antares
Bordcomputer für die X-34 vor! Sie würde schlechthin unbesiegbar und stärker als eine ganze Staffel F-15!
Die gesamte Geschichte der Jagdflugzeuge müßte neu geschrieben werden.«
Carmichael machte eine Pause, ehe er sagte: »Und Sie wären ihr erster Pilot!«
Maraklow blieb der Mund offen. Das war Meilen jenseits seiner kühnsten Erwartungen oder Hoffnungen. Und dabei meinte Carmichael dies alles offensichtlich völlig ernst. Sie waren tatsächlich bereits dabei, alle diese Pläne zu realisieren!
»Wie wollen Sie aber so eine Menge Gerät in einem einzigen Flugzeug unterbringen?«
»Ken, dies hier ist ein Labor. Hier realisieren wir alles auf großem Maßstab, allein schon deswegen, weil wir mit Raum ja nicht zu geizen brauchen. Später für den Gebrauch wird das alles verkleinert. Das ist heute mit all den Mikrochips und Supraleitern überhaupt kein Problem mehr. Alles, was hier drinsteht, läßt sich in eine kleine Schatulle von der Größe eines Toasters packen. Und bis zum Ende des Jahrhunderts sind wir so weit, daß wir alles in einer Walnuß unterbringen können.«
Ken James entspannte sich und lächelte zum erstenmal, seit er hier hereingekommen war - in die »Schreckenskammer des Dr. Carmichael«, wie er es bei sich nannte. Tatsache war wohl, daß sie kurz vor einem technischen Durchbruch standen. Und wenn das der Fall war, dann war er, Captain Ken James alias Andrej Maraklow, seit kurzem KBG-Infanteriemajor, die Schlüsselfigur auf diesem bemerkenswerten wissenschaftlichen Neuland; der erste...!
»Gut«, sagte er. »Fangen Sie an.«
Carmichael gab seinen Technikern Zeichen.
Kreml, Moskau
Donnerstag, 6. Dezember,
14.51 Uhr OEZ (05.51 Uhr EDT)
»Zusammengefaßt also, Genosse Generalsekretär«, schloß General Boris Tscherkow, Stabschef der Streitkräfte der Sowjetunion, »besitzen wir nach wie vor eine Überlegenheit sowohl in konventionellen wie nuklearen Waffen in Europa und Asien, und wir sollten auch imstande sein, sie für den Rest des Jahrhunderts zu wahren. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.«
Er wandte sich jetzt an Wladimir Kalinin, den Chef des KGB:
»Haben Sie etwas anzumerken?«
»Nur einen Punkt. Wie ist es eigentlich möglich, daß wir so überlegen sind? Mit allem Respekt, Genosse, aber ich muß die Schlußfolgerungen in Zweifel ziehen, die hier heute nachmittag gezogen worden sind. Seit Jahren haben die Amerikaner doch mit einer stetigen Erhöhung ihres konventionellen Miltärpotentials in der ganzen Welt, nicht zuletzt auch in Westeuropa, begonnen. Wir wissen, daß sie ein Weltraum-Strategisches Verteidigungssystem haben, das wirksamer ist als unser bodenstationiertes. Die Mittelstrecken-Atomwaffen sind abgeschafft worden, unsere strategische Atomstreitmacht ist halbiert, und die biologischen Waffen wurden ebenfalls eliminiert.
Wegen der Haushaltssparmaßnahmen und der Perestroika sind wir sogar gezwungen worden, unser gesamtes Streitkräftepolential auf die Hälfte zu reduzieren. Wieso ist es unter diesen Umständen möglich, daß wir dennoch nach wie vor eine so große Überlegenheit über die Vereinigten Staaten und die NATO besitzen?«
»Weil unser numerischer 5:1-Vorteil nach wie vor weiterbesteht und außerdem wegen unserer steigenden technischen Leistungsfähigkeit«, antwortete ihm Stabschef Tscherkow sofort.
»Zum erstenmal haben wir ein Flugzeugträgerpotential, das es mit dem der Amerikaner aufnehmen kann -«
»Was? Genau drei Flugzeugträger haben wir. Die Amerikaner haben siebzehn. Selbst die Engländer haben mehr als wir.«
»Aber wir haben eine konkurrenzlose weltweite Frachttransportkapazität.«
»Und selbst wenn wir jeden zivilen Fluglinienjet von der Aeroflot einrechnen«, unterbrach ihn KGB-Chef Kalinin, »und jeden sonstigen Ziviltransporter, haben die Amerikaner unter dem Strich immer noch mehr Flugzeugkapazität als wir. Wir können ja hier Zahlenspielereien betreiben, aber Tatsache ist doch, daß wir unseren Vorsprung verloren haben. Die Amerikaner haben in den letzten zehn Jahren in Europa zwei neue Jagdflugzeugtypen eingeführt, wir nur einen. Die Amerikaner haben zwei neue Flugzeugträger vom Stapel gelassen und mit den neuen Jägern F-31 bestückt. Wir haben immer noch nur einen einzigen, der vergleichbare Seegefechtsstärke hat, aber fünfzehn Jahre alte Jäger an Bord hat. Auf jedem einzelnen Gebiet, ausgenommen einmal Bestückung und Mannschaftsstärken, haben wir entweder unseren Vorsprung ganz verloren, oder er ist jedenfalls
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