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antares

antares

Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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vorbereitet.
    »Entschuldigen Sie, Oberst!« Der Schwamm fuhr über seine Schultern und seinen Rücken. Er versuchte die Frau zu sehen, brachte jedoch nicht die mindeste Energie auf. Sie sagte: »Guten Morgen, Oberst.«
    »Wer sind Sie?«
    »Ich heiße Musi Zajkow. Ich bin Ihre Hilfe und Sekretärin.«
    »Sind Sie vom KGB?«
    »Ja, Oberst. Leutnant beim Kommandobereich Mittelamerika. Ich bin seit fast einem Jahr hier in Nicaragua.«
    Nicaragua also. Er schloß die Augen. Er hatte es fast vergessen. Es erklärte die Hitze und die Luftfeuchtigkeit. Allmählich kehrte die Erinnerung an seinen Flug über Mittelamerika wieder zurück. Es war die Erklärung für seine Erschöpfung. Er hatte den Dream Star länger geflogen als jemals zuvor. Üblicherweise hatte er bisher auf jeder Flugstunde unter ANTARES- und Kampfbedingungen zwei bis zweieinhalb Kilo verloren. Und dieser Flug hatte mehrere Stunden gedauert. Kein Wunder also...
    »Ich soll sofort den Stützpunktkommandeur benachrichtigen, wenn Sie wach sind, Sir«, sagte Musi Zajkow, während sie den Schwamm in einem Lavoir neben seinem Bett ausdrückte.
    »Aber wenn Sie noch etwas schlafen möchten, warte ich.«
    »Vielen Dank.« Er rollte sich mühsam auf den Rücken und machte die Augen auf, so weit es ging, um einigermaßen zu sich zu kommen. Sie setzte sich auf die Bettkante. Sie war etwa dreißig, blond, blauäugig, mit einem breiten entwaffnenden Lächeln. Sie hatte ein Khaki-Buschhemd an. Einige Knöpfe standen oben auf. Es war zu heiß.
    »Musi... hm? Hübscher Name.«
    »Vielen Dank.«
    »Wie lange habe ich geschlafen?«
    »Ungefähr fünfzehn Stunden.« Er merkte, das sie ihn von oben bis unten betrachtete. »Entschuldigen Sie, daß wir Sie nicht komfortabler unterbringen konnten. Aber es ist entschieden worden, daß es am besten sei, Sie im Hangar zu lassen, weil hier die Wachmannschaft am besten zusammengezogen werden kann. Sobald es möglich ist, bekommen Sie eine Klimaanlage.«
    Er nickte. »Kann ich Wasser haben?«
    Sie reichte ihm die Karaffe mit dem Eiswasser. Er musterte sie über den Rand seines Trinkglases hinweg.
    »Sie sollen halb tot gewesen sein, als man Sie aus dem Flugzeug holte«, sagte sie, und ihre Blicke verirrten sich gelegentlich auf seinen Körper. »Totale Stoffwechselerschöpfung.«
    »Fünf Kilo Gewichtsverlust wäre normal«, sagte Maraklow.
    »Ich bekomme vor jedem Flug eine Überdosis Vitamine und Mineralstoffe.«
    Sie wurde ein wenig unruhig, und ihr Atem kam hastiger.
    Sie war natürlich schön, aber konnte er das schon als Aufforderung betrachten? Und wenn ja, wieso?
    »Lassen Sie mich jetzt allein«, sagte er brüsk. »Ich will mich anziehen.«
    »Ich soll aber bei Ihnen bleiben -«
    »Ich sagte, gehen Sie.«
    »Oberst, ich bin ausgebildete Krankenschwester, Agentin und Informationsanalytikerin.« Sie beugte sich etwas zu ihm hinunter, als fordere sie ihn auf, sie zu berühren. »In Ihrem Zustand halte ich es nicht für klug. Sie allein zu lassen.«
    Und das machte ihm schlagartig seine augenblickliche Situation klar. Er hatte doch Glück, daß ihm das hiesige Oberkommando nur eine freundliche Agentin geschickt hatte, eine mit der Instruktion, sich ihm zu nähern, seine Vertraute zu we rden, und, falls nötig, ihm auch sexuell gefügig zu sein - alles nur im Dienst der Sache...
    »Aha. Also offenbar haben Sie auf der Connecticut Academy nicht allzu gut abgeschnitten, wie?« fragte er.
    Sie schien nur im ersten Augenblick verblüfft. »Wie meinen Sie...?«
    »Sie hocken mir auf der Pelle! Es paßt mir aber nicht, daß mir ein KGB-Schnüffler selbst noch bis ins Klo nachläuft, ob nun mit großen Titten oder ohne.«
    Sie zuckte nicht einmal mit den Wimpern. »Sie haben recht, Colonel, ich gehöre zum KGB, aber jetzt und hier bin ich nur dafür da, Ihnen während Ihrer Erholungsphase in jeder Weise behilflich zu sein. Sie haben ungeheure Strapazen hinter sich, und es erwarten Sie weitere, die womöglich noch härter sind. Ich glaube schon, daß es wichtig ist, Sie jetzt nicht allein zu lassen.
    Ich verlange ja nur, daß Sie sich helfen lassen. Bitte.«
    So was von Ernsthaftigkeit! Dabei setzte sie exakt die gleichen Gesten und dieselbe Körpersprache ein wie seinerzeit. Ihr Körper, ihre Manierismen, ja selbst ihr Akzent waren wie eine geklonte Kopie von Janet Larson.
    »Ich brauche keine Hilfe.«
    »Aber -«
    »Das ist ein Befehl, Leutnant! Und jetzt bewegen Sie gefälligst Ihren Arsch hier raus!«
    Musi Zajkow war diese

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