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Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Titel: Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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noch die Uschi in einem Schlafsack und der Joe.«
    »Als Sie sich mit Eike dort vergnügt haben, waren die beiden aber nicht dabei, oder?«, fragte Ann Kathrin, und Weller wusste nicht genau, ob sie das jetzt als Mutter oder als Kommissarin wissen wollte.
    Rebekka Simon schüttelte den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Was denken Sie denn? Das ist nach einer Fete so. Dann schlafen überall viele Leute irgendwo.«
    Als hätte sie das durch diese Belehrung zum ersten Mal im Leben erfahren, nickte Ann Kathrin gespielt erstaunt und nahm einen längeren Zug Wasser als üblich. Es war nur noch eine Handbreit Wasser in der Flasche. Ann Kathrin sah sich schon nach der dritten Flasche um.
    Plötzlich hielt Rebekka inne, ergriff Ann Kathrins Hand und sagte: »Bitte. Wir müssen ihn retten. Das mit Eike und mir, das ist nicht irgend so eine belanglose Affäre. Wir lieben uns wirklich.«
    Ann Kathrin nickte. »Wir beide lieben den gleichen Menschen. Wir haben jeden Grund der Welt, uns zu vertrauen und zusammenzuarbeiten.«
    Rebekka Simon hatte Tränen in den Augen. Dann lagen Ann Kathrin und Rebekka sich in den Armen und drückten sich.
    Weller beneidete die beiden Frauen um die Art, wie sie miteinander umgingen.

    Sosehr Eike versuchte, zur Ruhe zu kommen, es gelang ihm nicht. Auch alles, was er an autogenem Training gelernt hatte, versagte. Er konnte sich noch so oft sagen, dass sein rechter Arm schwer werden würde, es geschah einfach nicht. Stattdessen breitete sich eine Lähmung aus, die mit einer Unruhe einherging, dass der gesamte Sarg vibrierte, und das von ihm selbst verursachte Pochen und Klopfen wurde zur Hintergrundmusik der Panik, die ihn im Griff hatte.
    Immer wieder waren da die Schreie und das Wehklagen einer anderen Person. Dann dieses ständige Klopfen.
    In Eikes Phantasie trieb sein Entführer Nägel in den Körper eines anderen Menschen. Er benutzte dazu einen Zimmermannshammer.
    Dann waren da Schritte. Jemand kam auf den Sarg zu.
    Eike hielt die Luft an.
    Jemand begann, den Sarg aufzuhebeln. Es knallte und knirschte.
    So irre es sich anfühlte, Eike schämte sich, denn jetzt wurde ihm bewusst, dass er sich eingekotet und -uriniert hatte. Wie sehr es in seiner Kiste stank, merkte er erst, als der Deckel abgehoben wurde und die frische Luft ihn flutete.
    Er wurde geblendet, doch was er für Sonnenlicht hielt, war nur eine kalte Neonröhre.
    »Ich wollte dich einladen«, sagte eine sanfte, männliche Stimme. »Wir haben hier jemanden, der ein Geständnis ablegen möchte. Ein ganz vorbildliches Geständnis. Er hat viele Nadelstiche gebraucht. Ich dachte schon, er würde es überhaupt nicht mehr schaffen. Aber im letzten Moment kriegen die meisten es hin. Kurz bevor die Seele den Körper verlässt, will doch fast jeder reinen Tisch machen.«
    Er reichte Eike die Hand und half ihm aus dem Sarg. Eikes Knie gaben nach. Er stürzte nach vorn. Der Mann hielt ihn und richtete ihn wieder auf.
    »Ich dachte«, sagte er, »du seist vielleicht vernünftig geworden und hättest nun das Bedürfnis, deinen Beitrag zu leisten. Wir werden bald einen Menschen beerdigen. Noch lebt er. Aber lange wird er nicht mehr durchhalten. Wir möchten doch beide eine würdige Beerdigungsfeier für ihn organisieren, oder nicht? Wenn wir beide schon die einzigen Gäste sind, sollten wir alles in unseren Kräften Stehende tun. Kennst du diesen Beerdigungskuchen? Ich fand ihn als Kind immer toll. Ich habe mich auf jede Beerdigung gefreut, weil es so schönen Butterkuchen mit Streusel gab. Du bist doch unser Kuchenspezialist, oder nicht?« Er tätschelte Eikes Wange. »Ich finde, du solltest ihm zu Ehren einen Kuchen backen. Den essen wir dann gemeinsam, und dann legen wir ihn zur ewigen Ruhe.« Seine Stimme wurde schärfer. »Du wirst doch jetzt ein braver Junge sein, oder hat dir die Zeit im Sarg nicht gereicht? Wirst du mich wieder angreifen und dumme Spielchen mit mir spielen?«
    »Nein«, sagte Eike unterwürfig, »nein, ganz bestimmt nicht.«
    Der Mann lächelte und kniff aufmunternd in Eikes rechte Wange. »Du bist blass, Junge! So, und jetzt frisch ran an die Arbeit! Arbeit tut Leib und Seele gut … Arbeit formt den Charakter.«
    »Ich … ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich habe noch nie einen Streuselkuchen …«
    Der Mann zeigte lange Stahlnägel vor wie einen bunten Sommerblumenstrauß. »Wenn dein Kuchen misslingt oder du irgendwelche Tricks versuchst, verschwindest du wieder in der Kiste. Aber diesmal jage ich diese Stahlnägel

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