antares
Junge! Komm rauf zu mir, wir identifizieren den blöden Transporter und fliegen heim.«
Die Radarwarnung kreischte auf. »Er hat Raketenzielfixierung!« schrie Myers wieder. »Raketenfix!«
Die zweite MiG, die Douglas gekreuzt hatte, war offenbar zurückgekommen, saß jetzt hinter Douglas und aktivierte seine Raketenzielfixierung. Douglas aber ignorierte es einfach.
»Hallo, Barrier, ich bin jetzt fast an dem Transporter dran, aber irgendwas geht hier vor -«
»Hinten dran klebt dir einer!« schrie Myers in heuer Panik und vergaß ganz, daß die andere MiG an ihm hing. »Ich komme sofort -«
»Ich habe jetzt die Staffelführung, Zwei«, sagte Douglas ganz ruhig. »Also komm du an meine linke Seite. Und ignoriere die MiG, verdammt!« Er starrte nach vorne auf den Transporter.
»Hallo, Barrier, hier Fünf/sechs. Ganz deutlich kann ich es nicht erkennen, aber es sieht aus, als hätte der Transporter drei andere Flugzeuge unten dranhängen. Wiederhole: Es sieht aus, als würden drei andere Flugzeuge in ganz enger Formation unter dem Transporter fliegen. Kommen.«
»Hallo Drei, paß auf, da sitzt einer direkt rechts auf sechs Uhr...«
»Wie oft soll ich es dir jetzt noch sagen. Myers? Du sollst sie ignorieren!« sagte Douglas. »Wenn er die Absicht hätte zu schießen, dann hätte er es schon längst getan.«
Coursey spürte einen Kloß im Hals. Er sagte durch: »Achtung, alle Drachen -Einheiten, nicht schießen!«
Doch es war schon zu spät. Myers in seiner Panik hörte nur noch das Wort »schießen«.
Die Steuer- und Gashebel der F-16 waren so konstruiert, daß mit dem gleichen Griff auch das Schießen möglich war. Der Pilot brauchte so seine Augen und seine Aufmerksamkeit nicht von seinem Ziel abzuwenden, wenn ein Kampf auf ihn zukam.
Wie im Reflex hatte Myers den Knopf gedrückt und damit eine seiner radargelenkten AIM-120-Raketen »selektiert«. Das Kommando »Selektion« aber bedeutete automatisch die Aktivierung der Daten zwischen der 767 AWACS und seiner F-16. Auf seinem Monitor erschien das Ziel-Karo, das die F-16 von Douglas wie die verfolgende MiG-29 umschloß. Myers hatte mit dem rechten Zeigefinger auch bereits einen zweiten Knopf oben auf seinem Steuerknüppel gedrückt. Ein blinkendes Quadrat erschien, das sich über das Ziel-Karo auf der MiG legte. Die Angriffsdaten wurden an die selektierte Rakete übermittelt. Gleich darauf zeigte ein Dauerton in Myers' Helm an, daß die AIM-120 ihre Fluginformationen erhalten hatte und abschußbereit war.
Noch ein letzter Check. Myers ging auf Funk. »Hallo Fox Zwei«, rief er über die Kommandofrequenz und drückte zugleich mit dem rechten Daumen den Abschußknopf auf dem Steuerknüppel. Und ein weißer Blitzstreifen fegte aus der linken Tragfläche hervor und sauste direkt und kerzengerade auf das Heck der MiG zu, aus der gleich darauf ein orangefarbener Blitz schoß. Die Maschine zog einen weiten Bogen hinunter auf die Karibische See. Von der abgeschossenen MiG löste sich ein Schatten. Sekunden später blähte sich ein grüner Fallschirm auf. Der russische Pilot schwebte dem Wasser entgegen.
»Eine MiG runter!« schrie Myers triumphierend. »Ich hab'
ihn dir vom Hintern geschafft, Drei!«
»Sind Sie wahnsinnig geworden?« brüllte Coursey über Funk, »Drachen-Flug, drehen Sie ab, fliegen Sie weg und unverzüglich -«
»Hallo Barrier, hier Fünf/sechs«, meldete sich Douglas dazwischen, »ich habe eine Identifizierung für die Maschinen unter dem Transporter. Es sind zwei weitere MiG-29 und noch ein anderes Flugzeug. Das sieht aus wie eine X-29. Flügel vorwärts.
Mit zwei Treibstoffzusatztanks und zwei Raketen. Wiederhole, weitere zwei MiG und eine X-29 unter dem Midas-Transporter.
Kommen.«
Gleich danach kam Myers an seine Seite und reckte ihm stolz den Daumen entgegen.»Alles klar, Drei!« sagte er hinüber zu Douglas. »Wir -«
Doch sein Triumph ging in einem donnernden Krach unter, dem eine ungeheure Hitze und dann Dunkelheit folgte.
Die zweite MiG hatte postwendend und still und leise ihren Kameraden gerächt. Myers hatte diese zweite MiG völlig vergessen. Das sowjetische Infrarot Such- und Zielfixierungssystem arbeitete ganz ohne Radar und brauchte nicht einmal Radar-Datenhilfe, um sein Ziel zu finden. Die AA-11, die Infrarot-Nahkampfraketen der MiG, hingen an den Daten, die sie über die Infrarot-Teleskop-Antennen vor der Kanzel bezogen. Auf kurze Entfernungen trafen sie immer. Die AA-11 explodierte direkt unter dem Triebwerk der
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