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Anruf vom Partner

Anruf vom Partner

Titel: Anruf vom Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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›richtigen‹ Bombenleger finden mußten. Irre, die ein Gebäude auf der Ohio Street mitsamt einem Mann darin in die Luft gesprengt hatten. Und über die wußte ich nun wirklich und wahrhaftig nichts.
    Vielleicht kam ich doch noch unbeschadet aus der ganzen Sache raus.
    Konnte das sein? War's möglich, obwohl wir hier mit Terroristen zu tun hatten, wie ungefährlich sie auch sein mochten? Würde nicht irgend jemand dafür zahlen müssen?
    Schließlich hörte ich Schritte draußen. Ich holte Luft und machte mich bereit.
    Als Miller durch die Tür trat, sagte ich: »Komm rein, Jerry. Setz dich. Mach's dir bequem. Aber ich warne dich, es wird dir nicht alles gefallen, was ich zu sagen habe.«
    Miller sagte nichts. Er stand einfach nur da. Er sah schrecklich aus, aber bevor ich Zeit hatte, einen Witz darüber zu reißen, wurde er grob zur Seite geschoben.
    Hinter ihm kam ein Mann mit einer Waffe in der Hand durch die Tür.
    Ich kannte den Mann von Bildern. Und von Charlotte Viviens Party in einem anderen Leben. Es war der Polizeichef.
    »Soso, Sie verkehren also mit Terroristen, Samson?« sagte er. »Nun, Ihnen wird auch nicht alles gefallen, was ich zu sagen habe.«
    Endlich machte auch Miller den Mund auf. Er sagte: »Tut mir leid, Al. Tut mir wirklich leid.«
     
     

64
    Schließlich wurden sie es müde zuzuhören, wie ich ihre Fragen nicht beantwortete. Sie beschlossen, unter vier Augen mit meinem Anwalt zu reden. Also ließen sie mich allein. Eingesperrt in eine Sicherheitszelle, aber allein. Ich war dankbarer für den Frieden, als ich sagen konnte.
    Nicht daß jemand danach gefragt hätte.
    Nach ungefähr einer Stunde ratterte die Tür. Ich sprang auf. Ich dachte, mein Anwalt sei zurück.
    Aber die Tür öffnete sich nicht.
    Ich sagte: »Hallo? Hallo? Wer ist da?«
    »Fütterung«, sagte ein Mann draußen. »Oh.«
    Einen Augenblick lang passierte gar nichts. Dann glitt ein quadratisches Paneel in der Tür auf, ungefähr auf Augenhöhe. Ich sah ein Auge. Das Auge war weit geöffnet und neugierig. Es drückte sich dicht an das Loch. »Sie sind also die Scum Front«, sagte der Mann draußen vor meiner Zelle. »Was für eine Enttäuschung.«
    Auf Anraten meines Anwalts sagte ich nichts.
    »Ich dachte immer, ihr Jungs wäret jung und nicht über vierzig und 'n bißchen zu dick. Ich dachte, Sie würden wenigstens irgendwie wild aussehen. Aber Sie sehen gar nicht aus wie 'n harter Bursche oder so was.«
    »Wieviel Uhr haben wir bitte?«
    »Sie haben Ihnen die Uhr weggenommen, was?«
    »Sie dachten, ich würde mich vielleicht dran aufhängen.«
    Das Auge blickte weg. »Viertel nach fünf. Wollen Sie dieses Essen jetzt oder nicht?«
    »Ist ein Donut dabei?« Ich wünschte mir jemanden zum Reden.
    »Ein was?«
    »Ja, ich nehme das Essen«, sagte ich.
    Die Tür klapperte wieder, bevor ich dem Schokoladenpudding die Natur des Lebens zu Ende erklärt hatte. Mein Löffel schwebte gerade über der Pointe des Lebens.
    Diesmal waren zwei Männerstimmen zu hören.
    Eine, die ich nicht erkannte, sagte: »Nur eine Minute. Himmel, wissen Sie, was für ein Risiko ich da eingehe?«
    »Ich weiß es«, sagte der andere Mann. Diese Stimme kannte ich.
    Die Tür öffnete sich, und Miller trat ein.
    Ich stand auf. Wir sahen einander an. Keiner von uns sprach. Manchmal ist das die Art, wie Leute, die einander gut kennen, sich am besten unterhalten.
    Dann zuckte er die Achseln und sagte: »Verflucht, Al, du hast mich angerufen. Du hast gesagt, du hättest für die Scum Front gearbeitet. Du weißt, unter was für einem Druck wir alle hier gestanden haben.«
    »Du hast es jemandem gesagt?«
    Er nickte. »Ich mußte einfach. Ich konnte diesen Mist nicht für mich behalten.«
    »Du hättest abwarten können«, sagte ich. »Du hättest abwarten können, bis du wußtest, was ich zu sagen hatte.«
    Aber er hatte nicht abgewartet. Damit waren wir schon zu zweit. Ich hätte ihn auch nicht gleich anzurufen brauchen, als ich dachte, die Scummies hätten die Bombe auf der Ohio Street gezündet. Aber ich hatte nicht abgewartet, um die Sache zu überprüfen.
    »Ich werde alles in meiner Macht Stehende für dich tun, Al. Das weißt du.«
    Er ging, bevor mir irgend etwas anderes einfiel, was ich sagen wollte.
    So, du Hopplahopp-Detektiv, jetzt sitzt du also im Gefängnis. Ich hoffe, es gefällt dir, denn du wirst eine Menge Zeit hier verbringen.
    Ich weiß nicht, ob mir das bekommt.
    Erwartest du ehrlich, daß sie ein mutmaßliches Mitglied der Scum Front

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