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Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte

Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte

Titel: Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S G Browne
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Jahrzehnten sind sie plötzlich ein wahrer Segen für den Immobilienmarkt, die Unterhaltungsindustrie und die regionale Wirtschaft geworden. Touristen strömen in Scharen aus den Bergen und von der ganzen Küste hierher, um sich die berühmten Zombies von Santa Cruz anzuschauen, und lassen ihr Geld in den örtlichen Restaurants, Hotels und Boutiquen, die die neueste Zombie-Mode verkaufen.
    Sicher, der Besucherstrom hat auch seine Nachteile, angefangen bei den durch die Verkehrsstaus verursachten Kopfschmerzen bis hin zu einem Anstieg von Straftaten - wie Trinken in der Öffentlichkeit und Gewaltverbrechen.
Aber zumindest tragen wir dazu bei, die Zahl der Obdachlosen niedrig zu halten.
    Dabei fällt mir ein: Ich sollte noch ein paar Lebensmittel besorgen. Aber zuerst muss ich einen Anruf von Jesse Jackson auf Leitung zwei entgegennehmen.

KAPITEL 53
    »Was ist Ihr Anliegen, Andy? Was sind Ihre Forderungen?«
    Ich betrachte mich selbst im Fernseher, während ich Oprah Winfrey ein Interview gebe, und denke, ich hätte etwas anziehen sollen, in dem ich weniger käsig wirke.
    »Gleichberechtigung«, sagt die Bildschirmausgabe von mir. »Wir wollen dieselben Rechte wie die Atmer.«
    Das Publikum reagiert eher wie bei Jerry Springer und nicht wie bei Oprah: Männer und Frauen schreien heraus, was sie denken, werfen mir ihre Beschimpfungen an den Kopf. Es würde mich nicht wundern, wenn sich gleich jemand einen Stuhl schnappt und nach mir wirft.
    Ich muss nicht weiterschauen, um zu wissen, was jetzt passiert. Obwohl einige Zuschauer für mich und meinen Fall Partei ergreifen, sind die meisten Studiogäste mit meinen Antworten nicht einverstanden. Einige von ihnen verleihen ihrem Widerspruch so lautstark Ausdruck, dass sie nach draußen gebracht werden. Einer der Gäste wirft ein rohes Ei, das mich jedoch verfehlt und an Oprahs Stirn zerplatzt.
    Es überrascht nicht, dass dieser Teil rausgeschnitten wurde.
    Ich zappe zu CNN rüber, wo mehrere »Experten« aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft die negativen Auswirkungen
für die Gesundheit diskutieren, wenn man es den Untoten erlaubt, mit den Lebenden Umgang zu pflegen.
    »Es gibt immer noch keine eindeutigen Zahlen, die belegen, dass die Untoten, als eigene Spezies, die Gesundheit der Lebenden gefährden«, sagt der Moderator.
    »Ich bitte Sie«, sagt ein politischer Berater. »Das sind Zombies. Sie essen Menschenfleisch. Hat keiner hier Dawn of the Dead gesehen?«
    Die Gesprächsrunde verliert sich in einer Diskussion über den Unterschied zwischen Hollywood-Filmen und Realität, darum zappe ich zu MTV rüber, wo Real World: Zombie in the House eine Wohnung voller Atmer präsentiert, die mit Untoten zusammenleben.
    »Der Typ stinkt«, sagt einer der Mitbewohner. »Schlimmer als der Müll. Es ist unfassbar.«
    »Stechend, wie abgestandene Kotze«, sagt ein anderer Mitbewohner.
    »Ja. Nur schlimmer. Außerdem trinkt er immer von meinem Shampoo. Hast du eine Ahnung, was eine 300-ml-Flasche Paul Mitchell kostet?«
    Ich schalte zu den BBC World News auf KQED rüber und schaue mir einen Bericht über Zombies an, die in Rom vorm Vatikan randalieren, nachdem man ihnen den Zugang verwehrt hat. Auf CNBC zeigen sie, wie im Mittleren Osten mehrere Zombies geköpft werden, während in Deutschland einige Atmer zu sehen sind, die um den brennenden Körper eines namenlosen Zombies herumtanzen.
    Auf sämtlichen Kanälen, in sämtlichen Sendungen sind die Untoten Gegenstand von Diskussionen, Erniedrigungen und Zerstörung. Auch wenn ich damit gerechnet habe, dass es zwangsläufig zu einer Gegenreaktion auf unsere
jüngste Medienpräsenz und den Vorstoß für unsere Bürgerechte kommt, habe ich nicht erwartet, dass es so schnell passiert. Oder mit so viel Inbrunst.
    Unser Recht zu existieren und nach Leben, Freiheit und Glück zu streben, wird bestritten, infrage gestellt und abgelehnt - in politischer, gesellschaftlicher und philosophischer Hinsicht. Sogar in sportlicher.
    Auf ESPNs Outside the Lines läuft ein Bericht über einen Spieler des Miami College Football Teams, der während des Trainings zusammengebrochen und gestorben ist und anschließend nicht mehr in die Mannschaft zurückkehren durfte.
    »Ich will niemanden verspeisen«, sagt er. »Ich will einfach nur Football spielen.«
    Bevor ich höre, wie seine Chancen stehen, jemals wieder Football zu spielen, weiß ich die Antwort bereits.
    Ich zappe weiter durch die Kanäle, auf der Suche nach einer Nachrichtensendung, einer

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