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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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stoppen.
    Endlich schien sie einen lebenswichtigen Schaltkreis getroffen zu haben. Das Monster verhielt mit erhobenem Fuß mitten im Schritt, schwankte einen Moment lang vor und zurück und stürzte dann der Länge nach auf sie zu.
    Mit einem weiten Satz sprang Dev in die schützende Deckung der umgestürzten Computerbank. Mit krachendem Getöse stürzte der metallische Riese genau auf die Stelle, wo sie eben noch gestanden hatte, rührte sich nicht mehr.
    Mit einer Handbewegung winkte Dev ihre Kameraden zu sich heran.
    »Im Moment brauchen wir wohl kaum mit neuen Überraschungen zu rechnen. Machen wir, daß wir weiterkommen.« Sie hatte kaum ihre Worte beendet, als ein klirrendes Geräusch aus der Tiefe der Halle sie aufhorchen ließ. Dieses Geräusch hatten sie schon einmal gehört, und auch diesmal schien es das gleiche zu bedeuten: Das Herannahen einer ganzen Roboterarmee. Doch diesmal machten sie nicht erst den Versuch, leise zu sein, um die Eindringlinge zu überraschen. Diesmal rückten sie im Laufschritt gegen sie vor.
    Es war schwer zu sagen, aus welcher Richtung die Geräusche kamen, und ihre Helmlampen leuchteten nicht weit genug, um den Gegner auszumachen. Rasch bedeutete Dev den anderen, ihr zu folgen und lief den nächsten Quergang hinunter. Nach etwa fünfzig Metern kam die Horde der Roboter in Sicht. Es mußten Hunderte sein, die sich unaufhaltsam den Menschen von der »Foxfire« entgegenwälzten, und sie hatten nur ein Ziel: Die Eindringlinge in den Boden zu stampfen.
    Dev winkte Larramac zu sich heran.
    »Ich glaube, wir sollten jetzt die Granatwerfer einsetzen.« Sie hängte ihr Gewehr über die Schulter und zog den Granatwerfer aus dem Gürtel. Die Waffe war kurz und gedrungen, sah aus wie ein Gewehr mit abgesägtem Lauf und besaß eine Trommel, in der jeweils fünf Granaten steckten.
    Die Roboter näherten sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Ehe Dev ihre Waffe feuerbereit hatte, waren sie schon bis auf wenige Meter heran. Ohne zu zögern, feuerte Dev mitten in die Angreifer hinein. Die Explosion wirbelte zehn Roboter durch die Luft, schwer stürzten ihre Torsos in die nachdrängende Masse, begruben einige ihrer Artgenossen unter sich. Doch Dev wartete den Erfolg ihres Schusses nicht ab, sprang auf eine der umgestürzten Computerbänke und hielt mitten in die Masse der Angreifer hinein. Der zweite Schuß traf noch besser als der erste, zerstörte noch mehr der angreifenden Maschinen. Larramac gesellte sich zu ihr und eröffnete ebenfalls das Feuer. Auch Dunnis und Grgat hatten ihre Lasergewehre von den Schultern gerissen und schossen auf den Feind. Die Gewehre waren zwar weniger wirkungsvoll, doch die Roboter boten ein leichtes Ziel.
    Aber der Versuch, die Angreifer zu stoppen, scheiterte, sie gewannen immer mehr Boden. Mehr als hundert Roboter hatte Dev mit ihrer kleinen Mannschaft schon außer Gefecht gesetzt, doch immer mehr drängten nach, versuchten, die Schlacht voranzutragen. Dev und Larramac besaßen nur noch wenige Ersatzpatronen für ihre Granatwerfer. Dev stieß ihn an.
    »Wir müssen sie umgehen«, schrie sie, obwohl das Helmradio ihre Worte klar und deutlich übertrug.
    »Warum?« fragte Larramac. »Wir halten sie doch in Schach.«
    »Wären dies lebende Soldaten, hätten sie Angst zu sterben – und wir könnten sie so weit das Fürchten lehren, daß sie den Angriff aufgeben. Doch diese Roboter können wir nicht aufhalten, sie sind einfach zu viele.« Mit diesen Worten sprang sie von der umgestürzten Computerbank und begann, den nächsten Seitengang hinabzulaufen. Zögernd folgten ihr die anderen.
    »Was haben Sie vor?« keuchte Larramac, als er sie eingeholt hatte.
    »Wie schon gesagt, wir müssen sie umgehen. Wir sind schneller und wendiger als sie. Wenn wir ihnen in den Rücken fallen, haben wir eine Chance.«
    »Wie ist das zu verstehen?« mischte sich auch Dunnis ein. »Sie brauchten doch bloß kehrt zu machen und sind dann ebenso gefährlich wie jetzt.«
    »Erinnern Sie sich, daß wir alle Roboter, die auf dieser Station hier arbeiteten, vernichtet haben. Diese hier müssen also aus höher- oder tiefergelegenen Ebenen des Berges gekommen sein. Und da sie nicht fliegen können, müssen sie wohl einen Aufzug oder so etwas Ähnliches benutzt haben. Diesen Aufzug müssen wir finden, wenn wir zu den Göttern gelangen wollen, die ganz offensichtlich nicht in dieser Halle hier leben.«
    Diese Erklärung schien ihre Gefährten zu befriedigen, schweigend setzten sie ihren Weg fort.

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