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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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davon zukommen lassen, Genosse, wenn er Ihnen so schmeckt.« Er drückte auf einen Summer, woraufhin sofort eine junge, blonde Frau mit tief ausgeschnittenem roten Kleid eintrat. »Ach, Anna, kümmern Sie sich doch darum, daß Genosse Worotnikow eine Flasche von diesem Cognac bekommt.«
    Anna schenkte dem alten Bürokraten ein strahlendes Lächeln, verschränkte die Hände hinter dem Rücken, was ihre Brüste spannte, und verbeugte sich leicht. »Aber mit Vergnügen.«
    »Sehr freundlich von Ihnen, Wladimir«, sagte Worotnikow.
    »Bin Ihnen sehr verbunden. Tja... Also dieser Maraklow. Ist er tatsächlich vertrauenswürdig?«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Schon, aber immerhin hat er sich doch gegen Ihre Anweisung gestellt, daß das Flugzeug auseinandergenommen und hierher verschifft werden sollte.«
    »Was hat er?«
    Worotnikow war zu sehr mit seinem Cognac beschäftigt, um Kalinins Verwirrung wahrzunehmen. »Er will das Ding die ganze Strecke von Nicaragua bis hierher fliegen. Das ist doch Wahnwitz! Sie sollten das sofort klären.«
    Kalinin war wütend. Was dachte sich dieser Maraklow eigentlich? Diesen Dream Star bis Rußland fliegen? Wenn das nicht gelang, war doch alles, was bisher unternommen worden war, umsonst!
    Er bemühte sich, so ruhig wie möglich zu bleiben, und sagte:
    »Jawohl, Genosse. Möchten Sie vielleicht meine Akten über das Projekt noch einmal durchsehen?«
    »Das wird im Augenblick nicht nötig sein«, winkte Worotnikow ab. Er blickte zur Tür, erhob sich dann mühsam und glättete seine Krawatte. »Ich denke, ich weiß vorerst genug für meinen Bericht an den Generalsekretär.« Er hielt ihm die Hand hin.
    »Es scheint ja, daß die Operation ganz zufriedenstellend abgewickelt wird. In diesem Sinne werde ich auch dem Generalsekretär berichten. Jetzt muß ich aber gehen.«
    Kalinin drückte wieder auf den Summer, und seine Sekretärin erschien sogleich, um den wohlgefällig lächelnden Genossen Worotnikow hinauszugeleiten.
    Sobald er allein war, verlangte Kalinin eine abhörsichere Leitung nach Sebaco. »Sofort.« Es wurde ihm plötzlich bewußt, wie wenig er tatsächlich über Maraklow wußte. Mit Worotnikow, dem dicken fetten Spion des Generalsekretärs, war ja leicht fertig zu werden, aber dieser Maraklow... wenn der nur kein Rohrkrepierer war! Tatsache war, er war im Augenblick die größte Bedrohung seiner Pläne zur absoluten Macht!
    Weißes Haus, Washington
Am gleichen Morgen
    US-Präsident Lloyd Taylor war das Geheimnis, wie man stets die absolute Kontrolle behielt, nur zu geläufig. Information, Information und nochmals Information. Soviel Wissen wie nur möglich aus so vielen Quellen wie nur möglich und so rasch wie möglich sammeln. Interessanterweise - hatte er herausgefunden - war es am ehesten möglich, die Sorgen zu erkennen, die das Volk bewegten, wenn man sich genau der gleichen Informationsquellen bediente, die auch den normalen Leuten zur Verfügung standen. Und folglich befaßte er sich nicht intensiv mit irgendwelchen Ereignissen am Persischen Golf, wenn er genau wußte, daß Wirtschaftsprobleme dem Volk im Augenblick am meisten unter die Haut gingen.
    »Guten Morgen, Mr. President«, sagte Paul Cesare, sein Stabschef, der ihn bereits im Fitneßraum erwartete. Er stellte ihm ein Glas Orangensaft hin und hatte ein frisches Handtuch neben dem Laufband bereitgelegt. »Wie geht es Ihnen heute?«
    »Sehr gut, Paul, danke.« Er stieg auf das vorprogrammierte Laufband, das fünf Warntöne von sich gab, ehe es automatisch zu laufen begann. Der Präsident schob die eine Hand in eine Art Handschuh am Handgriff mit Sensoren, die Körperfunktionswerte in das Meßgerät einspeisten. Während er dann zu gehen begann, schaltete sich der Computer-Monitor ein.
    »Guten Morgen, Mr. President«, meldete eine weiche, sanfte Frauenstimme. Der Monitor zeigte von einer Kassette eine Ansicht des Potomac und des Jefferson Memorial. Dann folgten mehrere Spalten Nachrichten in großen Lettern: Wetter, Datum, wichtige Feiertage, Terminkalender des Tages. »Nachfolgend eine Zusammenfassung Ihrer Vormittagstermine: Kabinettsitzung um 8.00 Uhr. 10.00 Uhr: Sitzung des Senatsausschusses für Auswärtige Angelegenheiten. 12.00 Uhr: Lunch im Hotel Ambassador mit den International Kiwanas. Fünf Tischfähnchen.« Mit Tischfähnchen waren Themen oder Gegenstände bezeichnet, die einige Vorbereitung oder Beratungen erforderten.
    Sie schienen stichwortartig nacheinander auf. Es schien nichts besonders

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