antares
mich, und es ist gar nicht so. Aber eines ist sicher. Wenn ihn auch die F-15 da unten in Davis-Monthan nicht kriegen, wir erwischen ihn. Ich hoffe nur, ich habe Gelegenheit, ihn noch zu fragen, warum er das alles, verdammt noch mal, gemacht hat -«
Er warf einen Blick auf die AIM-120, die eben unter die Maschine gehievt wurde. »- bevor wir ihm Feuer unter dem Arsch machen.«
Über Südwest-Arizona
Zwanzig Minuten später
Es gab noch acht andere Piloten, die Ken James gern »Feuer unter dem Arsch« gemacht hätten. Aber er hatte keinerlei Absicht, ihnen Gelegenheit dazu zu geben.
Andrej Maraklow sah überall um sich Radarwellen - Suchradar. Er befand sich im Tal des Colorado River südlich des Parker-Damms und folgte, um nicht entdeckt zu werden, der Linie der Berge. Zwei Jäger für längere Mittelstrecken vom Typ F-16L »Gekröpfter Pfeil« waren schon hinter ihm und suchten mit ihren Radars das Tal ab. Sie blieben hoch oben, um möglichst viel Terrain zu überblicken. Zum Schuß kamen sie mit dieser Taktik natürlich nicht.
Sie waren aber längst nicht mehr die Hauptbedrohung, sondern nur die Treiber, die den Dream Star immer weiter nach Süden und der wirklichen Gefahr in die Arme jagten. Maraklow hatte Bruchstücke des Funkverkehrs mitgekriegt. Einer der F-16-Jäger hatte mit einem anderen Flugzeug gesprochen, einer AWACS-Boeing 707 oder 767, die vermutlich zwischen Gila Bend und Yuma über der Sentinel-Ebene kreiste, von wo aus die alte Mühle gut hundertzwanzigtausend Kubikmeilen Luftraum überblicken konnte - von San Diego bis El Paso und noch den größten Teil des Golfs von Kalifornien nach Mexiko hinunter.
Und das Radar an Bord der verbesserten 767 war sogar noch besser. Das alles war ihm wohlbekannt. Kein Zweifel, daß das AWACS Begleitschutz von mindestens zwei F-15-Jägern vom Fliegerhorst Davis-Monthan in Tucson hatte, außer zwei weiteren, die direkt auf die Jagd nach ihm angesetzt waren.
Die Treibstofflage wurde kritisch. Er hatte nicht einmal mehr Sprit für eine Stunde - er reichte sicher nicht bis zu dem arrangierten Landeplatz. Der Flug in geringer Höhe fraß eine Menge Treibstoff. Er hatte aber keine Wahl. Wenn er nur etwas höher ging, spürte ihn die AWACS auf.
Er nahm eine leichte Höhen- und Kurskorrektur vor, um das Überfliegen einer Gruppe von Schlauchbooten auf dem Wasser des Flusses kaum dreißig Meter unter ihm zu vermeiden.
Der Himmel schien sich grün verfärbt zu haben. Suchradar auf der Scheibenprojektion. Ziemlich stark. Über ihm war zweifellos ein AWACS-Flugzeug. Er befand sich hier unten zwar nach wie vor im Radarschatten, aber in ein paar Meilen öffnete sich das Colorado-Flußtal zur Sonora-Wüste, und da saß er dann wieder auf dem Präsentierteller. Die letzten hundertfünfzig Meilen bis zur Grenze wurden bestimmt schwierig. Eine unbekannte Anzahl von F-15-Jägern warteten nur darauf, daß er aus dem Tal herauskam. Auf seinem Kurs lag außerdem auch der Flugplatz des Marines-Korps von Yuma, ein Stützpunkt mit zwei Staffeln F/A-18-Jagdbombern. Und zu denen könnten auch noch die F-15-Jäger des Militärflugplatzes von Phoenix stoßen. Es konnte also passieren, daß er es auf den letzten hundert Meilen vor der Grenze mit nicht weniger als sechs Jägerstaffeln zu tun bekam...
Dann sah er es: das AWACS-Radar-Flugzeug. Seine Instrumente machten es in etwa 150 Meilen Entfernung aus. Es kreiste über der Indianerreservation der Papago westlich Tucson, in 25000 Fuß Höhe. Und es war klar: Wenn er es sehen konnte, wurde auch er gesehen. Auf eine rasche Gedankenabfrage hin analysierte der Gefahrenwarncomputer die Radarstrahlen des anderen Flugzeugs und meldete seinen Befund: ältere E-3B Sentry von AWACS, fast fünfundzwanzig Jahre alt, aber noch immer eine sehr zuverlässige Radarstation; vermutlich ein sonst gegen den Drogenschmuggel eingesetztes Aufklärungs- und Beobachtungsflugzeug, das in Davis-Monthan stationiert war.
Dann sank plötzlich eine Art grüner Nebel auf ihn herab und hüllte ihn ein. Gleich danach wurde der ganze Himmel gelb. Die Kanzelscheibenprojektion. Das AWACS-Flugzeug hatte ihn also geortet und begann ihn ins Visier zu nehmen. Er versuchte sich noch tiefer in das Flußtal zu drücken, um sich in jedem nur möglichen Radarschatten zu verstecken. Doch das nützte natürlich nichts mehr. Nachdem er einmal geortet und identifiziert war, veränderte die AWACS-Maschine ihre Position selbstverständlich sicher, um ihn auch im Tal auf dem Schirm zu
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