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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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General! Und jedesmal bin ich zu folgendem Schluß gekommen: Wir würden das Flugzeug endgültig verlieren, die Russen würden einen gewaltigen Propagandaerfolg verzeichnen können, und es wäre der politische Selbstmord für mich und meine Regierung. Und zwar selbst dann, wenn wir das Ding am Boden zerbomben würden. Und wenn wir dabei auch noch einige Soldaten oder Flieger verlieren oder die Zerstörung des Flugzeugs mißlingen würde, sähen wir noch älter aus. Ein militärisches Unternehmen ist nicht zu gewinnen.«
    »Sir, wir haben doch bewiesen, daß die Sowjets vorhaben, den Dream Star aus Nicaragua herauszufliegen! Daß uns Wilisertschew hier etwas erzählt hat, heißt doch noch lange nicht, daß sie ihre Absichten geändert haben. Sie treffen eine Vereinbarung mit uns und fahren seelenruhig in ihren Plänen fort, das ist doch kein Problem. Wir müssen handeln, Mr. President!«
    Dieser Querkopf! dachte der Präsident. Vor kurzer Zeit noch war er schon so gut wie in Schimpf und Schande entlassen, und heute abend unterbrach er mit der größten Selbstverständlichkeit maßgebliche Kabinettsmitglieder, nannte einen akkreditierten Botschafter einen Lügner und versuchte ganz offen dem Präsidenten der Vereinigten Staaten zu sagen, was er zu tun hatte! Und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, begann er diesen alten Haudegen der Air Force zu respektieren, um nicht zu sagen, zu mögen... Natürlich, der Mann war zu hitzig, zu schnell bereit, Risiken einzugehen. Die politischen Realitäten waren ihm völlig egal. Wie das eben bei Generalen meistens zu sein pflegte...
    »Da muß ich Ihnen leider widersprechen, General«, sagte er.
    »Zumindest für den Moment. Mein Gott, Elliott, Tatsache ist doch, daß wir in Wirklichkeit kaum realistische Alternativen haben! Bedenken Sie doch, allein die Nachwirkungen eines militärischen Eingreifens gegen die Russen wären weitaus folgenschwerer als der Verlust dieses Flugzeugs, wie toll es auch immer sein mag. Warten wir doch erst einmal ab, wie sie jetzt reagieren! «
    »Ich schlage ja gar kein militärisches Eingreifen vor, Sir! Ich bin allein besorgt darüber, daß sie jetzt Zeit bekommen, ihre Pläne, den Dream Star aus Nicaragua herauszuschaffen, weiterzuführen. Wilisertschews Besuch hatte doch vor allem den Zweck, Nebelkerzen zu werfen, damit wir beschwichtigt werden und jede Absicht, uns den Dream Star zurückzuholen, aufgeben. Und während wir noch geduldig warten, bis sie uns antworten, kann der Dream Star längst auf dem Weg nach Rußland sein! Und dann haben wir überhaupt nichts mehr in der Hand und können nur den ganzen Verhandlungszirkus von vorn beginnen. Und das kann sich Wochen und Monate hinziehen...
    nämlich mindestens so lange, wie sie brauchen, die Technologie der XF-34 an ihre Entwicklungsbüros zu übermitteln...«
    Und bevor ihn noch irgendwer unterbrechen konnte, fuhr er fort: »Ich habe einen Plan, Sir, für einen streng begrenzten Luft-Sicherheits-Kordon in der Karibik - ganz klein, sehr unauffällig, einfach, aber wirksam. Wenn wir ein AWACS-Flugzeug vom Stützpunkt San Juan aus mit Jäger-Geleitschutz die östliche Karibik überwachen lassen, und ein zweites von Honduras aus die nördliche und westliche...«
    »Und warum sollte das für den Dream Star ein Hindernis sein?« unterbrach ihn Stuart. »Nachdem er schon auf seinem Flug nach Nicaragua alles weggeräumt hat, was ihm im Weg war? Sie waren es doch, der sagte, diese XF-34 fliegt nach Belieben Kreise um jeden anderen Jäger aus unserem eigenen Inventar! Also, wir stellen ihm ein Radarflugzeug und ein paar Jäger in den Weg, und wer oder was soll ihn hindern, sie alle abzuschießen?«
    »Wenn sie diese Zusatztanks aufmontieren, dann verringert das seine Flug- und Gefechtsfähigkeit erheblich«, erklärte Elliott. Er tat allerdings optimistischer, als er tatsächlich war. Es war auch ihm klar, daß er sich inzwischen auf dem Boden reiner Spekulation befand. »Die Maschine und ihre Flügel sind selbstverständlich nicht für externe Zusatztanks konstruiert. Ich gehe deshalb davon aus, daß eine kleine Staffel Abfangjäger durchaus in der Lage ist, es in dieser Situation... auf jeden Fall stünden die Chancen dann fast gleich...«
    »Aber ungeachtet dessen bedeutet Ihr Plan eben dennoch militärisches Eingreifen!« belehrte ihn sein Minister. »Sie versuchen hartnäckig, die Regierung in eine militärische Konfrontation mit den Russen hineinzutreiben! Wie oft muß der Präsident eigentlich

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