Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
antares

antares

Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
wir erst einmal wissen, was genau uns daran interessiert. Arn Ende geben wir ihnen großmütig ihr Flugzeug wieder - natürlich nachdem wir es uns sehr genau angesehen haben. Bitte denken Sie daran, es handelt sich da immerhin um das technologisch höchstentwickelte Flugzeug, das es derzeit überhaupt gibt. Ein gedankengesteuertes Flugzeug!
    Alles, von der einfachsten Flugkontrolle bis zu den Waffensystemen, einfach alles kann in Lichtgeschwindigkeit durch Gedankenkommandos aktiviert werden.«
    Der Generalsekretär schwieg eine Weile. Er hatte zu dieser Seite der Regierungsarbeit kein rechtes Verhältnis. Es war, das mußte man zugeben, schon ein Coup, ein derartiges Flugzeug völlig intakt in die Hände zu bekommen; eine einzigartige Gelegenheit, das Beste der amerikanischen Militärtechnologie studieren zu können... Doch Kalinins offensichtlicher Erfolg barg auch seine Gefahren. Kalinin konnte mit einer Aktion wie dieser sein Prestige und seine Popularität nur steigern, und die Tatsache, daß er es obendrein hinter dem Rücken des Generalsekretärs getan hatte, machte es für ihn, den Generalsekretär, auch nicht gerade einfacher. Kalinin mußte, mit einem Wort, an die Kandare genommen werden. Unmerklich natürlich, aber unverzüglich ...
    »Also gut«, sagte er, »ich bin zwar gegen diese Operation, aber angesichts des ungewöhnlichen Gegenstandes, um den es geht, und des Nutzens, den uns das genaue Studium dieses Flugzeugs bringen kann, bin ich also bereit, Ihnen grünes Licht für die Weiterführung Ihrer Pläne zu geben. Doch zuvor möchte ich Ihre Unterlagen einsehen. Und ich werde ein Mitglied des Politbüros mit der Kontrollaufsicht über Ihre Aktionen beauftragen. Dieser Mann, aus dem inneren Kreis, soll Kontakt mit Oberst Maraklow in Nicaragua aufnehmen und sich von ihm genauestens informieren lassen, desgleichen von den Mitgliedern Ihres Stabes dort, und mir dann direkt berichten. Die gesamte Oberhoheit aller Aktionen bleibt bei mir. 1st das klar?«
    »Selbstverständlich, Genosse Generalsekretär.« Das war Kalinins übliche Antwort. Tatsächlich dachte er bereits darüber nach, wen der Generalsekretär sich da wohl als seinen Beauftragten vorstellte.
    »In der Zwischenzeit bleibt dieses amerikanische Flugzeug unberührt. Und es wird so lange, bis ich die Anweisung dazu erteile, auch nicht aus Nicaragua herausgeschafft. Haben wir uns verstanden?«
    »Gewiß.«
    Nur ein kleiner Rückschlag, dachte Kalinin. Und er mußte natürlich mit der Tatsache rechnen, daß er in seinem eigenen Büro einen Spitzel sitzen hatte. Doch ansonsten war er gerüstet. Und die Zukunft sah rosiger für ihn aus denn je.
    Militärflugplatz Sebaco, Nicaragua
Freitag, 19. Juni,
04.45 Uhr CDT (13.45 Uhr OEZ)
    Maraklow schreckte aus seinem tiefen Schlaf auf. Er brauchte einige Augenblicke, um zu sich zu kommen. Noch immer hatte er die Gleichgewichtsstörungen und die allgemeine Desorientierung nicht ganz überwunden.
    »Wasch wrize wajota peo tejlefono, Towarisch«, hörte er eine weibliche Stimme. Musi Zajkow. »Moskwa.«
    Ein Gespräch für ihn aus Moskau?
    Musi Zajkow führte ihn über einige Wachstationen in eines der Flugplatzgebäude, von denen die meisten nicht viel anders aussahen als die in Traumland. In der Telefonzentrale erwartete ihn bereits General Tretjak.
    »Ah. Towarisch Polkownik Maraklow! Zdjes.« Er bedeutete ihm und Musi Zajkow, ihm in den kleinen Konferenzraum zu folgen. Der General wirkte nervös und schloß sorgfältig die Tür, als sie alle eingetreten waren. Er deutete auf das Telefon. »Vsjo Towarisch Worotnikow, Andrej. Sta Politescheskoje Büro,« Der Genosse Luschtschow Worotnikow, Mitglied des Politbüros und Referent des Generalsekretärs für Mittel- und Südamerika, war am Apparat. »Er will mit Ihnen reden«, erklärte Tretjak.
    Maraklow griff nach dem Hörer.
    Tretjak hielt ihn noch zurück. »Was wollen Sie ihm wegen der Zerlegung des Flugzeugs sagen?«
    »Keine Sorge, General. Als Pilot der Maschine habe ich die Berechtigung, darüber zu entscheiden, was mit ihr passiert. Es war mein Entschluß, sie herzubringen, und es unterliegt meiner Zuständigkeit, den Stopp zu verlangen.«
    Tretjak sah erleichtert aus, verbarg das aber sogleich wieder und deutete drängend auf das Telefon.
    Maraklow meldete sich. »Hier spricht Oberst Maraklow.«
    »Hier Igor Rischkow. Ich bin der Adjutant des Genossen Worotnikow. Können Sie mich verstehen, Oberst?«
    »Ja.«
    »Der Genosse Worotnikow heißt Sie

Weitere Kostenlose Bücher