antares
Schlimmstfall-Szenario< nennt. Sie wollten den Dream Star abholen, vielleicht haben die Russen doch nicht mitgespielt und sie abgeschossen. Und Major Briggs und die anderen - wer immer sie sind - haben es zwar noch über die Grenze, aber nicht mehr ganz bis nach Hause geschafft.«
»Das würde also bedeuten, die Russen haben den Dream Star immer noch«, sagte Deborah O'Day. »Und wenn sie die getroffene Abmachung gebrochen und sogar unsere Leute angegriffen haben, dann versuchen sie auch, das Flugzeug doch noch so rasch wie möglich außer Landes zu bringen.«
»Und wir können praktisch gar nichts dagegen unternehmen«, ergänzte Elliott. »Wir haben nichts, was nahe genug wäre, um eingreifen zu können! Die AWACS und ein paar von den F-16 sind zwar noch auf den Caymans, aber wir müßten erst noch einen Tanker aus Puerto Rico oder Florida für sie herbeischaffen. Was mindestens ein paar Stunden dauert. Die beiden Jäger F-15E für Bodenangriffe, die wir nach Honduras geholt haben, sind schon wieder auf dem Weg zurück nach Arizona. Wir könnten zwar ersatzweise ein paar honduranische Bodenangriffsjäger kriegen, aber wenn sie wirklich eingreifen, bedeutet das Krieg in Mittelamerika. Das wird der Präsident niemals genehmigen.« Er schwieg einen Augenblick. Dann murmelte er:
»Der Gepard ...«
»Was?«
»Der Gepard . Mein weiterentwickelter Jäger F-15E Er ist in Puerto Lempira. Powell und McLanahan sind mit ihm heimgeflogen und dann wiedergekommen. Mit ihm ist sowohl Luft-Luft- wie Bodenangriff möglich.«
»Ja, aber sagten Sie nicht, die beiden sind nach Nicaragua geflogen? Das hieße doch -«
»Es hieße«, vollendete Deborah O'Day den Satz von Curtis, »einer oder alle beide könnten tot sein. Kann sonst niemand diese Maschine fliegen?«
Elliott rieb sich sein schmerzendes rechtes Bein. »Nur ein paar Leute können den Gepard wirklich so fliegen, wie es nötig ist, um eine Chance gegen den Dream Star zu haben.« Er blickte düster vor sich hin. »Und fast alle - meine besten Testpiloten - befinden sich zweitausend Meilen von hier in Traumland. Und Powell und McLanahan selbst - nun, die liegen vielleicht tatsächlich jetzt schon tot im Dschungel von Honduras. Bleibt nur noch einer übrig, der in Frage käme. Aber der hat sich als gottverdammter russischer Spion erwiesen...«
»General, hier Pilot«, meldete sich Marcia Preston über den Bordfunk. »Wir haben die Küste erreicht. ETA bis Puerto Lempira neun Minuten. Wir haben Genehmigung, bis zur nicaraguanischen Grenze zu fliegen, aber für mehr als zehn Minuten Suche reicht der Sprit nicht, Dann müssen wir zum Auftanken nach Puerto Lempira runter.«
»Okay, Major. Gehen Sir runter auf zweitausend Fuß und südlich von Puerto Lempira. Fragen Sie dann Sturm-Kontrolle, auf welcher Frequenz sie mit Major Briggs gesprochen hat. Auf dieser suchen wir dann, zusammen mit der offiziellen Notfrequenz. Vielleicht schnappen wir ihn wieder auf.«
Marcia Preston ließ ihm Zeit, sich wieder anzuschnallen, ehe sie rasch erst bis auf fünftausend Fuß herunterging und dann Kontakt mit Puerto Lempira aufnahm. Kurz danach war sie auf den UHF-, VHF- und Air Force-Not-Kanälen. Elliott setzte sich den Kopfhörer mit Mikro auf.
»Hallo, Air Force-Hubschrauber Triple Echo Drei-Vier, hier Sturm-Kommandeur auf Alpha. Hören Sie mich?«
Sie brauchten weniger als eine Stunde, aber ihre Hoffnung, ein Telefon zu finden, war schnell dahin. Die »Stadt« war wenig mehr als ein paar verlassene alte Hütten, vom Dschungel schon wieder halb zugewuchert. Die Straße war zwar breit und asphaltiert - sie gehörte zur Hauptküstenstraße, die durch Mittelamerika fuhrt -, aber es herrschte so gut wie kein Verkehr. Nur ein paar Reiter tauchten auf, und einige Hütejungen auf widerspenstigen Ziegen. Alle hatten sie keine Lust, mit ein paar abgerissenen, schmutzigen Fremden zu reden.
Kurz hinter Auka im Norden der Stadt führte eine Abzweigung nach Westen. Die Gabelung lag genau auf einer lichten Anhöhe. Dort stand eine kleine Marienkapelle. Von dieser Stelle aus reichte der Blick an die fünf Meilen im Umkreis, bis die Wälder wieder begannen. »Das sieht mir am besten als Suchpunkt aus«, sagte McLanahan. »Hal, versuchen Sie es doch mal durchzusagen und -«
»Warten Sie!« sagte Briggs. Er hielt sein Handsprechgerät hoch und drückte dann sofort auf seinen Sprechknopf. »Hallo, Sturm-Kommandeur, hier Hal Briggs! Ja, ich höre Sie laut und deutlich! Kommen!« Er stieß McLanahan
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