Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
Offensichtlich hatten die Roboter ihre Flucht bemerkt, die ganze mechanische Herde machte kehrt und folgte ihnen erneut. Ab und zu blieb Dev stehen, wandte sich um und feuerte eine Granate in die Masse der Verfolger, doch unbeirrt stürmten diese vorwärts. »Hoffentlich finden wir diesen Aufzugschacht, ehe sie uns umzingeln«, dachte Dev. Fast umgehend ging ihr Wunsch in Erfüllung, aufgeregt winkte Dunnis und deutete nach vorn.
    »Das muß er sein«, schrie er.
    Dev hatte noch nie einen Aufzugschacht in dieser Größe gesehen. Ein riesiger, in die Wand eingelassener Zylinder, etwa zwanzig Meter im Durchmesser, erstreckte sich vom Boden bis zur Decke der Halle. Es gab noch andere Unterschiede zu den Antigravaufzügen, die die Menschen benutzten, doch Dev zweifelte nicht daran, daß es sich um einen solchen handelte.
    Sie beugte sich über den Rand des Schachtes und feuerte eine Granate in den gähnenden Schlund. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bevor sie weit entfernt die Explosion hörte. Unter sich erkannte sie einen aufsprühenden Funkenregen, der sie davon überzeugte, daß ihr Schuß die gewünschte Wirkung erzielt hatte. Unwillig stieß Larramac sie an.
    »Wofür sollte das gut sein?«
    »Ich mußte den Aufzug außer Betrieb setzen, um zu verhindern, daß die Götter noch mehr Roboter von anderen Ebenen herantransportieren.«
    »Und wie kommen wir jetzt hier weg?« Dev deutete mit ihrer Hand auf eine Reihe von Sprossen an der Schachtwand.
    »Zu Fuß«, sagte sie. »Den Berg hinab, wie wir den Berg auch heraufgeklettert sind.«
    »Hinab?« fragte Larramac verwirrt. »Ich denke, die Götter leben auf dem Gipfel von Orrork.«
    »Das hat Grgat nie behauptet«, fauchte Dev ungeduldig. Die Einfalt ihres Chefs ging ihr auf die Nerven. »Denken Sie doch einmal nach! Sie gehören zu den wenigen Überlebenden eines Raumkrieges, die sich hier niederlassen. Es ist doch ganz logisch, daß sie in erster Linie eine starke Verteidigung zu ihrer Sicherheit errichten. Sie bauen also einen ganzen Berg, der als ihr Hauptquartier dient. In welchem Teil dieses Berges würden Sie dann leben? Oben am Gipfel, den etwaige Feinde zuerst angreifen? Oder unten in der Tiefe des Berges, wo Sie am meisten geschützt sind? Ich verwette meinen Kopf, daß wir die Götter dort unten finden.«
    Offensichtlich konnte Larramac Devs Gedankengang nicht folgen, doch dafür blieb auch keine Zeit mehr. Die Verfolger waren fast heran.
    »Sie können meinetwegen hier stehenbleiben, wenn Sie wollen«, rief Dev ihm zu, »doch ich werde mich jetzt aus dem Staub machen.« Mit diesen Worten ergriff sie die nächste Sprosse, schwang sich in den Schacht und begann ihren Abstieg.

»Der Unbedachtsame wird sich irgendwann immer in Schuld verstricken. Er heuchelt Verantwortungsgefühl, während er in Wirklichkeit sein Ego streichelt.«
     
    Anthropos: Der gesunde Geist
     
     
     
XII
     
    Sofort folgten ihr die anderen drei, stiegen dicht hinter ihr in den Schacht. Dev erkannte Grgat, der ihr als nächster folgte, und Dunnis über ihm. Der Einheimische hinkte deutlich. Larramac begann als letzter den Abstieg. Die entscheidende Phase ihres Angriffs hatte begonnen, und Dev achtete aufmerksam auf irgendwelche Anzeichen von Gefahr. Auch im Schacht herrschte undurchdringliche Finsternis, die nur von dem Schein ihrer hellen Lampen durchbrochen wurde. So schnell wie möglich stieg sie die Sprossen hinunter, befürchtete, die Götter würden ein paar neue Tricks versuchen, während sie hilflos an der Wand des Aufzugschachtes klebten. Den Gedanken, daß sie eine Sprosse verfehlen und tief in das gähnende Nichts stürzen könnte, verdrängte sie gewaltsam.
    Plötzlich glaubte sie, eine schwache Bewegung neben sich zu spüren, doch im Schein ihrer hellen Lampe konnte sie nichts erkennen. Einen Augenblick später jedoch verspürte sie ganz deutlich, wie etwas ihren Raumanzug streifte.
    »Hat einer von euch etwas fallen lassen?« fragte sie.
    »Das sind die Roboter«, sagte Larramac, der als letzter am besten die Vorgänge über sich beobachten konnte. »Sie bombardieren uns mit allem, was ihnen in die Hände fällt.«
    »Das ist gefährlich«, warnte Dev. »Durch die Schwerkraft kann der kleinste Stein zu einem tödlichen Geschoß werden.« Innerlich verfluchte sie sich selbst, daß sie an diese Möglichkeit nicht gedacht hatte. Dadurch hatten die Roboter alle Vorteile auf ihrer Seite. Die Schwerkraftbeschleunigung auf Dascham war annähernd die gleiche wie auf der Erde,

Weitere Kostenlose Bücher