antares
ist mit hochentwickelter Datenanbindung an die E-5 AWACS ausgestattet. Wir müssen damit rechnen, daß es ständig bei uns mithört und unsere Daten mitbenutzt. Die Russen werden euch kräftig dran zu hindern versuchen, daß ihr nahe an das Ding rankommt. Kann also durchaus sein, daß ihr außerhalb visueller Reichweite angreifen müßt. Ein Rat noch.
Versucht lieber nicht, die XF-34 einzeln oder aus der Nähe anzugreifen. Sie kann alles, schlägt Haken, duckt sich weg. dreht so schnell, daß euch Hören und Sehen vergeht. Wenn ihr es aber schafft, sie dazu zu bringen, die Außentanks abzuwerfen, und sie ein paar Minuten über Wasser festhaltet, bringen wir es vielleicht fertig, sie runterzuzwingen. Das eine laßt euch gesagt sein: Die XF-34 ist ein Killer. Also seid auf der Hut, wenn ihr einen Schuß riskieren wollt. Verliert ihr sie außer Sicht, fliegt sofort auseinander und weg. Verschwendet keine Sekunde, nach ihr zu suchen, weil sie euch sonst gleich im Genick sitzt. Macht Gebrauch von eurem Tempo und von eurer Manövrierfähigkeit und helft euch gegenseitig. Viele Hunde sind des Hasen Tod.
Viel Glück.«
»Bogeys auf zwölf Uhr unten, fünfundzwanzig Meilen, fünfzehntausend Fuß«, meldete der Controller. »Jetzt nur zwei Zielobjekte sichtbar. Zweites Zielobjektauf elf Uhr unten, dreizehntausend Fuß.«
»Staffel Gold verstanden, Barrier«, meldete Duncan.
Beide Zielobjekte standen auf seiner Projektion der gemeinsamen Daten von der E-5 AWACS und seiner F-16. Er selektierte sofort eine AIM-120 Scorpion und bezeichnete das linke Zielobjekt. Die Rakete bekam auf der Stelle ihre Steuerungs-Daten übermittelt, und diese schienen wieder in Duncans Datenprojektion auf.
»Na, dann wollen wir mal, Staffel Gold!« sagte Duncan und schoß seine erste Rakete ab.
»Sie sind fünfundzwanzig Meilen hinter uns«, warnte Maraklow. »Geleit Drei und Vier, bleiben Sie beim Transporter, und halten Sie ihm die F-16 vom Leib. Falls die Amerikaner näher herankommen, kümmere ich mich um sie. Inzwischen versuchen Sie, davonzukommen. Wenn wir nahe genug sind, helfen uns sicher auch die nicaraguanischen MiG-23.«
»Warum setzen wir uns nicht jetzt gleich mit den Amerikanern auseinander?« fragte der Pilot von Geleit Vier. »Der Transporter kommt bestimmt allein zurecht...«
In diesem Augenblick übermittelte ANTARES Maraklow eine Radarwarnung. Er schrie in der nächsten Sekunde: »An alle, Störmaterial auswerfen und auseinander! Jetzt!«
Die MiG-Piloten reagierten zwar sofort, aber die AIM-120-Rakete war erst erkannt worden, als ihr eingebautes Aktivradar bereits ihr Ziel erreicht hatte. Eine riesige schwarze Wolke brach aus der rechten Tragfläche von Geleit Drei hervor. Sie schien das Flugzeug nach, links zu werfen und gleich darauf wieder hart nach rechts in eine Trudelbewegung. Der Pilot konnte noch aussteigen und hatte dann die seltene Gelegenheit, mit anzusehen, wie sein eigenes Flugzeug nach unten in die Karibische See trudelte.
Maraklow hatte sich noch wegrollen können und kam jetzt wieder in die Normallage zurück. Eine schnelle Radarüberprüfung zeigte ihm, daß die F-16 noch immer über zwanzig Meilen entfernt waren. Sie hatten also einen Langstreckenangriff geschossen, fast am äußersten Reichweitenbereich der Scorpion.
Der Himmel konnte voll sein mit Scorpion-Raketen, aber er und die anderen beiden Flugzeuge des Konvois wären unbeschadet davongekommen...
»Geleit Vier, bleiben Sie über dem Wasser, so tief es geht«, sagte er der letzten noch übrigen MiG-29 durch. »Bleiben Sie beim Transporter, und beschützen Sie ihn, so gut Sie können.«
Er gab ein Gedankenkommando und warf seine beiden Llujka-Zusatztanks ab. Nachdem diese hemmende Bürde weg war, schien der Dream Star plötzlich wieder aufzuwachen. Die von ANTARES vorgeschlagenen Offensiv- und Defensiv-Optionen vermehrten sich von einigen wenigen auf mehrere hundert. Er begann einen Immelmann mit 10 G, der ihn in einem schnellen hohen Bogen aufwärts Richtung Norden auf die drei angreifenden F-16 zu brachte.
Er halte 500 Schuß 20mm-Munition und zwei radargelenkte Luft-Luft-Raketen AA-13 Axt. Die AA-13 war der amerikanischen Scorpion unterlegen; zwar schnell und Stark und mit einer Reichweite bis zu vierzig Meilen, aber doppelt so schwer; und sie bedurfte auch kontinuierlicher Zielführung vom abschießenden Flugzeug aus. Fast wäre es ihm lieber gewesen, er hätte überhaupt keine gehabt. Allenfalls mit Glück traf er irgend etwas mit ihnen.
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