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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Bemerkung. Sie kannten Laurie so gut, daß sie ihnen nichts vormachen konnte.
    »Mit was für Waffen?« fragte Laurie auf einmal scharf. »Welche es zur Zeit sind, weiß ich nicht mit Sicherheit«, erwiderte Lou. »Aber 1994 hatte er sich auf in Bulgarien hergestellte AK-47-Sturmgewehre spezialisiert.« Laurie wurde kreidebleich.
    »Lou und ich haben hin und her überlegt, wer es dir beibringen soll«, fuhr Jack fort. »Aber über eins waren wir uns einig: daß du es unbedingt erfahren solltest. Schließlich kenne ich deine Meinung über unsere Waffengesetze.« Laurie nickte. Dann seufzte sie und sah aus dem Fenster. Jack war nicht sicher, ob sie wütend oder traurig oder beides gleichzeitig war. Für eine geschlagene Minute sagte niemand ein Wort. Schließlich fand Laurie die Sprache wieder: »Danke, daß ihr euren Bürgerpflichten nachgekommen seid. Jetzt bin ich also informiert. Wenn ihr mich nun bitte entschuldigen würdet – ich habe noch jede Menge zu tun.«
    Jack sah Lou an. Dann standen sie beide auf, stellten ihre Stühle dorthin, wo sie ihrer Meinung nach hingehörten, und verabschiedeten sich. Laurie blieb stumm. Sie hatte sich bereits einen ihrer unerledigten Fälle vorgenommen und schien in die Papiere vertieft.
    Die beiden Männer traten auf den Flur und steuerten auf Jacks Büro zu. Sie sprachen erst, als Laurie sie nicht mehr hören konnte.
    »Ich wollte dich gerade zu deinem Mut beglückwünschen«, begann Jack. »Bis ich deine Inszenierung durchschaut habe, daß ich ihr den eigentlichen Hammer beibiegen mußte.«
    »Ein Glück, daß du vorbeigekommen bist«, seufzte Lou.
    »Sie hat mich total mies drauf gebracht, wozu bei meinem schlechten Gewissen allerdings nicht viel gehörte. Ich habe mich gefühlt wie der letzte Dreck.«
    »Ich bin immer noch davon überzeugt, daß es richtig war, die Karten offenzulegen«, stellte Jack klar. »Auch wenn wir es nicht nur ihr, sondern auch uns zuliebe getan haben.«
    »Vielleicht sollte ich die Sache genauso sehen«, entgegnete Lou wenig begeistert.
    »Hast du noch einen Augenblick Zeit? Ich würde gern kurz über einen meiner Fälle mit dir reden.« Lou warf einen Blick auf die Uhr. »Ich” bin sowieso schon zu spät. Dann kommt es auf eine weitere halbe Stunde auch nicht mehr an.«
    »Ich brauche nicht lange«, versicherte Jack. Er führte Lou in sein Büro und knipste das Licht an. »Wo, zum Teufel treibt sich Chet bloß rum? Ich habe ihn den ganzen Morgen noch nicht gesehen. Es paßt gar nicht zu ihm, sich so sang-und klanglos aus dem Staub zu machen.« Lou nahm Platz. Jack entdeckte einen Zettel auf seinem Schreibtisch.
    »Hmm«, grummelte er, nachdem er die Nachricht überflogen hatte. »Eine Mitteilung von Ted Lynch, unserem DNA-Spezialisten. Offenbar war das kleine blaue Sternchen aus dem Büro der Corinthian Rug Company extrem stark mit Anthraxsporen verseucht. Ted meint, daß auf der Oberfläche des Sternchens keine einzige weitere Spore Platz gefunden hätte. Das ist wirklich höchst seltsam.«
    »Und was schließt du daraus?« wollte Lou wissen. »Gute Frage«, bemerkte Jack und warf den Zettel zurück auf den Schreibtisch. »Wahrscheinlich sollte es mir etwas sagen aber ich habe nicht die geringste Ahnung, was. Klingt ja beinahe so, als ob das Sternchen in eine mit Anthraxsporen gefüllte Schale getunkt worden wäre.«
    »Über was für einen Fall wolltest du eigentlich mit mir reden?« fragte Lou.
    Jack berichtete von dem plötzlichen Tod Connie Davydovs. Lou hörte aufmerksam zu und grinste, als Jack seine Aktion im Bestattungsinstitut zum besten gab. »War Warren vorher schon mal in einem Bestattungsinstitut?« fragte Lou. Er kannte Warren durch Jack. Jack schüttelte den Kopf.
    »Dem Ärmsten muß sich beim Anblick der Einbalsamierung der Magen umgedreht haben.«
    »Wie er mir gesagt hat, war es für ihn die schlimmste Erfahrung seines Lebens.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, stellte Lou fest. »Aber ich konnte ihm das nicht ersparen«, erklärte Jack. »Schließlich brauchte ich ihn, um den Geschäftsführer des Bestattungsinstituts einzuschüchtern. Eigentlich wundere ich mich, daß alles so glatt gelaufen ist und wir ungeschoren davongekommen sind.«
    »Warum erzählst du mir das überhaupt alles?« wunderte Lou sich. »Kann ich dir bei dem Fall irgendwie weiterhelfen?«
    »Ich wollte dich fragen, ob du die Bestattung der Leiche vielleicht verzögern kannst«, erkundigte Jack sich. »Ich habe keine Ahnung, ob sie einbalsamiert oder

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