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Anne Frasier

Anne Frasier

Titel: Anne Frasier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marinchen
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getroffen hatte, einem Club in der Nahe der Michigan Avenue, in dem all die coolen Leute abhingen. Er ging dort gern in seinem dunklen Anzug hin, mit Trenchcoat und schwarzer Sonnenbrille, denn das gefiel den Frauen. Aus irgendeinem Grunde machten der Tod und ein Trenchcoat die Frauen an.
    Wenn er ausging, ließ er die Leute raten, was für einen Job er hatte. Meistens tippten sie auf das FBI. Aber wenn er ihnen dann erklärte, dass er bei der mobilen Spurensicherung war, gefiel ihnen das meistens genauso gut.
    Fr hatte versucht, nach Quantico zu kommen, denn er fand es das Allercoolste, ein FBI-Agent zu sein, aber sie lehnten seine Bewerbungen immer ab. Das lag nicht an ihm, da war er verdammt sicher.
    Die dritte Runde ging gerade erfolgreich ihrem Ende entgegen, als das Telefon neben seinem Ohr klingelte. Ohne eine Pause einzulegen, nahm er das schwarze Handy vom Nachttisch und hob es ans Ohr.
    »Ja!«, rief er.
    Die Frau unter ihm packte seine Hüften und zog sich an ihm hoch.
    Fleisch klatschte auf Fleisch.
    »Wir brauchen die mobile Spurensicherung in ...»
    »Augenblick.« Er drückte die Stumm-Taste, warf das Telefon aufs Bett und beendete, was er angefangen hatte. Dann zog er sich zurück und drückte die Stumm-Taste wieder. »Ja?« Schweigen. Ihm wurde klar, dass der Knopf beim ersten Mal nicht funktioniert hatte. »Scheiße.« Er drückte ihn noch einmal. »War noch nicht ganz fertig«, sagte er atemlos. »Wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Schaffen Sie Ihren Arsch rüber zur 2315 Mulberry Street im Nordwesten.«
    Detective Irving. Ein schlecht gelaunter Detective Irving, aber andererseits war Irving immer schlecht gelaunt über irgendwas. »Was haben wir?« Ellis konnte für alles gerufen werden, von einem Auftragsmord bis zu einem Tod unter rätselhaften Umständen.
    »Werden Sie sehen, wenn Sie da sind.«
    Was hieß, dass Irving nicht am Telefon darüber reden wollte, falls der Anruf abgehört wurde. »Mord?«, fragte Ellis, der sich absichtlich dumm stellte.
    »Setzen Sie Ihren Arsch einfach in Bewegung«
    Ellis und Irving hatten sich nie leiden können. Irving war so verdammt ernsthaft, und sein Auftreten nervte Ellis. Außerdem war Irving in Quantico ausgebildet worden. Er war nicht vom FBI, aber er war auf der FBI Academy gewesen. Das war ein knallharter Elf-Wochen-Kurs für Bullen aus aller Welt.
    Ellis hatte sich auch beworben, wurde aber Jahr um Jahr abgelehnt. Er hatte Irving gebeten, ein gutes Wort für ihn einzulegen, aber Irving hatte irgendeinen Scheiß davon erzählt, wie wichtig es war, das aus eigener Kraft zu schaffen. Seitdem hasste Ellis ihn.
    Ellis zog sich an. Mitten in der Nacht wären die meisten Spurensicherer in den erstbesten Klamotten, die sie in die Hände bekamen, zum Tatort gefahren. Aber nicht Ellis. Der trug immer seinen Anzug und seinen Trenchcoat. Ganz egal. Ganz egal, wie heiß oder kalt es war, ganz egal, ob Tag oder Nacht.
    Er überprüfte noch einmal die Sachen in seiner Ausrüstungstasche, als er sich an die Blondine erinnerte. Er schaute auf und sah sie auf dem Bett schmollen, sie hatte das Laken
    bis zur Hüfte hochgezogen, ihre Brüste waren groß und unnatürlich rund und hoch.
    »Du musst gehen.« Er zog einen Zwanziger aus seiner Geldklammer und warf ihn aufs Bett. »Ruf dir ein Taxi.«
    Erst schien sie etwas sagen zu wollen, dann drückte sie die Lippen aufeinander und griff nach dem Geld.
    Er machte eine hilflose Geste mit einer Hand, zuckte zugleich mit den Schultern.
    »Tja, Baby, so ist das nun mal.«
    Dass er sie an seine wichtige Tätigkeit erinnerte, stimmte sie milder. »Ist jemand gestorben?«, flüsterte sie.
    Er schaute in seine Tasche, hakte im Geiste die Sachen ab. Puder: weiß und metallisch schwarz. Pinsel. Die kleine Magnaten Formulare. Kamera. Film. Blitz. Schwarzer Marker. Papiertüten für Beweisstücke. Dann die Sachen, die nicht vorgeschrieben waren, die er selbst hinzugefügt hatte: Plastiktütchen. Taschenlampe. Maßband. Pinzette. Schere. Ein Extra-Anzughemd. Ein Stück schwarzer Stoff als Fotohintergrund. Chirurgen-Papierhemd und -hose und -schuhe.
    Er wurde immer besser.
    »Ein Mord«, sagte er und ließ die Tasche zuschnappen, es befriedigte ihn, Irvings vertrauliche Info einfach an eine Fremde weiterzugeben.
    »O mein Gott«, sagte sie in einer Mischung aus Bewunderung und Entsetzen und zog das Laken hoch über ihre Brüste.
    »Steh auf. Zieh dich an«, sagte er.
    »Warum kann ich nicht hier warten, bis du wiederkommst?«
    Jetzt,

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