antares
hatte niemand die Schüsse gehört, oder aber niemand hatte Lust, sich einzumischen.
Er spürte Erregung in sich aufsteigen. Ein weiteres Mal hatte er den Amerikanern den Dream Star vor der Nase weggeschnappt! Dieses Flugzeug war einfach für ihn bestimmt. Ja...!
Mehr denn je war er davon überzeugt.
Er lief zur Rückseite des Bunkers und von dort bis zum Abgrenzungszaun, um nachzusehen, ob sich irgend etwas tat.
Dann ging er zu der Stelle, wo er seine beiden Koffer mit seinem Fliegeranzug und dem Helm versteckt hatte, und brachte sie rasch in den Bunker. Noch einmal ein spähender Blick bis zum Zaun. Sobald er einmal in seinem Fluganzug war, hatte er keine Möglichkeit mehr zur Selbstverteidigung. In zwei Stunden, vielleicht sogar früher, konnte er in der Luft sein, weg von diesem verdammten Landstrich.
Er schleppte seine Aluminiumkoffer zur Service-Plattform neben dem Cockpit hinauf und öffnete sie. Er begann mit seinen Atemübungen zur Entspannung von Körper und Geist, was ja Voraussetzung für den Kontakt mit ANTARES war. Nach fünf Minuten hatte er sich ausgezogen, die dünne Baumwoll-Fliegerunterwäsche übergestreift und begonnen, die fiberoptischen elektrischen Anschlüsse zwischen Helm, Anzug und Cockpit herzustellen. Bald spürte er das vertraute Gefühl der vibrierenden Wellen über sich hinfluten, als er in das erste Stadium des Alpha-Zustands eintrat, die erste selbsthypnotische Phase der mentalen Entspannung. Er merkte, daß der Alpha-Zustand ihm auch zugleich half, den pochenden Schmerz in seiner Schulter abzublocken und auszublenden, und spürte das zitternde vibrieren der Muskeln, während sein Blutkreislauf Adrenalin auszustoßen begann.
Er öffnete die Pilotenkanzel und kletterte hinein. Da er die Plattform nun nicht mehr benötigte, stieß er sie weg, soweit es ging. Die Leiter rollte ein Stück, knallte gegen die Bunkerwand.
Als nächstes stellte er die interne Batteriestromversorgung an und veranlaßte einen raschen Selbsttest der Systeme. Alles funktionierte ordnungsgemäß und befand sich im richtigen Status, von den Instrumenten bis hin zu allen Türen und Abdeckplatten. Die Treibstoffanzeige meldete volle Tanks, das 20-mm-Magazin war gefüllt. Alle Verbindungen zu den vier noch vorhandenen Luft-Luft-Raketen waren einwandfrei. Sobald der ANTARES-Kontakt hergestellt war, konnte er die Triebwerke starten.
Zum Schluß schlüpfte er in den Fluganzug. Er hatte bisher immer geglaubt, dies sei ohne Hilfe ganz unmöglich, doch nun stellte er fest, daß es ein geringeres Problem war, als er befürchtet hatte. In zwanzig Minuten war er fertig und richtete sich den fast dreißig Kilo schweren Panzer ein letztes Mal zurecht, ehe er sich vorsichtig in seinen Sitz gleiten ließ und so viele Anschnallgurte festzurrte, wie er konnte. Der Anzug war ja nicht für freie Bewegung gedacht und praktisch eine starre Schale.
Aber es gelang ihm dennoch, sich ausreichend festzuschnallen.
Nach einigen Augenblicken der Konzentration hatte er seine Atmung wieder im Normalzustand und bald auch erheblich beruhigt. Er erreichte den ersten Alpha-Hypnosezustand. Doch noch verspürte er kein Anzeichen des sich aufbauenden Kontakts. Er schloß die Augen und ließ sich weiter in die tieferen Bereiche seiner Selbsthypnose einsinken.
Ein weiteres Mal gehörte der Dream Star ihm! Und bald war er wieder eins mit ihm...
»Mayday, Mayday, Mayday! Air Force... Hubschrauber Triple Echo Drei-Vier auf Notfrequenz, zwanzig Meilen Ost von Flughafen Lecus Südost auf zweitausend Fuß! Wir sind ein Militärflugzeug der United States Air Force. Drei an Bord plus drei Verluste, siebentausend Pfund Treibstoff, Kurs zwei-neun-null magnetische Grad auf Airport Buena Vista bei hundert Knoten.
Motor- und Elektroschaden, unkontrollierbarer Treibstoffverlust. Erbitten Suche und Rettung entlang südlicher Hondurasgrenze südlich Puerto Lempira. Dies ist ein Notruf. Bitte kommen, kommen!«
Niemand antwortete. Der Pilot wiederholte seinen Notruf auf den Notruffrequenzen von UHF und VHP.
»Meldet sich denn das nicaraguanische Militär nicht?« fragte McLanahan.
»Als wären sie alle vom Erdboden verschluckt«, sagte der Pilot. »Beim Einfliegen haben sie uns keine Sekunde aus den Augen gelassen. Jetzt reagieren sie nicht mal auf einen Notruf.«
»Vielleicht hören sie überhaupt nichts«, sagte Briggs, der noch einmal des zerschossene Instrumentenbrett betrachtete.
»Sieht so aus, als würde das Dings hier gar nicht mehr
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