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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Überlandleitungen zu überspringen; er unterflog sie jetzt einfach. Die Schlauchbootfahrer und Camper am Flußufer waren zum Greifen nahe.
    Sie hielten sich wegen des infernalischen Lärms, mit dem er herangebraust kam, die Ohren zu. Er zog einen Lärmteppich von mehr als Mach l hinter sich her, und seine Auspuffgase wirbelten sogar das Flußwasser des Colorado in wilden Fontänen hoch.
    Aber das sah er nicht, weil er keine Zeit hatte, nach hinten zu schauen. Pausenlos krachten Vögel, die keine Chance zum Ausweichenmehr hatten, gegen Kanzel und Rumpf. Darauf konnte er jetzt keine Rücksicht mehr nehmen.
    Als die Stadt Picacho auftauchte, wichen die steilen Berge des Colorado-Flußtals zurück. Nur noch vierzig Meilen bis zur Grenze. Er nahm Kurs direkt Süd und auf Yuma zu.
    Und dann kreischte ihm ANTARES plötzlich >Raketenverfolgung< in die Ohren oder direkt ins Gehirn. Die Warninstrumente hatten eine Scorpion AIM-120 mit aktiviertem Radar entdeckt.
    Noch wahrscheinlicher war, daß die F-15 zwei Raketen abgefeuert hatte, nachdem sie noch zwei weitere als Reserve besaß und mindestens drei weitere Maschinen ihrer Staffel hinter ihr herkamen. Sie konnten es sich also leisten, großzügig von ihren Waffen Gebrauch zu machen.
    Er gab den Gedankenbefehl zu einem abrupten, steilen Aufstieg mit 7 G fast senkrecht nach oben. Er war im Handumdrehen auf tausend Fuß, dann ließ er sich wieder umkippen und sauste mit 9 G fast ebenso senkrecht wieder nach unten, um erst knapp Fünfzig Fuß über Grund wieder flachzuziehen und hart rechts hinter einen Hügel zu jagen. Die Raketen waren ihm hartnäckig gefolgt, konnten ihm aber bei seiner Kerze nicht abrupt folgen, und als sie umkehrten, um die Verfolgung wiederaufzunehmen, war er schon verschwunden. Die Computer der Raketen gaben ihren Radarsuchern drei Sekunden Zeit, um das Ziel wieder aufzuspüren, und versuchten danach, sich an irgendwelche Blockiersignale anzuhängen. Doch es gab keine. Sie holten Steuersignale von der AWACS-E3 ein und folgten diesen und nahmen die Spur des Dream Star wieder auf, aber es war zu spät. Sie waren Mittelstreckenraketen für größere Höhen. Der Treibstoff ging ihnen aus. Nach einigen Sekunden zerstörten sie sich selbst.
    Maraklow hatte ein hartes Manöver nach rechts gesteuert und fand sich wieder im Tal des Colorado in der Nähe des Flugplatzes Laguna. Er hatte gerade noch Zeit, den Dream Star herunterzukommandieren, um eine Stromleitung zu unterfliegen, da meldete der hintere Scanner eine neue rasch anwachsende Hitzespur und die Warnung RADARANGRIFF! Eine der F-15 war direkt auf den Dream Star herabgestoßen und hatte sich rasch in Raketenschußposition gebracht.
    Schneller als ein Lidschlag drosselte Maraklow den Dream Star mit Gedankenbefehl von »max speed« auf »max alpha«: die langsamste Fluggeschwindigkeit. Binnen Sekunden richteten sich die Tragflächen steil auf. Die zweidimensionalen Klappen verstellten sich, um den Schub statt nach hinten nach unten zu leiten. Die Flossen klappten ebenfalls hoch und hielten die Nase oben, obwohl das Tempo des Flugzeugs rapide abgebremst wurde. Es dauerte ganze zehn Sekunden von Mach l herunter auf zweihundert Knoten. Nur eine so ungewöhnlich stabile Konstruktion wie die des Dream Star hielt diese extreme Belastung aus.
    Die beiden F-15 waren bis auf drei Meilen an ihn herangekommen, als ihre Beute mit einem Schlag in der Luft stehen zu bleiben schien. Bei hundert Fuß Flughöhe blieb kein Platz zum Manövrieren, besonders beim Formationsflug zu zweit. Die erste F-15 brach hart rechts weg, um eine Kollision mit dem Dream Star zu vermeiden, und schaffte es gleich danach nur noch um Haaresbreite, nicht auch in die niedrigen Hügel vor Yuma zu sausen. Sein Kollege hatte weniger Glück. Er konnte die Kurve mit 5 G nicht mithalten und raste in den Wüstenboden, wo seine Maschine explodierte, ehe er noch eine Chance gehabt hatte, auszusteigen.
    Noch zwanzig Meilen. Maraklow beschleunigte langsam und begann wieder Maximalgeschwindigkeit aufzubauen. Er war nun über Yuma und donnerte im Tiefstflug, so knapp es nur ging, über Gebäudedächer und Radioantennen hinweg. Die F-15 saßen ihm nach wie vor im Genick, griffen aber nicht an, solange er über bewohntem Gebiet war. Über dem Flugplatz der Marines hatte er fast schon wieder Mach 1 erreicht. Am Ende der Rollbahn standen die F/A-18. Offenbar hatte man sie nicht starten lassen, weil genug F-15 auf der Jagd nach ihm waren. Da war, ganzem Ende der

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