Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Titel: Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rina Bachmann
Vom Netzwerk:
zuckte kurz die Schulter und setzte hinzu: „Mag auch nicht sein.“

 
    Kapitel 29. Willst du es wirklich?
    Anna lief zum Ausgang. „Komm da ist noch etwas vor dem Abflug zu erledigen. Ich muss noch die Stupa klar machen. Und überhaupt. Wir müssen schnell zurück! Seitdem ich aus dem Labyrinth bin, habe ich Alphira gar nicht wiedergesehen.“
    Ian stand auf, setzte den aufgewachten Gögling auf seine linke Schulter, ordnete die riesigen Entenfüße auf seiner Brust und ging auf Scharta zu. „Danke“, sagte er, „wir werden schon das Gesuchte finden.“ Er nickte ihr leicht zum Abschied und verschwand in der Dunkelheit des Tunnels.
    Die Jungmagierin blickte überrascht, verabschiedete sich von der Schlange und folgte ihm.
    Er eilte schweigend den dunklen Tunnel entlang.
    Sie lief dicht hinter ihm und holte ihn ein, als er anhielt, um den Gögling von der Schulter zu nehmen. „Wie schafft er es eigentlich, nicht von deiner Schulter zu fallen, wenn du durch den Durchlass aus Schartas Nest durchkriechst?“, fragte sie und guckte die beiden stirnrunzelnd an.
    „Er hat Krallen, also er kann sich gut festhalten“, sagte er trocken.
    „Tut das weh?“
    „Es geht.“ Er legte den schlafenden Gögling auf seinen linken Arm.
    „Ich laufe dann eben schnell weiter“, erklärte Anna. „Ich muss dringend zu Alphira. Mir ist etwas Wichtiges eingefallen. Ich muss schnell nachsehen.“
    Ian nickte und ließ sie vor. Bald verstummte das Hallen ihrer Schritte in der Ferne. Er marschierte in der stillen Dunkelheit des Tunnels und dachte über all das nach, was die Hüterin des Wissens erzählt hatte. Nur ein Mal im Leben. Die Kugel wird etwas zeigen, was wichtig für die Beantwortung der Frage ist . Das klingt sowas von nach Märchenkram!
    Der Gögling breitete seine Ohren aus, wandte sich aus seinen Händen und flog auf seine Schulter. Dabei streifte er ihm mit dem kalten ledrigen Ohr die Wange, verhedderte sich in seinem Haar und riss ihm ein gutes Büschel Haare heraus.
    Ian nahm ihn geduldig wieder herunter und setzte seinen Gang fort.
    Der Gögling schälte sich wieder frei, flog eine Runde Ian um den Kopf, setzte sich auf seine Schulter, verließ sie aber gleich wieder und drehte noch mal einen Kreis.
    „Was ist denn? Was hast du? Es ist doch keiner da!“ Er nahm ihn auf den Arm und machte einige weitere Schritte.
    Dieser flatterte wieder hoch und krallte sich so fest an seiner Schulter, dass er vor Schmerz aufschrie.
    Plötzlich spürte Ian eine Bewegung in der Luft. Sie fühlte sich wie ein Sog an. Er kam von hinten, aus der Richtung, die er gerade hinter sich ließ. Der Sog war erst ganz leicht, dann wurde immer stärker, sodass Ian sich bald an die Wände halten musste. Seltsam . Das gab es hier noch nie. So oft wie wir hier mit Anna gelaufen waren, war doch hier immer so ruhig und still .
    Der Sog wurde mit jeder Sekunde kräftiger. Letztlich erfasste er den jungen Mann und trug ihn davon wie eine Feder.
    Ian sah, wie er bei dem Eingang zu Schartas Kammer vorbeiflog, aber er konnte nichts tun, um anzuhalten. Er wurde immer weiter in die Tiefen des Tunnels gezogen, bis er nichts außer dem lauten Pfeifen in seinen Ohren und der Schwärze wahrnehmen konnte. Er schloss die Augen und ließ sich tragen.
    Bald landete er auf einer unebenen Oberfläche. Es war plötzlich Ruhe. Er lag in stiller Dunkelheit auf einem kühlen Boden, der aus Unmengen von runden, flachen Stücken bestand, die leise schepperten, wenn er sich bewegte. Er nahm ein Stück in die Hand, dann das nächste. Die Teile fühlten sich metallisch an, waren in etwa gleich groß und gleich schwer.
    Grelles Licht ging auf einmal an und er musste die Augen zukneifen. Nach einer Weile blickte er sich um. Er lag auf einer Fläche aus goldenen und silbernen Geldstücken. Schwere Truhen und Vitrinen, voll von Edelsteinen in allen Farben des Regenbogens und filigran gearbeitetem Schmuck hingen etwa einen halben Meter höher an den Wänden. Ian versuchte aufzustehen, rutschte aber auf den Münzen aus und fiel wieder hin. Beim nächsten Versuch schaffte er es, sich gerade aufzustellen. Seine Füße versanken mit jeder Sekunde tiefer. Er machte ein paar hastige Schritte zu der nahestehenden offenen Truhe, in der Rubine und Diamanten verschiedener Größen ihn verführerisch anfunkelten. Nicht gerade einfach, sich zwischen all diesen Schätzen hier zu bewegen . Er schaute nach links und rechts. Wo ist hier der Ausgang?
    Plötzlich hörte er ein tiefes

Weitere Kostenlose Bücher