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Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Titel: Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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nicht … Also, ich würde …« Er schüttelte den Kopf, verschränkte die Arme vor der Brust und schwieg dann doch.
    »Für jemanden, der vergleichende Literaturwissenschaften studiert hat, und Sprachwissenschaften, eiern Sie sprachlich ganz schön herum, Herr Professor, ganz so als hätten Sie Wortfindungstörungen.«
    Die Provokation wirkte. Er walkte sich kurz das Gesicht durch und hielt dann die Hände oben, als müsse er sich vor Blicken schützen.
    »Also gut. Ich … ich war mir nicht sicher, ob er nicht vielleicht versucht … sich an meine Frau heranzumachen.« Jetzt, da es heraus war, drehte er auf. Sprang vom Stuhl und baute sich geradezu bedrohlich vor Ann Kathrin auf. »Ich habe ihm das zugetraut. Das hätte ihm ähnlich gesehen, nur um mich zu demütigen und meine Familie zu zerstören!«
    »War Ihre Frau denn sein Typ?«
    »Ach, wo denken Sie hin! Der nahm, was er kriegen konnte. Oder, um es in seinen Worten zu sagen: Er knallte alles, was ihm vor die Flinte kam. Entschuldigen Sie bitte den Ausdruck, aber genau das war seine Redeweise.«
    Professor Willbrandt war sehr aufgeregt. Seine Wangen liefen rot an, die Lippen wurden schmal und fast weiß. Er zitterte vor Zorn.
    Ann Kathrin wusste, dass jetzt die Worte locker saßen, die Aussagen schneller und ungeprüft heraushuschten als in einem sachlichen Gespräch. Die hochkochende Emotion war gut wie ein klärendes Gewitter.
    »Dann hätten Sie aber doch besser Ihre Frau beschatten lassen sollen, oder nicht?«
    Er wehrte ab. »Um Himmels willen, nein! Nie im Leben. Die kennt jeden bei uns in der Straße, die merkt sogar, wenn da mal jemand parkt, der nicht da hingehört. Sie ist die Paranoia in Person.«
    »Gut, Dann haben Sie also Ihren Bruder beschatten lassen und herausgefunden, was er in seiner Freizeit so treibt und ihn dann in einem Wutanfall umgebracht?«
    »Nein! Natürlich nicht! Im Gegenteil. Es hat mich erleichtert. Mein Verdacht war unbegründet, und … ich kam mir so dumm vor.« Mit Blicken um Verständnis heischend, lächelte er gequält.
    Ann Kathrin legte zwei Fotos vor ihn auf den Tisch. »Das ist doch Ihre Frau, oder?«
    Professor Willbrandt brach innerlich zusammen. Er bemühte sich, so zu tun, als hätte er die Fotos noch nie gesehen, aber das war sinnlos.
    »Laut Bericht der Agentur haben sich Ihre Frau und Ihr Bruder zweimal im fraglichen Zeitraum getroffen. Einmal in einem Hotel in Hamburg und einmal im …«
    Er schlug mit der rechten Faust einen Haken in die Luft, als würde sein Bruder vor ihm stehen und er könnte ihn jetzt k.o. schlagen.
    »Ich habe ihn nicht umgebracht! Ich habe ihn gehasst, oh ja, aber ich habe ihn nicht …« Seine Augen füllten sich mit Tränen, und er wendete sich ab.
    Ann Kathrin sah auf die Uhr. Gleich musste Rupert seinen Termin bei der Polizeipsychologin Elke Sommer haben. Ann Kathrin war gespannt, ob er hingehen würde.

    Rupert saß der Psychologin Elke Sommer gegenüber und fand, sie sah mehr nach Marianne Sägebrecht aus als nach Elke Sommer. Ein bisschen was hatte sie auch von dieser nervigen Supernanny Katharina Saalfrank. Das hatte aber nichts mit ihrem Aussehen zu tun, sondern mit ihrer Stimme.
    Die sollte jetzt also Ruperts letzte Chance sein? Er fand das lächerlich und beschämend zugleich.
    Er erklärte sofort zu Beginn des Gesprächs, dass er nur gekommen war, um nicht als Drückeberger oder Feigling dazustehen, keineswegs, weil er Probleme hätte.
    Sie notierte etwas und machte dabei Schmatzbewegungen. Sie kaute auf etwas herum.
    »Die Menschen«, sagte sie, »bewegen sich im Allgemeinen zwischen ihrer größten Sehnsucht und ihrer größten Angst.«
    »Ja«, antwortete Rupert patzig, »und die einen tun es ganz grazil wie Heidi Klum auf dem Laufsteg, und die anderen tapsen schwerfällig auf X-Beinen durch die Welt.«
    Er wusste jetzt nicht mehr, ob sie X- oder O-Beine hatte. Da sie hinter dem Schreibtisch saß, konnte er es auch schlecht feststellen.
    Sie ging auf seine Provokation nicht ein, sondern tat, als hätte er ihr ein Kompliment gemacht.
    »Und was ist Ihre größte Angst?«
    Er riss die Augen weit auf und sah sie fragend an, als ob ihm das Wort Angst völlig unbekannt sei.
    »Ihre größte Sehnsucht kennen wir ja nun schon«, sagte sie, um ihm eine Brücke zu bauen.
    »Ach ja?«
    »Nun, so wie es aussieht, sind Sie sehr busenfixiert, und Ihre größte Sehnsucht ist, so viele Busen wie möglich zu begrapschen und mit Ihrem Namenszug zu versehen. Das ist dann wohl so

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