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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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war, dachte Kalinin. Jetzt im Augenblick aber bewies er eine gefährliche Kurzsichtigkeit, soviel stand fest.
    Hier ging es um eine KGB-Sache. Und wenn denn diese seltsame neue Technik der Amerikaner dazu führte, daß sie seine Stellung innerhalb der Regierung stärkte, dann hatte Kalinin nichts dagegen.

Erstes Kapitel
    Air Force High Technology Advanced  Weapons Center (HAWC)
Mittwoch, 10. Juni, zwei Jahre später, 04.30 Uhr PDT (07.30 Uhr OEZ)
    Air Force Lieutenant Colonel Patrick S. McLanahan beobachtete, wie Captain Kenneth Francis James sich auf den Einstieg in seinen »Renner« vorbereitete. James hatte einen steifen Fluganzug aus mit Metallfäden verstärktem Nylon an - besser mußte man sagen: Er war in ihn verpackt. Er mußte zusätzlich ein kleines Klimaanlagekästchen mit sich herumschleppen, damit es in seinem Panzer erträglich blieb, der so steif war, daß man ihn mit einem hydraulischen Lift auf seinen Sitz heben mußte. Ein ganzes Gefolge von militärischen und zivilen Wissenschaftlern und Technikern, angeführt vom zweiten - zivilen - Projektdirektor Doctor Alan Carmichael, begleitete ihn.
    Sowohl McLanahans eigenes Flugzeug wie das von James standen in einem großen, vorn offenen Hangar, der mehr dazu diente, die Jagdflugzeuge vor den ultravergrößernden sowjetischen Aufklärungssatelliten zu schützen als vor dem Wetter.
    Es war erst halb fünf Uhr morgens, aber das Thermometer begann bereits zu steigen. Dem Testgelände in der hohen Wüste von Nevada nördlich von Las Vegas, bekannt als Traumland, stand ein in jeder Hinsicht heißer Tag bevor.
    Es war weniger die Hitze, die Patrick McLanahan im Moment beschäftigte. Sein Blick ruhte vielmehr unverwandt auf der schlanken Rumpflinie des Jet-Jägers vor ihm.
    Dream Star ...
    Air Force Master Sergeant Ray Butler, leitender Verantwortlicher des Dream-Star -Projekts, kam zu ihm.
    »Ich weiß, wie Ihnen jetzt zumute ist, Sir«, sagte er mit seiner tiefen, heiseren Stimme, während er sich mit der Hand über seinen geschorenen Kahlschädel fuhr. »Mir läuft es auch jedesmal eiskalt den Rücken runter, wenn ich das Ding sehe.«
    Der Dream Star war das Kind des ersten verbesserten Prototyps des neuen Jägers X-29. Er war lang, geduckt, schlank und eine tödliche Waffe - das einzige Jagdflugzeug der Welt mit vorwärts gestellten Tragflächen, die fast direkt am Cockpit angesetzt waren und nahezu bis zum Heck reichten. Durch ihre Vorwärtsstellung haftete der Luftstrom besser an den Tragflächen, und sie ermöglichte dem Flugzeug, schnellere und wildere Manöver zu vollziehen, als man früher je für möglich gehalten hatte. Die Maschine war derart wendig und schnell, daß allein drei voneinander unabhängige Computer nötig waren, sie zu steuern und zu kontrollieren.
    »Wissen Sie, Chief«, sagte McLanahan, während sie ihren letzten Inspektionsgang rund um das Flugzeug begannen, »das ist wahr. Das Ding ist ein Stück Hardware, das verdammt sexy ist. Verdammt sexy.«
    Butler nickte. »Besser kann man's nicht ausdrücken.«
    Das Cockpit schien an dem langen, spitz zulaufenden Rumpf mitten in der Luft angehängt zu sein. Es saß hoch über dem blankpolierten Betonboden des Satelliten-Tarn-Hangars. Links und rechts neben ihm zu beiden Rumpfseiten befanden sich zwei zusätzliche Stabilisierungsflossen, sogenannte canards.
    Im Horizontalflug vermittelten sie zusätzlichen Auftrieb und erlaubten Flugmanöver, die vorher ganz unmöglich gewesen waren. Im Fast-Vertikalflug ermöglichten sie jede Eigendrehung ohne Beeinträchtigung der Flugrichtung. Dream Star konnte steigen oder sinken, ohne die Nase auch nur heben oder senken zu müssen, Kurven ohne Schräglage fliegen und binnen eines Lidschlags Haken schlagen.
    Die einzige große Turbine für das Nachbrennertriebwerk befand sich unten am Rumpf, und zwar so, daß auch bei den radikalsten Flugmanövern und schnellsten Richtungsänderungen stets noch ein kontinuierlicher Mindestluftstrom gewährleistet war. Ein doppeltes Ruder - eines oben, eines unten - war nach Bedarf ein- oder ausfahrbar. Die unteren Stabilisatoren garantierten die Flugkontrolle bei sehr hohen Angriffswinkeln (wenn die Flugzeugnase hoch über den normalen Flugkurs zeigte) und bei niedriger Geschwindigkeit, bei der die oberen Stabilisatoren nicht mehr wirksam waren.
    Selbst jetzt vermittelte das ganze Flugzeug den Eindruck von Kraft und Energie und von Bereitschaft, jede Sekunde in den Himmel davonzischen zu können. McLanahan drückte

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