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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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erhalten, das meiner Meinung nach von sehr großem Interesse für uns ist.«
    »Offensichtlich«, bemerkte der Generalsekretär trocken.
    »Wenn Sie gleich zehn zusätzliche Leute dafür haben wollen.
    Das ist eine Menge für einen einzigen Ort. Haben Sie denn keine Angst, daß das zu auffällig ist?«
    »Ein Risiko besteht natürlich immer. Aber es handelt sich wirklich um eine so wichtige Sache, daß ich den zusätzlichen Personaleinsatz für absolut unerläßlich halte.«
    »Haben wir nicht diesen jungen Piloten nach Traumland geschickt?« fragte Tscherkow. »Diesen eingeschleusten Agenten?«
    »Richtig. Major Andrej Maraklow. Und von ihm selbst stammt auch der Bericht über das neue Projekt, über das wir unbedingt genauestens Bescheid wissen müssen.«
    »Worum geht es denn?«
    Kalinin zögerte. Es behagte ihm gar nicht, so ausgefragt zu werden. Nach den Berichten, die ihm bisher vorlagen, war das Projekt so ungewöhnlich, daß es sehr schwierig war, es dem Generalsekretär begreiflich zu machen.
    »Es handelt sich um ein Projekt aus dem gleichen Forschungszentrum, aus dem wir auch schon die Unterlagen über die verkürzten Start- und Landestrecken bekommen haben«, sagte er schließlich. »Maraklow ist einem Projekt zugeteilt worden, das sich mit... gedankengelenkten Flugzeugen beschäftigt.«
    »Wie bitte?« fragte der Generalsekretär entgeistert. «Gedankengesteuerte Flugzeuge?« Er sah auf seine Papiere, um seine Ungläubigkeit nicht allzu offen zu demonstrieren.
    »Den Berichten Maraklows zufolge«, beharrte Kalinin, »haben sie bei diesem Projekt bereits deutliche Fortschritte erzielt.
    Ich finde es wirklich sehr wichtig, daß -«
    Doch der Generalsekretär schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber zehn Leute für ein solches Projekt sind einfach zuviel. Ich kann zwei zusätzliche Leute für das Konsulat in Los Angeles vertreten, aber auch nur, wenn es mit dem Außenministerium abgesprochen wird.«
    »Ja, aber allein zwei Mann wären als Verbindungsleute zu Maraklow nötig. Die Verbindungsleute sind sehr wichtig. Jede Bewegung von Maraklow wird peinlich genau überwacht, und es ist von ausschlaggebender Bedeutung, daß er mehr als eine Kontaktmöglichkeit hat. Wenn ich insgesamt nur zwei Leute bekomme, habe ich keinen mehr für Aktivitäten in dem Forschungszentrum selbst. Ich -«
    »Entschuldigen Sie, Kalinin«, unterbrach ihn der Generalsekretär, »aber ich habe noch zwei weitere Konferenzen.« Er schloß seine Aktenmappe. »In einem Monat bin ich in Los Angeles. Ich wäre dort in einer ziemlich peinlichen Situation, wenn eben dann unsere Spionagetätigkeit auffliegen würde.
    Nein, das kann ich nicht riskieren. Zwei Mann, Kalinin, mehr nicht. Ich bin aber bereit, noch einmal darüber nachzudenken, falls detaillierte Informationen einlaufen. Aber jetzt muß ich gehen.«
    Als er sich erhob und um den Schreibtisch herumkam, vertrat ihm Kalinin zwar nicht eigentlich den Weg, machte aber doch klar, daß er trotz allem noch etwas sagen wollte: »Genosse Generalsekretär, ich versichere Ihnen, daß dies wirklich von ganz außerordentlicher Dringlichkeit ist.«
    Der Generalsekretär strahlte, wie sie sich so gegenüberstanden, eine Autorität und Stärke aus, die erheblich mehr als nur physischer Natur war.
    »Genosse, der KGB ist von dieser Regierung immer unterstützt worden. Und auch von mir persönlich. Selbst, als das Politbüro der Meinung war, ich hatte einen Fehler gemacht, als ich Sie an seine Spitze stellte. Aber ich war der Meinung, daß er eben eine starke und junge Persönlichkeit mit Perspektiven für die Zukunft brauchte, und genau deshalb fiel meine Wahl auf Sie. Ich weiß, daß Sie noch höher hinauswollen und vielleicht Verteidigungsminister oder sogar einmal Generalsekretär werden möchten. Aber Ihr Ehrgeiz ist Ihre persönliche Angelegenheit. Es steht Ihnen aber nicht zu, mich zu beschuldigen oder anzuklagen. Ich tue, was für das Land am besten ist und für seine Regierung , einschließlich des KGB.«
    Kalinin bemerkte den härter gewordenen, wenn auch noch sichtlich zurückhaltenden Blick sehr wohl. Nach acht Jahren an der Macht galt der Generalsekretär vielen noch immer als einer der einflußreichsten Männer auf der politischen Weltbühne.
    Konfrontation mit ihm hatte keinen Sinn und konnte sogar gefährlich sein.
    Der Generalsekretär musterte ihn noch einmal, ehe er zur Tür ging. Tscherkow folgte ihm.
    Mochte ja sein, daß der Generalsekretär, wie manche meinten, ein Visionär

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