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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Besuches ist es, die Haltung meiner Regierung zu dem Vorfall mit diesem höchst ungewöhnlichen Flugzeug darzulegen.«
    Der Präsident wartete schweigend.
    »Daß dieses Gespräch aufgezeichnet wird«, sagte der Botschafter, »ist mir klar. Aber ich gehe davon aus, daß die Aufzeichnung nur zu vertraulichen Zwecken dient, und ich habe nichts dagegen, wenn Sie mir alle garantieren, daß nichts davon in die Öffentlichkeit gelangt und mein Büro eine originalgetreue Kopie ohne Veränderungen bekommt.«
    Der Präsident nickte zustimmend. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, kam Wilisertschew zur Sache.
    »Wir haben unsere ersten Ermittlungen der Angelegenheit abgeschlossen, einschließlich einer Befragung des Piloten und einer Rekonstruktion des Fluges, wie ihn der Pilot ausführte, sowie einer Untersuchung des Flugzeugs. Unsere Schlußfolgerungen daraus lauten, daß eine formelle militärische Untersuchung der Angelegenheit auf oberster Ebene erforderlich ist, um die genauen Umstände zu klären, unter denen dieses Flugzeug auf unseren Stützpunkt in Nicaragua gelangt ist, warum es sich dort befindet und welche Absichten der Pilot mit seiner Aktion im Auge hatte, falls überhaupt welche. Wir bitten Sie um Ihre Mitarbeit bei dieser Untersuchung.«
    Elliott starrte den Botschafter ungläubig an. Außenminister Danahall aber reagierte bereits. »Wenn ich vielleicht... Herr Botschafter, wollen Sie damit ausdrücken, daß Ihre Regierung nicht wüßte, warum sich dieses Flugzeug auf Ihrem Stützpunkt befindet? Daß Sie den Piloten gar nicht kennen? Und daß alle im unklaren über jeglichen Aspekt des Planes seien, dieses Flugzeug zu entführen und Ihrem Lande auszuliefern? Habe ich Sie so richtig verstanden?«
    Wilisertschew schien ehrlich überrascht zu sein. »Entschuldigen Sie, Herr Minister, aber muß ich daraus entnehmen, daß Sie der Version der Medien glauben, wonach der Pilot dieses Flugzeugs ein sowjetischer KGB-Agent ist? Glauben Sie wirklich und im Ernst, ein solcher Agent, der es fertiggebracht haben soll, viele Jahre lang in Ihrem Militär zu dienen, sei imstande gewesen, Ihr geheimstes und bestgehütetes Experimentalflugzeug einfach zu entführen? Und daß ein solcher Plan obendrein von unserem Geheimdienst von langer Hand vorbereitet war? Offensichtlich müssen wir die Dinge gleich von Anfang an klarstellen...«
    »Gute Idee«, sagte Elliott.
    Wilisertschew ignorierte ihn. »Der Pilot dieses Flugzeugs, Sir, ist kein Russe. Wir haben ihn als Captain Kenneth F. James, United States Air Force, identifiziert, Testpilot Ihres Kommandobereichs, General Elliott. Er hat niemals in Verbindung zum KGB oder unserer Regierung gestanden - nicht einmal zur Sowjetunion ganz generell, wenn man davon absieht, daß seine Eltern einige Male geschäftlich und privat in die Sowjetunion gereist waren. Es ist mir bekannt, daß in Ihrer Presse die Rede davon war, Captain James habe über Funk mitgeteilt, er sei KGB-Oberst, Das ist blanker Unfug. James ist und war niemals Agent des KGB oder sonst einer Institution der Sowjetunion.«
    Der Präsident sah Danahall und Deborah O'Day an, und obwohl er seinen klinischen Blick sofort wieder Wilisertschew zuwandte, war doch ein Anflug von Zweifel in seinen Augen nicht zu übersehen. Tatsächlich hatte bisher niemand ernsthaft überprüft, ob der Pilot KGB-Oberst war. Denn allein seine Behauptung war noch kein Beweis. Dem Präsidenten wurde ebenso wie den anderen schlagartig klar, daß sie in der Tat bisher keinen einwandfreien Beweis für die Behauptung des Piloten vorzuweisen hatten.
    »Captain James ist auf unserem Stützpunkt in Nicaragua von unserem Geheimdienst vernommen worden, und es liegen Tonbänder davon vor, die Ihnen jederzeit gern zur Verfügung stehen. Er ist nicht übermäßig kooperativ, und seine Motivation für diesen Flug ist nicht eindeutig klargeworden. Aber er hat jedenfalls den Antrag auf politisches Asyl in der Sowjetunion gestellt. Diesem Antrag ist bisher noch nicht entsprochen worden.«
    »Sie behaupten also, er ist ein Überläufer?« fragte der Präsident.
    »Ganz genau, Mr. President.«
    »Das ist doch der größte Quatsch -«. platzte Elliott heraus.
    Der Präsident hob abwehrend die Hand und gebot ihm zu schweigen.
    »Ich sage Ihnen nur die Wahrheit, General Elliott«, erklärte Wilisertschew. »Ihr Captain James hat aus eigenem Antrieb gehandelt und ohne jeden Zwang oder jede Unterstützung durch meine Regierung -«
    »Ah?« sagte Deborah O'Day. »Und was

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