antares
willkommen und gratuliert Ihnen zu Ihrer heroischen Tat.«
Diese Gratulation paßte allerdings wenig zu den lauten und zornigen Stimmen im Hintergrund.
»Der Genosse Worotnikow ist durch den normalen Nachrichtenverkehr aus Sebaco davon unterrichtet worden, daß Sie darauf bestanden haben, den Abbau des Flugzeugs zum Zwecke der Verschiffung in die Sowjetunion zu stoppen. Wenn Sie sich dazu bitte äußern möchten!«
»Ich habe auf dem Stopp der Arbeiten bestanden«, sagte Maraklow, »we il das Flugzeug dadurch zerstört wird. Ich habe nicht die Absicht, in Ramenskoje ein nicht funktionstüchtiges Flugzeug abzuliefern.«
Es gab eine kleine Pause am anderen Ende der Leitung, dann war im Hintergrund die lauter werdende gereizte Stimme des Politbüromitglieds Worotnikow zu hören.
»Der Genosse Worotnikow möchte wissen, was Sie sonst für Anregungen hinsichtlich des Flugzeugs haben.«
»Meine Absicht ist, es mit Langstrecken-Zusatztanks auszurüsten«, erläuterte Maraklow. »Ich nehme an, das ist mit zwei der abwerfbaren Llujka-Zusatztanks möglich. Mit ihnen läßt sich die Reichweite der XF-34 erheblich vergrößern. Sie erlauben ein Auftanken im Flug. Auf diese Weise kann die Maschine intakt abgeliefert werden.«
Einer der Telefonisten in der Leitung meldete sich: »Es empfiehlt sich Vorsicht. Diese Leitung ist nicht abhörsicher. Der Name des Fluggeräts sollte besser nicht erwähnt werden.«
General Tretjak, der an einem Zusatzhörer mithörte, wurde zunehmend nervöser. Maraklow war sich sicher, ihn mittlerweile als Verbündeten verloren zu haben.
»Oberst Maraklow«, meldete sich der Adjutant nach einer Weile heftiger Diskussionen im Hintergrund wieder, »der Genosse Worotnikow ordnet an, daß vorerst nichts weiter an dem Flugzeug gemacht wird. Sie hören wieder von uns über das Zentralkommando des KGB, sobald weitere Instruktionen aus dem Kreml vorliegen.«
»Verstanden«, sagte Maraklow. »Ich darf nur noch zu bedenken geben, daß es sicherlich zwei bis drei Tage in Anspruch nehmen würde, das Flugzeug zu zerlegen, und einen weiteren halben Tag, es auf ein Schiff zu verladen, sowie eine Woche mindestens, bis dieses Schiff in einen russischen Hafen einlaufen könnte. Und dann müßten noch etwa zwei Tage für den Transport nach Ramenskoje veranschlagt werden. Wenn es dann dort eingetroffen wäre, hätte es für niemanden mehr irgendeinen Wert und wäre nichts weiter als ein ganz gewöhnlicher Haufen Materialteile. Wenn man mir hingegen erlaubt, es intakt heimzufliegen, nimmt der Anbau der Zusatztanks höchstenfalls zwei Tage in Anspruch und, wenn für Geleitschutz und Treibstoff gesorgt ist, kaum mehr als zehn Stunden der Flug direkt zum Forschungszentrum Ramenskoje. Die Maschine wird dort dann in flugfähigem Zustand sein und sofort für eine volle Einsatzinspektion zur Verfügung stehen. Die gesamte Computer- und sonstige Ausrüstung wäre funktionsfähig.«
Diesmal gab es weniger heftige und hektische Diskussionen im Hintergrund am anderen Ende der Leitung.
Der Adjutant meldete sich erneut: »Oberst, der Genosse Worotnikow hat einige Vorbehalte gegen Ihren Plan und möchte sich darüber gern erst beraten. Seine Anweisung an Sie für den Moment lautet: Führen Sie vorerst Ihre Planvorbereitungen weiter, was den Anbau der Zusatztanks und die allgemeinen Flugvorbereitungen angeht. Behalten Sie bei allem die Gefahren eines verlängerten Aufenthalts in Mittelamerika im Auge. Ihre Order lautet ganz allgemein, das Flugzeug vor allem intakt nach Hause zu bringen. Haben Sie das verstanden?«
»Jawohl«, sagte Maraklow.
General Tretjak war sichtlich zufrieden. »Wir Piloten«, sagte er schulterklopfend, »haben uns wieder mal durchgesetzt.«
In Wladimir Kalinins Büro im KGB-Hauptquartier in Moskau legte Worotnikow den Telefonhörer, mit dem er das Gespräch mitgehört hatte, auf.
»Viel habe ich von all dem nicht verstanden«, gestand er. Er entließ Rischkow mit einer Handbewegung. Er wartete, bis der Adjutant draußen war, nahm dann den Cognac und schenkte sich ein Glas ein. Er trank es und erklärte: »Aber dieser Pilot, Ihr Oberst Maraklow, scheint die Sache ja im Griff zu haben.«
Kalinin nickte und schob das Silbertablett mit der Cognac-Karaffe näher zu Worotnikow hinüber. »Exzellenter Mann. Seine Loyalität ist über jeden Zweifel erhaben.«
Worotnikow erhob sich halb, um sich noch einmal des Cognacs zu bedienen. »Hervorragender Cognac, Wladimir.«
»Ich kann Ihnen gern eine Flasche
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