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Anna, 13, (un)verliebt

Anna, 13, (un)verliebt

Titel: Anna, 13, (un)verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Rieckhof
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»Flohmärkte wann und wo« und schon hatten wir das Ergebnis: entweder den XXL -Klamottenmarkt oder den Flohmarkt rund ums Kind, am übernächsten Sonntag in der Kita
Kleine Strolche
. Lilly guckte enttäuscht, aber ich fand das gut. Nicht XXL , sondern die Sache mit den Kindern.
    »Was wollt ihr denn da verkaufen?«, fragte John.
    Na, alles! Alles, was man mit dreizehn Jahren nun wirklich nicht mehr braucht. Barbiepuppen, Legosteine und Ärztekoffer aus Plastik.
    »Deinen alten Schnuffelhasen«, stichelte ich. Aber das war gemein von mir. Wenn Lilly wüsste, dass John ohne das Plüschviech immer noch nicht einschlafen kann, wäre ihm das superpeinlich. Außerdem hatte er uns eben geholfen und das war wirklich nett von ihm.
    Und drittens könnte es sein, dass wir John bald auch noch in anderer Sache brauchen.

Freitag, 14. Februar
    Die Sache mit den Jungs muss geklärt werden. Mal sehen, wer infrage käme.
    Lilly und ich sind alle aus unserer Klasse durchgegangen; das war lustig, aber nicht sehr erfolgreich. Ich will sie ja nicht schlechtmachen, wirklich nicht. Die meisten von ihnen sind ganz okay, aber unsere Interessen liegen weit auseinander. Und ein guter Tanzpartner muss einige Voraussetzungen erfüllen. Deshalb schnitten die meisten nicht so gut ab.
    Julian: zu laut.
    Henri: zu schüchtern.
    Lennart: zu überheblich.
    Lukas: Rülpsweltmeister.
    Basti: riecht nach alten Socken.
    »Und was ist mit Till?«, fragte Lilly.
    Till-Albert-Einstein, unser Superhirn. Er weiß alles, ist aber trotzdem ganz nett, zugegeben. Ein guter Kumpel ist er auch. Im letzten Jahr hat er mit Lilly Mathe geübt, damit sie nicht sitzen bleibt; das hat geklappt.
    »Der freut sich ein Loch in den Bauch, wenn du ihn fragst«, sagte ich zu Lilly. »Er hat ja nicht viele Freunde. So könntest du dich bei ihm für die Nachhilfe bedanken.«
    Lilly sah mich erstaunt an. »Ich dachte eigentlich eher an dich …«, murmelte sie.
    Ich und Till? Naja, warum eigentlich nicht. »Und wen fragst du?«
    Lilly lächelte geheimnisvoll und ich wusste schon die Antwort. Na klar! Aber wenn sie sich da mal nicht verrechnet. John ist verknallt in Lilly, das sieht ein Blinder, aber er hat seine Prinzipien. Und in die Tanzschule würde John NIEMALS gehen, never ever, im ganzen Leben nicht. Das hat er mir gesagt. Warum nicht? Weil es ihm voll peinlich wäre, mit jungen Hühnern rumzuhüpfen. Lilly wusste das nicht, ich musste sie warnen. Aber so weit kam ich gar nicht, denn meine Freundin Lilly ist immer für eine Überraschung gut. »Ich frage Leif«, sagte sie.
    Ich verschluckte mich vor Schreck.
    Leif ist der hübscheste Junge der ganzen Schule, eine Klasse über uns. Ein absoluter Mädchenschwarm, beliebt, begehrt, bewundert. Aber weil er das alles weiß, ist er manchmal auch ein bisschen bescheuert. Letzten Sommer hat Lilly schon mal mit dem rumgeflirtet und ich hab mir wer weiß was gedacht. Damals wollte sie nur einen Job für ihre Mutter rausschlagen, bei Leifs Vater in der Bäckerei. Aber jetzt?
    Mag Lilly Leif etwa wirklich? Mehr als John? Das fände ich nicht gut. Leif ist zwar hübsch, aber John ist besser. Und wenn Lilly und John irgendwann mal ein Paar werden, bleibt alles in der Familie. Aber das konnte ich ja schlecht zu ihr sagen. Also fragte ich nur: »Echt? Du traust dich wirklich, Leif zu fragen?«
    »Na klar, warum nicht!«
    Lilly ist ja so cool, immer total entspannt. Ich bewundere das. Ich bin oft so unsicher, dass ich vor lauter Verlegenheit Fingernägel kaue. Das finde ich selber schrecklich und knabbere noch mehr und irgendwann sind die Nägel völlig runter und hässlich. Dann werde ich noch unsicherer und alles fängt von vorne an.
    Schluss damit!
    Montag pinsele ich violetten Nagellack auf meine Ruinen und frage Till, ob er mit mir in die Tanzschule geht. Damit hab ich überhaupt kein Problem; Till ist nämlich noch schüchterner als ich.
    Aber jetzt mache ich erst mal den Test in der FANCY , vielleicht bringt mich das ja weiter.

Samstag, 15. Februar
    Zoff!!
    Mam und Papa haben sich gestritten, und zwar richtig. Das passiert ganz schön oft in letzter Zeit. Es ging um mich, ich hab’s genau gehört. Papa ist immer noch sauer, weil Mam mir den Tanzkurs erlaubt, obwohl er ihn verboten hatte.
    »Es geht ums Prinzip«, hörte ich ihn sagen.
    »Es geht bei dir immer um’s Prinzip«, schimpfte Mam. »Aber wir können Anna nicht alles verbieten. Die anderen dürfen das ja schließlich auch.«
    »Die anderen interessieren mich

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