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antares

antares

Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Alle beide.«
    »Ich habe Auftrag -«
    »Ich sagte umdrehen!« Sie drehten sich um. »Wo sind eure Kennkarten?«
    »Gesäßtasche.«
    »Rausholen! Mit zwei Fingern!« Sie zogen beide ihre Brieftaschen heraus. »Über Kopf hoch. Karten rausholen.« Sie taten es.
    »Langsam und vorsichtig zu Boden fallen lassen und drei Schritte vortreten.« Als sie auch das befolgt hatten: »Hinknien, Hände auf den Kopf.«
    »Jetzt reicht's aber, Sarge -«
    »Hinknien!«
    Als sie knieten, ging er zu den Kennkarten am Boden, hob sie auf und besah sie sich eingehend. Sie waren voller Knicke und Eselsohren, schmutzig, speckig und kaum noch lesbar. Ganz typisch für diese Kerle vom Bodenpersonal. Er ging wieder zu den beiden, leuchtete ihnen mit der Taschenlampe ins Gesicht und schaute auf die Fotos. Alles stimmte.
    »Jetzt eure Auftragszettel. Wo sind sie?«
    »Tasche oben links.«
    »Rausholen.« Die beiden holten ihre zerknüllten Marschzettel heraus und legten sie hin. Jacinto nahm sie und richtete den Kegel seiner Taschenlampe darauf. Die Auftragsnummern konnte er nicht nachprüfen. Sein Brett mit der Gegenliste von Aufträgen lag im Wagen. Aber den Dienststempel und die Unterschrift des Offiziers vom Dienst sah und erkannte er. Sie waren auf jeden Fall für jede Auftragsbestätigung erforderlich.
    »Okay, Sergeant Howard, Soldat Crowe«, sagte Jacinto, und schwang sich das Gewehr über die Schulter, »alles klar.«
    »Möcht' ich ja wohl annehmen«, sagte der Sergeant und stand auf. Jacinto hielt ihnen den Auftragszettel und die Kennkarten entgegen. Sie steckten sie ein.
    »Mann«, sagte Howard, »könnt ihr eure Spielchen nicht tagsüber machen?« Dann bedeutete er seinem Begleiter, einzusteigen. »Los, Soldat. Wir sind sowieso schon zu spät dran.«
    »Ich hab' euch nicht vor neun erwartet«, sagte Jacinto.
    »Ich mich auch nicht«, sagte Howard wütend. »Aber natürlich kommt mal wieder mitten in der Nacht der Anruf. Sie wollen das Flugzeug jetzt gleich startklar haben. Warum ich nach neun Uhr abends überhaupt ans Telefon gehe, möcht' ich selber wissen.«
    Jacinto nickte. »Wem sagst du das, Kollege.« Er selbst hatte seiner Frau und seinen Kindern strengstens eingeschärft, nach neun Uhr auf keinen Fall mehr ans Telefon zu gehen.
    Er war auf dem Weg zurück zu seinem V-100, als ein großer grüner M-113 Armadillo-Kampfwagen stoppte. Die hintere Tür ging auf, zwei bewaffnete Soldaten sprangen heraus und gingen hinter ihrem Fahrzeug in Deckung. Der Geschützturm drehte sich in seine Richtung. Die große 20mm-Browning-Bordkanone und das koaxiale, 7,62er-MG zielten auf den Truck hinter ihm.
    »Fünf Foxtrott, Code zwei, melden«, plärrte ein Lautsprecher im Kampfwagen.
    »Fünf Foxtrott, Code Victor zehn, alles klar«, schrie Jacinto zurück. Alle Wachtposten hatten einen Sicherheitscode mit Nummer für ihre Schicht. Auf Anruf hatte der Posten die jeweilige Codemeldung zu geben, um zu bestätigen, daß er in keiner Notlage war. Hatte er irgend etwas anderes gemeldet, hätten die Scharfschützen im Truck und auf dem Geschützturm mit dem MG unverzüglich alles niedergemäht, was in Sichtweite war.
    Aber er hatte korrekt geantwortet. Die Soldaten hoben ihre Gewehre und schulterten sie wieder. Jacinto ging zu ihnen hinüber.
    »Gott, wollten Sie mal wieder den Bodentechnikern einen Schrecken einjagen, Rey?«
    »Mann, ich muß was tun. um wach zu bleiben, Sarge. Die Brüder haben aber auch keinen Funken Humor.«
    »Aha, so ist das. Sie brauchen jemanden, dem Sie die Birne einbauen können, oder was?«
    »Lassen Sie mich meine Feldflasche auffüllen, und ich bin wieder ganz okay.«
    Er ging nach hinten und kabbelte sich ein wenig mit den beiden Wachsoldaten dort, während er seine Feldflasche aus dem großen Wasserkanister füllte und sie sich wieder an den Gürtel hängte. Als sein Schichtvorgesetzter wegfuhr, grüßte er zackig.
    Er machte einen raschen Inspektionsrundgang durch den Hangar. Die beiden Techniker tippten inzwischen die Codenummern für die Schlösser des Hangartors ein. Der Sarge ging hinein, der Soldat setzte sich wieder ans Steuer und rangierte seinen Laster rückwärts in den Hangar, so daß er vor der Schnauze des Flugzeugs zu stehen kam. Jacinto ging zum Tor, um die Lage überblicken zu können. Der junge Fahrer war sichtlich nervös und brauchte etwas Zeit, bis der Lieferwagen und der Raketenanhänger so nahe wie möglich an der Hangarwand neben dem Flugzeug standen. Jacinto beschloß, ihm etwas zu helfen,

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