentlich einen echten Lederfußball gewünscht, doch jetzt, fand er, war so ein Baseballschläger unglaublich nützlich.
    Hochhäuser sehen für Ostfriesen im Allgemeinen nicht sehr einladend aus, aber jetzt, hier drin, mit dem Blick auf das kleine Wäldchen, fand Rupert, dass es eine wunderbare Wohngegend war.
    Es roch süßlich in der Wohnung. Der typische Haschischgeruch umgab Rupert. Aber das interessierte ihn ausnahmsweise nicht.
    An der Wand ging ein Plakat von einer Gölzenleuchter-Ausstellung im Kulturmagazin Bochum.
    Das ist doch dieser Holzschneider, auf den Ann Kathrin so abfährt, dachte Rupert grimmig, und das brachte ihn noch mehr gegen Kai Wenzel auf. Er musste sich darauf konzentrieren, nicht die Kontrolle über die Situation zu verlieren, sondern genau das zu erreichen, weshalb er gekommen war.
    »Ich habe ein Problem«, sagte Rupert, »und du wirst mir dabei helfen, es zu lösen.«
    »Ich – Ihnen helfen?«
    »Ja, da staunst du, was? Ich will ein Geständnis von dir.«
    »Ich gebe überhaupt nichts zu, ich …«
    »Halt die Schnauze und hör mir zu. Du wirst mir jetzt ein Geständnis unterschreiben, dass du einen Kündigungsbrief verfasst hast, den du anschließend über meinen Computer an die Polizeidirektion geschickt hast.«
    Augenblicklich hatte Kai Wenzel wieder Boden unter den Füßen. Er brauchte keinen Baseballschläger mehr. Etwas anderes gab ihm Macht. Er setzte sich sogar und goss sich ein Glas Fruchtsaft aus einer Plastikpackung ein.
    »Wollen Sie auch einen Schluck?«, fragte er.
    Rupert schüttelte den Kopf. »Ich steh nicht so auf diesen Gesundheitskram.«
    »Ich kann Ihnen das doch nicht unterschreiben. Wie soll ich denn von Ihrem Computer aus …«
    Rupert gestikulierte wild durch die Luft. »Das ist mir scheißegal! Damit kennt sich doch kein Mensch aus! Alles ist möglich, und gleichzeitig ist auch nichts möglich. Du hast dich halt irgendwie da reingehackt und die Kontrolle über meinen Computer gewonnen. Du wolltest mir eins auswischen. Das glaubt dir jeder! Hast du ja auch oft genug gemacht. Wir verkaufen das Ganze als blöden Streich. Im Streiche spielen bist du doch wohl der

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