antares
AWACS 767, die von Oklahoma aus startete und vor der Golfküste patrouillierte. Die XF-34 ist sämtlichen mexikanischen und honduranischen Abfangjägern erfolgreich entkommen - mit etwas Hilfe von nicaraguanischen Abfangjägern immerhin - und ist dann in Nicaragua gelandet.«
Board nickte einem Assistenten zu, der eine Karte von Mittelamerika aufzog. »Wir haben das Flugzeug zuletzt mit Radar nordwestlich von Managua ausgemacht. Vermutlich ist es dort auf einem kleinen isolierten Flugfeld namens Sebaco versteckt worden. Dies ist ein Militärstützpunkt der Russen - genauer gesagt, des KGB.« Er wandte sich an den Präsidenten. »Sir, ich habe Satellitenaufklärung der ganzen Gegend angeordnet. Zusätzlich wäre Flugzeug-Fotoaufklärung ratsam, vielleicht mit dem alten Rainbird, der SR-71, die noch immer vom CIA verwendet wird. Allerdings wird Managua von Flak und Luftabwehrraketen stark geschützt, und die Sache wäre riskant. Aber eine sanfte Erkundung wäre schon empfehlenswert.«
»Was meinen sie mit sanft? Agenten?«
Board nickte. »Der CIA verfügt über Möglichkeiten in Managua, um genaue Erkundigungen in größtmöglicher Nähe von Sebaco einzuziehen. Vor allem, ob die XF-34 tatsächlich dort ist.«
»Schön. Also nehmen wir mal an, sie haben das Ding dort stehen oder in Managua. Meine Herren, ich denke gar nicht daran, gleich die 82. Airborne loszuschicken oder die Zweite Atlantikflotte auffahren zu lassen, um einen Krieg wegen irgendeines Jagdflugzeugs anzuzetteln.«
»Verzeihung, Sir«, sagte Elliott, »aber es handelt sich keineswegs um >irgendein< Jagdflugzeug.«
»Augenblick«, sagte der Präsident. »Augenblick mal, General. Auf diesen Einwand habe ich gewartet. Dann passen sie jetzt mal gut auf, und das gilt im übrigen für alle hier Anwesenden. Die XF-34 ist, im großen Zusammenhang gesehen, nichts weiter als irgendein Jagdflugzeug, damit das ganz klar ist. Es ist mitnichten ein Kriegswunder, mag es so hochgezüchtet sein, wie es will. Es ist ein verdammt wertvolles und wichtiges Stück, zum Teufel noch mal, ja. Aber nicht so wertvoll und wichtig, daß die Vereinigten Staaten darüber einen heißen Krieg anfangen, sei es mit den Sowjets oder sonstwem. Zugegeben, sie haben uns infiltriert, spioniert, uns das Flugzeug geklaut und unsere Leute auf dem Gewissen. Dagegen werden wir laut protestieren, wir werden das Flugzeug zurückverlangen, und wir werden Druck ausüben und drohen. Natürlich werden sie leugnen, es überhaupt zu haben. Und dabei bleibt es dann. Sie hätten ein riesiges Propagandafest. Die Schlagzeilen in der ganzen Welt können Sie sich ausmalen: »Sowjetischer Agent beobachtet über Jahre geheimstes US-Forschungszentrum, entführt modernsten US-Jäger...< Und die ganze moralische Entrüstung würde den schadenfrohen Gelächtersturm über dieses Husarenstück nicht aufwiegen! So sieht es aus!«
Elliott dachte: Hoffentlich muß ich mich niemals mit den sogenannten großen Zusammenhängen befassen. Lieber Gott...
»Aber... wir können ihnen das doch nicht einfach durchgehen lassen!« beharrte er.
»General Elliott«, sagte der Präsident, »nach allem, was wir wissen, können wir davon ausgehen, daß sie im Augenblick dabei sind, das Ding in seine Einzelteile zu zerlegen und dann nach Moskau zu verschiffen. Was wollen sie denn machen? Jedes Schiff aufbringen, das Nicaragua verläßt, jedes Flugzeug abfangen, jedes U-Boot stellen? Entern und nach Teilen eines Jagdflugzeugs suchen? Sehen sie doch den Tatsachen ins Auge, Elliott: Sie haben das Ding verloren! Es ist weg.« Er sah Elliotts bleiches, angespanntes Gesicht vor sich und schüttelte den Kopf. »Meinetwegen, ich weise Dennis Danahall im State Department an, einen geharnischten Protest bei den Sowjets abzuliefern. Wir haben doch die Bandaufnahme dieses Agenten - wie heißt er gleich noch? Maraklow? -, auf der er zugibt, ein KGB-Agent zu sein?«
»Der KGB wird natürlich behaupten, das sei lediglich ein verrückt spielender US-Soldat gewesen«, meinte General Kane.
»Trotzdem, Dennis soll ruhig erst mal protestieren. In der allerschärfsten Sprache. Und ich werde die Rückgabe des Flugzeugs und Entschädigung für die Angehörigen der Toten in der B-52 verlangen, und für die der Jagdflieger auch, Ich möchte ein bißchen Spielmaterial haben, wenn die Karussellfahrt losgeht.
Wir könnten zum Beispiel das gemeinsame Marsprojekt mit ihnen aufkündigen. Das habe ich ohnehin schon immer für eine Schnapsidee gehalten, Oder wir
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