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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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auf den Gepard auf und verfolgte nur das unerwartete Manöver seines Staffellführers, ohne auf den Gedanken zu kommen, sein eigenes Gas zu drosseln. Er konnte gerade noch den Steuerknüppel hart nach rechts reißen, um einen »Auffahr-Unfall« auf den Gepard zu vermeiden. Das brachte ihn ins Trudeln, das er erst abfangen mußte. Sofort machte J.C. das Gas wieder voll auf, fuhr die Bremsklappen ein und schoß aufwärts davon.
    McLanahan spähte nach hinten. »Sie sind noch immer weit unten... steigen noch nicht...«
    »Achtung, Warnung. Radarsuche, auf sechs Uhr«, meldete der Computer.
    »Sie haben von Radarfixierung auf Radarsuche gewechselt«, sagte J.C. »Kommen sie schon näher?«
    »Ich sehe sie nicht, sie sind zurückgefallen.«
    »Hallo, amerikanische F-15, hier mexikanische Luftwaffe.
    Folgen Sie uns sofort zu unserem Stützpunkt. Bestätigen Sie!«
    J.C. schaltete den VHF-Notkanal einfach ab.
    »Glaube nicht, daß wir das schaffen«, sagte McLanahan, nachdem er den Computer den Treibstoffvorrat hatte feststellen lassen. »Wir müssen so oder so auf einen mexikanischen Flugplatz runter,«
    »Wir steigen erst mal tüchtig, dann lassen wir uns langsam im Leerlauf runtersegeln, bis wir einen Flugplatz finden«, sagte J.C. und zog den Steuerknüppel für eine langgezogene Steigung leicht an. »Na ja«, meinte er dann, »ich war ohnehin seit meiner High-School-Zeit in keinem mexikanischen Gefängnis mehr.
    Wird wie in alten Zeiten werden.«
    »Tut mir leid, J.C., daß ich Sie da mit reingezogen habe. Aber den Scheißkerl kaufe ich mir noch, das sage ich Ihnen, und wenn ich zu Fuß bis nach Nicaragua laufen muß. Oder Kolumbien. Oder Bolivien. Oder wo er sonst hin ist.«
    Radio eins meldete sich. »Hallo Sturm Eins, hier Kardinal Drei-Sieben. Kommen.«
    »Ich mach' schon«, sagte McLanahan und meldete sich.
    »Hallo Kardinal Drei-Sieben. Hier Sturm Eins. Kommen.«
    »Sturm Eins, hier Kardinal. Wir sind Sun Devil KC-135 in Phoenix, Sky Harbor Airport, 161. Luftauftank-Einheit von der National Guard Luft, Arizona. Gehen Sie auf Leitstrahl Code 74.
    Wir sind auf 31. Wir befinden uns auf Flughöhe zwei-neun-null, auf Orbit fünfzig Meilen südlich Tucson bei Nogales. Geben Sie Ihre Position. Kommen.«
    »Meinen Sie TACAN Luft-Luft? Habe ich nicht benützt, seit ich Fähnrich war.« J.C. las seine Instrumente ab. »Er ist noch außer Reichweite, kriege ihn noch nicht rein.«
    »Hallo Kardinal, Position Sturm Eins ungefähr einhundert Meilen Südwest Chihuahua. Treibstoffsituation kritisch. Wir haben vor, in Chihuahua zum Notauftanken runterzugehen.
    Kommen.«
    »Verstanden, Sturm. Aber soviel wir hören, will euer Boß euch dringend zurückhaben. Wir haben Order, einen... wie soll ich das sagen... katastrophalen Navigationsfehler zu begehen und euch da rauszuholen. Während ich jetzt rede, fliegt unser Autopilot uns nach Süden über die Grenze.« Nach einer Pause kam noch etwas nach: »TACAN Luft-Luft zeigt zweihundert Meilen, Sturm. Schaffen Sie das noch?«
    »Wird knapp«, sagte McLanahan.
    »Und wir kriegen vielleicht Besuch«, fügte J.C. hinzu. »Wir haben es uns mit ein paar mexikanischen F-20-Schafsköpfen verdorben.«
    »Na, die haben vielleicht inzwischen schon gehört, daß ihr auf einem ganz normalen autorisierten Überflug seid«, war die Antwort. »Euer Boß hat gesagt, daß die Erlaubnis schließlich doch noch gekommen ist. Das hilft euch jetzt natürlich nicht mehr viel. Ich kann nur hoffen, daß ihr gefunden habt, was ihr sucht, Jungs. Ich bezweifle, daß euch eine große Belobigung erwartet.«
    »Nein«, sagte McLanahan, »was wir suchen, haben wir nicht gefunden. Jedenfalls diesmal nicht...«

Fünftes Kapitel
    Militärflugplatz Sebaco, Nicaragua
Donnerstag, 18. Juni,
06.45 Uhr CDT (07.45 Uhr EDT)
    Andrej Maraklow erwachte plötzlich, machte aber keinen Versuch, sich aufzurichten. Seine Muskeln vibrierten bei der leisesten Anspannung. Er war durstig. Schweißperlen rannen ihm von den Brauen und brannten ihm in den Augen.
    Er öffnete die Lider. Er lag mit dem Gesicht nach unten auf einer festen Matratze mit steifen weißen Laken. Seine Arme lagen an den Seiten. Nach seinem Gefühl zu urteilen, war er lediglich mit einer Unterhose bekleidet.
    Ein kühler Schwamm berührte plötzlich sein Genick, und eine junge weibliche Stimme sagte sanft: »Dobraje otra, Towarisch Polkownik.«
    Auf so etwas hatte er sich seit seinem Entschluß, den Dream Star aus den Vereinigten Staaten zu entführen,

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