Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)
die größte Sicherheit geboten, die nur möglich war. Sie hat mit ihrer Geduld und viel Arbeit eine gute Grundlage dafür geschaffen, dass ich jetzt hier vor euch stehen kann, mit einigen Drachenleute hinter meinem Rücken.“ Ian blickte zu Barbara: „Einen ganz großen Dank für dich, auch im Namen meiner Oma Viola.“
Die Oberweltler applaudierten erneut.
Die Alte blickte den jungen Mann perplex an und drehte sich zu der jubelnden Masse. Ihre entgleisten Gesichtszüge verrieten, dass seine Dankesrede und der Applaus für sie etwas Verblüffendes war und sie ordentlich durcheinander brachten. Sie schüttelte dann kräftig den Kopf und sagte: „Wer hätte das gedacht, dass aus einem verlorenen Jungen, um den Viola so gebettelt hatte, was sonst nie ihre Art war, ein neuer Anführer der Oberweltdrachen wird.“
„Ich bin ja gar kein Anführer“, erwiderte er entrüstet.
„Oh doch, ich glaube, Barbara hat recht, wie so oft.“ Alphus trat aus dem Dunklen auf ihn zu. „Du hast es geschafft, nicht nur selbst der erste Drache seit langer Zeit zu werden, du hast die Drachen in die Oberwelt zurückgeholt. Und wenn sie nichts dagegen haben“, er blickte zu den Leuten hinter Ians Rücken, „schlage ich vor, dass du hier und jetzt vor aller Öffentlichkeit zu dem Anführer der Oberweltdrachen erklärt wirst.“
Die Drachenleute nickten. Einer, der älter als die anderen wirkte, trat nach vorne und sagte: „Ich habe diese Funktion ausgeführt, solange wir im Labyrinth der Grausamen eingesperrt waren. Aber für unser weiteres Leben und Arbeiten in der Oberwelt sehe ich keinen besseren Anführer als Ian. Unsere Ahnen haben ihn als ihren Nachfolger anerkannt und mit ihm ihre enorme Kraft geteilt. Wir machen es ihnen nach und vereinen uns hinter ihm.“
„Prima“, sagte Alphus. „Dann hiermit, als ältester Vertreter des Drachengeschlechts erkläre ich dich, Ian, zum Anführer der Drachen.“
Die Oberweltler jubelten: „Richtig so!“, „Wunderbar!“, „Du schaffst es!“
Die Drachenleute klopften ihm auf die Schulter und gratulierten.
Ian dankte, lächelte, räusperte sich und sagte: „Es ist mir eine große Ehre. Ich werde mein Bestes tun, um eurem Vertrauen gerecht zu werden.“
Alphira erschien im Lichte des blauen Feuers und wandte sich zu den Oberweltlern: „Ich möchte mich bei euch allen bedanken, dass ihr mich so lange als Herrin der Oberwelt ertragen habt. Ich wollte diese Rolle nie ausfüllen und diese enorme Verantwortung nie tragen. Aber als mein Mann nicht mehr da war und nach einiger Zeit, besonders nach dem Vorfall mit den Drachen damals auch für tot erklärt wurde, musste ich in seine Fußstapfen treten. Nun aber gibt es eine junge, talentierte Großmagierin, die ihre Weisheit und ihr Können uns allen durch ihre kühnen Taten bewiesen hat. Anna, komm bitte zu mir“, bat sie.
Die junge Frau blickte sie überrascht an, zögerte etwas, ging aber ihrer Bitte nach und stellte sich neben Alphira, die im Schein des blauen Feuers jung und strahlend schön aussah, genau so, wie sie die Großmagierin zum ersten Mal gesehen hatte.
„Nun Anna, hiermit ernenne ich dich vor allen Anwesenden zu der Großmagierin der Oberwelt. Du hast uns allen bewiesen, du kannst sehr gut für die Interessen der Anderen Welt antreten und es gibt keine Hürden, die dich vom Erreichen deiner Ziele abhalten können. Also ab sofort wirst du die Geschicke der Oberwelt lenken und an dem Wiederaufbau der Anderen Welt weiter arbeiten. Ich trete zurück.“
Anna schaute hilflos um sich, sah die neugierigen Blicke der Oberweltler, der Drachenleute hinter Ians Rücken, öffnete den Mund, konnte kein Wort herausbringen, schloss ihn wieder und blieb blinzelnd da stehen.
Alphira drückte sie und sagte: „Herzlichen Glückwunsch.“
„Gratulation auch von meiner Seite“, sagte Alphus und klopfte ihr auf die Schulter.
„Bravo!“, „Wunderbar!“, „Richtig so!“, flog aus der Masse der Oberweltler. „Sie ist eine starke Magierin!“, „Sie schafft es!“, „Sie hat schon ganz andere Dinge geschafft!“, „Sie hat die Grausame besiegt!“, „Da kann uns nichts mehr passieren!“
Die junge Frau fasste sich wieder, hob ihre Hand und bat die jubelnde Masse um Ruhe. „Ich danke euch“, sagte sie mit belegter Stimme, musste husten, räusperte sich und fuhr fort. „Ich danke für eure Unterstützung und euer Vertrauen und möchte noch eins sagen. Ich habe lange nach der Ursache gesucht, was unsere schöne Oberwelt
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