antares
er am dringendsten nötig hat: zwei zusätzliche kampferfahrene Augen im hinteren Sitz. Sie haben alles, was Sie brauchen, Sir!«
»Es ist trotzdem ein Himmelfahrtskommando, verdammt? Ich muß es zumindest vom Weißen Haus genehmigen lassen, Leute!«
McLanahan stand auf. »Wir verschwenden kostbare Zeit, Los.«
Marcia Preston stieß die Seitentür auf und stieg aus. McLanahan folgte ihr, hinter ihnen her Hal Briggs und der Hubschrauberpilot. Sie fluten im Laufschritt zum Gepard -Hangar und riefen dabei dem Bodenpersonal Anweisungen zu.
»McLanahan!« schrie ihm Curtis nach. »Bewegen Sie sofort Ihren Hintern wieder hierher! Das ist -«
Elliott legte ihm die Hand auf den Arm. »Lassen Sie ihn, Wilbur. Die Entscheidung ist gefallen.«
»Und wie!« sagte Deborah O'Day, die inzwischen zu ihnen gekommen war. »Ich habe das Kommando der Operation, wenn ich daran erinnern darf. Und mein Hintern hängt da drin. Genauso wie Ihrer, General.«
»Der meine«, sagte Elliott, »ist schon lange nichts mehr wert.
Auf den brauchen wir keine Rücksicht zu nehmen. Die Bonzen in Washington sind mir egal. Ich sage: Laßt sie fliegen.«
»Und als eine von den Bonzen pflichte ich dem General bei«, sagte Deborah O'Day. »Curtis, Sie sind überstimmt.«
»Ihr seid verrückt!« sagte Curtis. »Wenn ihr auf die Aussicht scharf seid, nebeneinander im Oval Office zu stehen und das alles dem Präsidenten zu erklären, ich nicht! Ich ziehe es vor, zuerst die Genehmigung einzuholen. Daß mir dieses Flugzeug nicht startet, ehe das erledigt ist!« Er ging zur Tür, zögerte jedoch und rang sichtlich mit sich. Draußen war bereits das Singen der anlaufenden Triebwerke zu hören.
»Vor acht Jahren«, beschwor ihn Elliott, »haben Sie mal eine Entscheidung getroffen, die mein ganzes Leben verändert hat.
Sie haben entschieden und das Kommando übernommen und getan, was getan werden mußte. Und es hat geklappt. Tun Sie es jetzt noch einmal. Lassen Sie sie fliegen.«
Curtis musterte ihn schweigend. Aus dem Steuerbordfenster sah er, daß Marcia Preston bereits im hinteren Sitz des Gepard war und sich anschnallte. McLanahan stand auf der Einstiegsleiter, schon mit Helm und Flughandschuhen. Aber noch saß er nicht im Cockpit.
»Er hat eine verdammte Menge durchgemacht, Wilbur«, sagte Elliott. »Er hat in den acht Jahren bei mir mehr Blut und mehr Tote gesehen als andere in ihrem ganzen Leben. Und er hat nun mal eine Rechnung zu begleichen, eine Art Blutrache. Der bleibt auf dieser Leiter bis zum Jüngsten Tag stehen, wenn Sie ihm kein Zeichen geben. Das wissen Sie doch alles ganz genau.«
»Hol euch der Teufel«, sagte Curtis. Aber er nickte und schloß die Augen. »Major Briggs, veranlassen Sie, daß der Gepard startet. Sofort.«
Neuntes Kapitel
Über Nicaragua
Der Steuerknüppel des Gepard fühlte sich an wie lebendig, wie vor Kraft pulsierend. Anders als in den meisten Jagdflugzeugen von früher war er nicht in der Mitte, sondern rechts im Cockpit montiert und fast starr. Winzige Drucksensoren in ihm reagierten auf die Handbewegungen des Piloten und übertrugen sie als Impulse auf die dreifach redundanten Flugkontroll-Computer, die ihrerseits die jeweilige Anweisung an die Hydrauliksysteme weitergaben, welche die Flaps, Klappen und Leitwerkstabilisatoren und die Minihydraulik in den Tragflächen bewegten.
Das System war ultraempfindlich und sehr schnell. Der leichteste Druck bewirkte bereits ein rasches Hochziehen oder Sinken.
McLanahan bemühte sich, den Knüppel lockerer und nicht so hart zu halten, aber die alten Gewohnheiten zu vergessen, war nicht so leicht. Dabei hatte J.C. schon die niedrigste Empfindlichkeit eingestellt.
Zu allem Überfluß projizierten sich auf die Scheibe vorne ganze Gebirge von Informationen, die noch dazu so rasch wechselten, daß er kaum Zeit hatte, sie abzulesen, bis schon wieder neue Zahlen- und Symbolreihen aufschienen. Es war ihm jetzt unbegreiflich, wie J.C. mit all dem so leicht hatte fertig werden können.
Auf seiner Schulter erschien plötzlich ein Handschuh.
»Übrigens, mein Name ist Marcia Preston«, sagte seine Beifliegerin. Es wurde ihm bewußt, daß er bisher außer »Klar zum Start« noch kein Wort mit ihr gesprochen hatte.
Er hatte die Höhe von fünftausend Fuß erreicht und erneut Kurs auf Puerto Cabezas genommen. Bei vollem Schub blieb er knapp unter Mach 1 und fegte über die üppigen tropischen Wälder und Salzmarschen des Nordostens von Nicaragua hinweg.
Er drückte den
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