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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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war vorbeigeflogen, aber sie hatte genug Schub, um an ihm dranzubleiben und ihn zu jagen und ihre 23-mm-Bordkanone einzusetzen.
    Die Warnlampe MASTER CAUTION ging an, der HUD-Monitor projizierte WARNUNG. Coursey warf einen prüfenden Blick darauf. Ein halbes Dutzend Warnlampen brannten, aber akute Gefahr bestand an sich nicht. Defekte am Leitwerk und an den Tankstutzen, auslaufender Sprit. Keine Anzeigen, daß etwas brannte. Die Schußgarbe war von oben her über das Leitwerk gefegt, das Triebwerk hatte sie zum Glück nicht getroffen. Der Nachbrenner würde vermutlich nicht mehr die volle Leistung bringen, und mit den Treffern im Leitwerk wurde vielleicht die Landung ein wenig haarig, wenn nicht unmöglich - immer vorausgesetzt, er schaffte es mit seinem Tankleck überhaupt noch bis zum Land.
    Es gelang Coursey vorerst noch, diese Gedanken zu verdrängen. Immerhin, sein Triebwerk lief noch, die Flügel waren beide noch dran, und außer seinem Stolz war nichts an ihm verletzt.
    Der alles beherrschende Gedanke war: Diese verdammten Russen hatten doch tatsächlich einen Treffer gelandet und seine Maschine ruiniert...! Das sollten sie ihm büßen.
    Er vollführte eine Wende nach rechts mit 9 G, um die Verfolgung der MiG, die sich hinter ihn gesetzt hatten, wiederaufzunehmen. Sie flogen in lockerer Streckenformation mit Zweier-führung, die sehr effektiv für den Zweck war, einander zu decken, und waren beide hinter Douglas her, der ihnen mit einigen horizontalen Manövern zu entkommen versuchte, was ihm jedoch nicht gelang. Die beiden MiG blieben mühelos an ihm dran, »Nach oben weg, Doug!« riet ihm Coursey, »So steil es geht.
    Jetzt!«
    Und Drachen Fünf/sechs stellte sich plötzlich auf und sauste kerzengrade nach oben in den Himmel, mit einem scharfen Immelmann, in dem er sich einige Sekunden lang hielt, ehe er überkippte und wieder steil herunterkam.
    »Ich bin direkt unter Ihnen, Doug«, sagte Coursey, als er dort ankam, wo Douglas seinen Steilflug begonnen hatte. »Rollen Sie raus.« Fünf/sechs kam tausend Fuß über Coursey aus der Rolle und sauste herunter, um sich hinter seinen Staffelführer zu setzen. Coursey war inzwischen an seiner Bordkanone M-61 und feuerte los. als die ebenfalls herunterstoßenden MiG in Sicht kamen.
    Eine Schußgarbe direkt nach oben war nicht gerade die aussichtsreichste Angriffsart, doch wegen der guten Sichtbedingungen trotzdem nicht das Schlechteste. Und diesmal schaffte Coursey seinen Bonus. Als die zweite MiG von ihm wegzog, sah er, wie etwas von der Oberseite ihrer Tragfläche abbrach. Hatte er mit seiner Garbe vielleicht die ausgestellten Bremsklappen erwischt?
    Die Sache weitete sich zu einer Zermürbungsschlacht aus, und es war ihm klar, daß er, so wie es stand, dabei der Verlierer sein würde. Die anderen hatten zweifellos an ihrer Il-76 aufgetankt, bevor sie sich ins Gefecht gestürzt hatten, und hatten Sprit für stundenlange Luftkämpfe, Douglas hingegen war bereits auf Minimum und in Gefahr, jede Minute seinen letzten Sprittropfen zu verbrauchen.
    Dann sah er es. Weit links hinten. Das AWACS-Tanker-Transportflugzeug Iljuschin-76. Aus irgendeinem Grund war der Pilot in ihren Luftkampf hineingeflogen. Coursey selektierte eine radargelenkte Scorpion-Rakete und aktivierte sein Angriffsradar, stieg nach oben weg und kam dann genau auf die vordere Kabine der russischen AWACS zu.
    Sein Manöver blieb nicht unbemerkt. Beide MiG brachen den Angriff auf Douglas ab und machten sich auf die Verfolgung nach ihm. Er hatte gesehen, wie die Iljuschin bündelweise Radar- und Infrarotstörmaterial auswarf, während sein Radar APG-88 es in keinen zwei Meilen Entfernung zielfixiert hatte.
    Der Radarfix-Ton wurde vom Selbstschutz-Störsender der Iljuschin ständig unterbrochen. Doch sobald er sich stabilisierte, drückte Coursey den Knopf auf dem Steuerknüppel und drehte sich sofort danach mit einer Rolle aus der mörderischen Schußgarbenbahn der einen MiG-29. Die Scorpion war zum Glück eine »Ab und weg«-Rakete: Sie brauchte, einmal abgeschossen, keine Führung von ihrem Flugzeug mehr.
    Sie traf die vordere Kante des Radarschirms und riß einen ordentlichen Teil aus ihm heraus. Der Flugwind erfaßte den aufgerissenen Schirm sofort und knickte den ganzen Aufbau von den Stützen ab. Er flog nach hinten ins Seitenleitwerk - mit solchem Anprall, daß es zur Hälfte wegbrach und in die Tiefe fiel.
    Die Iljuschin geriet sofort bedenklich und heftig ins Schlingern.
    Irgendwie aber bekam

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