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Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Titel: Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rina Bachmann
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Männerlachen. Es kam von irgendwo außerhalb des Raums. Er sah auf. Oben, hinter der Glaswand erkannte er die schmale Gestalt der Herrscherin der Unterwelt. Sie blickte auf ihn spöttisch herunter.
    „Du wolltest mal die Schätze anfassen“, hörte er ihre vergnügte Stimme. „Und? Was sagst du? Sind sie echt?“
    Ian schluckte. „Scheint so“, murmelte er. Mittlerweile versank er in dem Geld bis über die Knie. „Verdammt“, entwich es ihm. „Muss es denn sein?“ Er blickte genervt zu ihr hoch.
    „So wie es aussieht schon, du undankbares Ding“, tönte sie. „Ich habe dir so manches angeboten. Und was machst du? Du fliehst davon!“ Sie sah auf ihn von oben herab aus zu schmalen Schlitzen gekniffenen Augen. „Und? Was hast du erreicht? Kann dir da jemand mehr als ich bieten?“ Sie lachte, diesmal hoch, beinah piepsig. „Die haben nicht mal das Nötigste zum Überleben. Und bald werden sie nicht mal das haben! Das kannst du mir glauben.“
    „Lassen Sie mich hier raus!“
    „Nein!“ Ihre Stimme schnitt die Luft. „Du bleibst da, wo du bist. Ein Schatz zum anderen, ha-ha-ha“, hallte es aus dem Thronsaal. „Von dort läufst du mir nicht weg. Meine große Schatztruhe genießt noch mehr Sicherheit als manche Kammer unter meinem Schloss. Keiner kommt unbemerkt dort rein oder raus. Und morgen, wie schon mal angekündigt, findet die große Zeremonie statt. Alles ist fertig vorbereitet und wartet auf dich. Und du sagst morgen das Richtige. Ich brauche nur dieses eine Wort. Du weißt, welches ich meine. Danach hast du für immer ausgesorgt.“
    So unvermittelt wie sie aufgetaucht war, verschwand sie wieder. Eine schwarze, glatte Fläche aus Granit nahm den Platz der gläsernen Wand ein. Undurchschaubare Dunkelheit füllte den Raum. Ian ließ sich auf die Münzen fallen, kroch zu der nächsten Truhe, setzte sich, den Rücken dagegen gelehnt, und schloss die Augen. So, jetzt bin ich wieder da, wo ich eigentlich nur weg wollte. Hervorragend. Herzliche Glückwünsche. Er ließ einige Sekunden verstreichen und hörte der toten Stille zu.
    Wo ist eigentlich der Gögling? Er muss ihn im Tunnel verloren haben. Hauptsache, er ist nicht in den Krallen dieser seltsamen Person. Das wäre nicht gerade gut. Sie hat aber auch nichts von ihm erwähnt. Dann ist er woanders. Ian schüttelte den Kopf. Wieder bei ihr hinter dem Verschluss. Anna wird begeistert sein, wenn sie erfährt, wo ich bin. Diesmal kann sie wohl nicht herkommen . Er seufzte. So ein Mist aber auch! Warte mal. Gedanken schließen. Das hat sie mir doch ans Herz gelegt. Er stellte sich eine undurchdringliche Kuppel aus dem meterdicken Beton vor und ließ sie über sich sinken. So, das wäre erst mal geschafft. Und jetzt? Warten, bis diese Verrückte erscheint und mich zu ihrer tollen Veranstaltung abholt? Eine hervorragende Perspektive . Da habe ich aber viel Lust zu. Ich muss etwas dagegen tun. Bloß was?
    Ihm wurde flau im Magen. Das ging rasch in Übelkeit über. Der Kopf drehte sich. Der allzu bekannte Geruch nach Verwesung und Schwefel schwang ihm um die Nase. Er stellte sich die schützende Kuppel über sich noch deutlicher vor, atmete tief aus und gab sich Mühe, an nichts mehr zu denken.
    Sein Kopf drehte sich noch schneller. Ihm war, als ob das letzte Quäntchen Luft aus dem Raum abgepumpt wurde. Der Magen streikte. Ian beugte sich zur Seite und spukte auf die goldenen und silbernen Stücke, die dabei verblüfft raschelten. Wie so oft, hielt ihn die Übelkeit fest in ihren hässlichen Klauen. Er wusste nicht, wie er diese Qual aufhalten konnte. Beim nächsten Anfall verlor er das Bewusstsein.
     
    Er lag wieder auf dem kalten Boden im Alten Haus an der gleichen Stelle, wie die Jahre zuvor. Der schwarze Schlot des alten Kamins starrte ihn tadelnd an. Ian setzte sich auf und blickte sich um. Alles war wie bei seinem letzten Besuch: die Scherben von Übertöpfen auf dem staubigen Boden vor den hohen Bögen zerschlagener Fenster, die weißen Knochen und miefende Fellstücke weiter in der Ecke. Der Verwesungsgeruch ließ seinen Magen erneut zusammenziehen.
    Er fröstelte, stand auf und machte einige Schritte zur Tür und zurück. Etwas knackte unter seinen Schuhsohlen. Etwas Feuer könnte jetzt nicht schaden . Auf einmal war es ihm, als ob er nicht allein war. Er blickte sich um. Keiner da . Er stand allein mitten im kalten, verwüsteten, von allen guten Geistern verlassenen Zimmer des Alten Hauses. Dann drehte er sich wieder um und sah, dass eine

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