Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
die jedoch bis zur Unkenntlichkeit zerstört waren.
    »Sicher sollten sie uns hier auflauern, wenn wir eine Möglichkeit gefunden hätten, uns Zutritt zu verschaffen«, vermutete Dev. »Sie haben anscheinend nicht damit gerechnet, daß das Tor mit solcher Vehemenz geöffnet würde.«
    Auch auf dieser Seite des Durchlasses hatte die Explosion schwere Zerstörungen angerichtet. Riesige Instrumentenbänke ragten bis zur Decke empor, die sich etwa fünf Meter über ihren Köpfen befand. Die in der Nähe des Tores waren schwer beschädigt, große Löcher klafften in ihren Verkleidungen, überall lagen Felsen und Geröll verstreut. Etwa eineinhalb Meter breite Gänge trennten die einzelnen Computerbänke. Tödliche Stille herrschte überall, nirgendwo zeigte sich eine Bewegung. Es mußte der Computerkomplex sein, von dem Dev gesprochen hatte. Obwohl die ganze Anlage von Fremden entworfen und gebaut worden war, folgte auch hier die Form der Funktion. Aufgrund ihrer Kenntnisse in der Computertechnik erkannten die drei Menschen sofort, was diese Gebilde darstellten.
    »Und davon einen ganzen Berg voll«, flüsterte Dunnis, beeindruckt durch die Größe der Anlage.
    »Ja«, sagte Larramac, »doch der Bau ist leer. Wo sind sie alle?«
    »Die Mehrheit der Bedienungsroboter, die auf dieser Ebene stationiert sind, haben wir wahrscheinlich im Tunnel vernichtet«, sagte Dev. »Und der Rest wollte uns hinter dem Tor, das wir aufgesprengt haben, in Empfang nehmen. Doch ich befürchte, daß wir nicht lange allein bleiben werden. Die Götter werden ihre mechanischen Freunde von anderen Stockwerken hierher dirigieren. Wir sollten machen, daß wir weiterkommen, bevor sie uns erwischen.« Mit diesen Worten strebte sie dem Gang zu, der vor ihnen lag. Beidseitig des Ganges ragten drohend und kalt die Computerbänke auf, das andere Ende schien so weit entfernt, daß die Eindringlinge es nur als kleinen Punkt wahrnahmen.
    Es gab keinen besonderen Grund, warum Dev ausgerechnet diesen Gang ausgesucht hatte, sie folgte nur einer inneren Stimme, die ihr befahl, sich vorwärts zu bewegen, egal in welche Richtung. Langsam folgten ihr die anderen, verdrehten ihre Köpfe und betrachteten überwältigt die riesige Anlage, fast wie Touristen, die die Kunstwerke eines mittelalterlichen Domes bestaunten.
    »Finden Sie es nicht etwas seltsam, daß wir bis jetzt noch keinem einzigen lebenden Wesen begegnet sind?« bemerkte Larramac. »Wir sind den Engeln begegnet, die Roboter haben versucht, uns aufzuhalten, und nun entdecken wir diese Computer, doch wo sind die Götter?«
    »Das weiß ich momentan noch nicht, doch ich habe das unbestimmte Gefühl, daß wir sie beide zur gleichen Zeit entdecken werden.«
    »Wissen Sie, was ich langsam glaube? Hier gibt es gar keine Götter. Irgendwann vor langer Zeit sind sie gestorben, und seitdem läuft diese Anlage automatisch.«
    »Das ist durchaus möglich«, gab Dev zu. »Oder es sind nur noch wenige, wenn sie wirklich existieren. Seit Jahrhunderten, ja sogar vielleicht seit Jahrtausenden, lebten sie in diesem Berg. Es wäre doch möglich, daß sie sich nicht fortpflanzen können, und so sind sie nach und nach ausgestorben. Besitzen sie aber die Fähigkeit, sich fortzupflanzen, so dürfte ihre Zahl sehr begrenzt sein, um ihr Heiligtum nicht überzubevölkern. Möglicherweise kämpfen wir also gegen eine sehr kleine Gruppe, der jedoch unwahrscheinliche Hilfsmittel zur Verfügung stehen.«
    »Unser Vorteil ist es«, warf Dunnis ein, »daß sie uns hier nicht angreifen können. Wenn sie hier ein Feuerwerk veranstalten, müssen sie damit rechnen, daß sie ihre eigenen Computeranlagen beschädigen. Ich glaube, dieses Risiko ist ihnen zu groß.«
    »Uns nicht!« sagte Larramac. »Wir könnten es ja ausprobieren. Ich wette, daß wir die Götter am Lebensnerv treffen, wenn wir ein paar Granaten auf diese Anlage hier abschießen.« Bei diesen Worten trugen seine Augen einen Ausdruck, der Dev absolut nicht gefiel.
    »Das kommt nicht in Frage! Erstens wissen wir nicht, welche Funktion diese Computersektion hier hat. Möglicherweise hat ihre Zerstörung zur Folge, daß die Engel ein ganzes Dorf ausradieren. Oder der Berg explodiert und wir mit ihm. Außerdem sind wir nur in gewissem Grade unangreifbar. Solange wir nichts zerstören, lassen sie uns vielleicht zumindest: eine Zeitlang in Ruhe. Doch wenn wir jetzt alles sinnlos zerstören… Nun, fragen Sie einen Arzt. Er wird eher einen Arm oder ein Bein amputieren, als die

Weitere Kostenlose Bücher