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Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte

Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte

Titel: Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S G Browne
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Winfrey Show beginnt.
    Der Beamte hinter dem Schalter alarmiert gerade die Polizei.
    »Ich möchte nur meine Sozialversicherungsnummer zurückhaben«, sage ich ruhig.
    Gary zieht seine Pistole aus dem Halfter und legt auf mich an. »Weg vom Schalter, hab ich gesagt.«
    Da ich nicht besonders scharf darauf bin, mir eine Kugel einzufangen, trete ich zurück.

    »Legen Sie die Hände auf den Kopf.«
    Seufzend tue ich es. Die Sache wird echt lästig.
    »Pass bloß auf«, sagt der Schalterbeamte, der inzwischen aufgelegt hat. »Er ist ein Zombie.«
    Garys Augen, die eben noch voller Entschlossenheit waren, weiten sich vor Angst. Seine Hände fangen an zu zittern.
    Das Polizeirevier ist nur zwei Blocks entfernt, darum ertönen innerhalb von Sekunden die Sirenen.
    »Keine Bewegung«, sagt Gary mit bebender Stimme.
    Meine Nase juckt, und ich möchte mich kratzen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sich der Schalterbeamte durch die Hintertür verdrückt und mich und Gary alleine zurücklässt.
    Das entgeht auch Gary nicht, und es scheint seinem Selbstvertrauen nicht gerade förderlich zu sein.
    »Sie brauchen die Pistole nicht«, sage ich.
    Gary antwortet nicht, seine Hände zittern jetzt noch stärker. Ja, so sehen echte Beschützer aus.
    »Ich werde niemandem wehtun.«
    Das Jucken in meiner Nase macht mich ganz verrückt. Ich frage mich, ob ich mir eine Erkältung eingefangen habe.
    »Ich muss mich nur an der Nase kratzen.«
    Draußen wird das Sirenengeheul lauter, gefolgt vom Geräusch quietschender Reifen, die auf dem Asphalt zum Stehen kommen. Autotüren werden aufgestoßen, Kommandos gebrüllt. Gary wirft einen verstohlenen Blick zur Eingangstür.
    Ich niese.
    Und seine Pistole geht los. Die erste Kugel dringt in meine Brust; ich spüre einen brennenden, stechenden Schmerz.
Die zweite durchschlägt über meinem linken Auge die Stirn und tritt auf der Rückseite meines Schädels wieder aus.
    Ein Gesundheit wäre mir lieber gewesen.
    Ich habe keine Ahnung, ob Gary immer noch abdrückt, falls ja, spüre ich nichts davon. Ich wanke zurück und muss an jenen Morgen denken, als ich neben der Old San Jose Road wieder aufgewacht bin. Plötzlich gehe ich, die nutzlosen Glieder von mir gestreckt, zu Boden, während Schreie und Sirenengeheul in meinen Ohren dröhnen.
    Dann - nichts mehr.

KAPITEL 45
    Zum Geräusch jaulender Sirenen komme ich zu mir. Zuerst glaube ich, dass ich mich im Transporter der Animal Control befinde. Irgendwie heulen nach und nach immer mehr Sirenen los und vermischen sich zu einer Symphonie aus langgezogenen Tönen. Entweder bin ich also im Transporter oder in der Hölle gelandet, was bei dem Gestank um mich herum nicht völlig auszuschließen ist.
    Als ich meine Augen öffne und mich aufsetze, erkenne ich, dass ich in einem Käfig hocke. Um mich herum jaulende Hunde, keine Sirenen. Auf der anderen Seite fletscht ein deutscher Schäferhund die Zähne; von seinem Maul spritzt Schaum, während er bellt und knurrt und versucht, sich durch die Gitterstäbe einen Weg nach draußen zu beißen. Offensichtlich hat man vergessen, ihm seine Medikamente zu geben.
    Auch die meisten der anderen Insassen benötigen keinerlei leistungssteigernde Mittelchen, obwohl sie vielleicht einen guten Therapeuten brauchen könnten.
    Zu meiner Rechten versucht sich ein ganz normaler struppiger Terrier durch den Betonboden zu graben. Der Hund im Käfig zu meiner Linken, ein schwarzes Labradormännchen, drückt sich winselnd in die hinterste Ecke seines Käfigs. Als ich ihn direkt ansehe, fängt er an, auf den Boden zu pinkeln.

    Offensichtlich war der Zombiezwinger überfüllt.
    »Hallo?«
    Keine Antwort.
    Einer der Vorzüge als eingetragenes Mitglied der Untoten liegt darin, dass man, egal welche körperliche Misshandlungen oder Verletzungen man ertragen muss, keinerlei Schmerzen oder Beschwerden hat. Doch zum ersten Mal seit Monaten habe ich Kopfschmerzen.
    Ich greife nach oben und betaste das Loch über meinem rechten Auge, an dem geronnenes Blut klebt. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich bewusstlos war, aber es ist gut zu wissen, dass der Heilungsprozess anhält. Wie lange allerdings, ohne frisches Menschenfleisch - keine Ahnung. Doch da ich hier höchstwahrscheinlich ein paar Tage verbringen werde, bekomme ich bestimmt Gelegenheit, das herauszufinden.
    Inzwischen hat der deutsche Schäferhund gegenüber aufgehört zu knurren und stößt eine endlose Kanonade aus Gebell hervor. Der Golden Retriever im Nachbarkäfig hält das für

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