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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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der Kanzel bis zum Leitwerk in einer geraden Linie durchsiebt. Der Treibstofftank explodierte, und die Detonation tötete den Piloten.
    »Fünf/acht hat's erwischt!« rief Duncan durch. »Ich sehe keinen Schirm.«
    Die volle Bedeutung der Warnung von Barrier Command zuvor war jetzt nur zu offensichtlich. Das Flugzeug mit den Vorwärts-Flügeln, diese XF-34, schien buchstäblich in der Luft stehen geblieben zu sein, als sie Corcoran abschoß. Nicht zu fassen. Doch jetzt war es selbst Gejagter und nicht mehr Jäger!
    Es hatte seine Geschwindigkeit auf praktisch Null verringert, und das - glaubte Duncan jedenfalls - machte es zu einem lachhaft leichten Ziel. Er selektierte eine AIM-132, setzte sie auf einen Zielstrahl zu der XF-34 und wartete, bis sie ihr Ziel fixiert hatte.
    Doch in der Zeit eines Lidschlags hatte sich die XF-34 gedreht, stand Duncan gegenüber und begann zu schießen. Duncan rollte und tauchte verblüfft weg und versuchte nur noch, so viel Entfernung wie möglich zwischen sich und die Schußgarben zubringen. Er sank gute tausend Fuß und warf Störmaterial aus, dazu noch ein Bündel Stanniolstreifen extra, um auch eine Rakete, die der Russki hinter ihm herschießen könnte, abzulenken - und zog gleich steil nach oben.
    Aber da wartete die XF-34 schon wieder auf ihn!
    Duncan zündete den Nachbrennerund flog pausenlos Rollen, um dem Russki kein ruhiges Ziel zu bieten...
    »Hauen Sie doch ab. Dunk!» hörte er eine Stimme rufen. Es war Lee Barry in Drachen Fünf/neun. »Fallen Sie rechts runter und dann weg, Mensch...!«
    Er hörte die vorbeisingenden und abprallenden Kugeln rundherum. Eine Warnsirene heulte auf. Er hatte keine Zeit, auf sie zu achten und die Ursache zu suchen oder zu beheben. Er brach seine letzte hastige Rolle in der Rückenlage ab, zog hart rechts weg und beendete dann erst die Rolle. Und suchte, während er wartete, daß er wieder Tempo gewann, nach seinem Gegner, Doch der war nirgends zu sehen.
    Er zwang seine Aufmerksamkeit von draußen weg und auf die Instrumententafel vor sich. Die Öldruck-Warnlampe war an.
    Das Triebwerk hatte wohl etwas abgekriegt. Aber nirgends im Cockpit war Rauch, auch kein Feueralarm blinkte. Er hatte also auf jeden Fall noch Zeit, nach Georgetown zurückzukehren.
    Trotzdem, in einem Flugzeug mit nur einem Triebwerk hieß jede Öldruck-Warnung: Schnellstmögliche Landung!
    »Hallo, Barrier, hier Fünf/sieben. Mein Öldrucklicht brennt«, meldete er über den Kommandokanal. Er flog schon nordwärts.
    »Ich brauche einen Leitstrahl nach Georgetown.«
    »Verstanden, Fünf/sieben. Kurs null-drei-fünf, Leitstrahl nach Georgetown Flugplatz, eins-eins-fünf nautische Meilen.
    Steigen Sie entsprechend. Notkanal Bravo. Suche und Rettung sind verständigt.«
    Duncan schaltete zornig sein Mikro ab. Die Brüder stellten sich bereits darauf ein, ihn aus der Karibik zu fischen! Herzlichen Dank!
    Er drückte wieder auf den Mikroknopf. »Hallo, Staffel Gold, melden.«
    Nichts tat sich.
    »He, Berry, wo sind Sie?«
    Nichts.
    »Hallo, Barrier, wo ist Fünf/neun?«
    »Kein Kontakt mit ihm, Fünf/sieben«, kam die Antwort.
    »Kein IFF, keine Zielansprache.«
    O Gott, dachte Duncan. Hat der Kerl also auch Berry erwischt.
    Er machte die Augen zu und versuchte das Bild seiner beiden Staffelkameraden zu verdrängen. Es nützte nichts.
    Dieser letzte war ein guter Mann gewesen, dachte Maraklow, als er die Nachbrenner abschaltete und wieder auf Normalflug ging. Sehr gut sogar. Er hatte so rasch und geschickt manövriert, daß er kein ordentliches Ziel abgegeben hatte. Offenbar aber hatte er etwas abbekommen, weil er keine Anstalten mehr machte, weiterzukämpfen. Er, Maraklow, hatte geschossen und dann sogleich umgedreht, um mit vollem Tempo nach Nicaragua zurückzukommen und die angeschlagene Il-76 zusammen mit Geleit Vier noch einzuholen.
    Noch war der Dream-Star - sein Flugzeug! - in Ordnung.
    Noch hatte er eine AA-13 und 200 Schuß Munition übrig. Das einzige Problem im Augenblick war der Treibstoff. Für noch einen Luftkampf war praktisch keiner mehr da. Wenn er in Sebaco ankam, hatte er höchstens noch Sprit für eine Viertelstunde.
    »Hallo, Geleit Vier, hier Maraklow«, rief er über die vereinbarte Frequenz. »Nähere mich der Formation auf fünfzehntausend Fuß, zwanzig Meilen hinter Ihnen. Alles frei.« Es waren zwar drei F-16 gewesen, aber sein Rundum-Monitor zeigte nichts an. Die dritte F-16 mußte wohl mit ihrem Staffelführet umgekehrt sein.
    Der Pilot von Geleit

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