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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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eingeäschert werden soll; aber was auch immer der Ehemann mit ihr vorhat fürs erste soll sie unversehrt bleiben. Ich würde nämlich gern eine vollständige Autopsie vornehmen. Siehst du irgendeine Möglichkeit, da einzuschreiten?«
    »Nur unter Einschaltung des Gerichtsmedizinischen Instituts«, erwiderte Lou.
    »Das habe ich befürchtet«, sagte Jack enttäuscht. »Aber Fragen kostet ja nichts. Heute abend habe ich hoffentlich die Ergebnisse der Proben vorliegen. Falls sie irgendein Gift oder Hinweise auf eine Überdosis aufweisen, gebe ich dir Bescheid.«
    »Du kannst mich immer über mein Handy erreichen«, erinnerte Lou ihn und stand auf. Auf dem Flur warf er einen Blick in die Richtung, in der sich Lauries Büro befand. »Meinst du, ich sollte noch mal zurückgehen und mit ihr sprechen?«
    »Ich glaube, da gibt es nicht mehr viel zu sagen«, erwiderte Jack. »Sie wird den Schock erst einmal verarbeiten und entscheiden müssen, wie wichtig sie die Sache findet.«
    »Vermutlich hast du recht«, stimmte Lou zu. »Bis demnächst.«
    »Paß auf dich auf!« rief Jack ihm nach. Er hängte seine Jacke hinter der Tür auf, rückte die Stapel unerledigter Fälle auf seinem Schreibtisch zurecht und machte sich an die Arbeit. Nachdem er zwei Nachmittage außerhalb des Instituts verbracht hatte, war er mehr denn je ins Hintertreffen geraten.

Kapitel 14
    Dienstag, 19. Oktober, 18.30 Uhr
    Curt bog in die Oceanview Lane ein und schaltete das 1 Licht an, obwohl es noch nicht besonders dunkel war. Wie am Abend zuvor säumten unzählige Mülltonnen den Straßenrand und warfen tiefe Schatten auf die enge Durchfahrt. Neben Yuris Garage hielt er an, schaltete das Licht aus und stellte den Motor ab.
    »Ich bin ja mehr oder weniger mit allem einverstanden, was wir bisher gemacht haben«, räumte Steve ein. »Aber daß wir diesem Alt-Kommunisten jetzt eine Waffe aushändigen, gefällt mir ganz und gar nicht. Nur damit du es weißt.«
    »Wir haben keine andere Wahl!« entgegnete Curt. »Er hat eine Mordsangst vor seinem Schwager, das habe ich dir doch erzählt. Der Typ hat Yuri gedroht, ihn umzubringen!«
    »Ich weiß«, winkte Steve ab. »Aber Yuri hat sich in letzter Zeit so seltsam verhalten und ständig verrücktes Zeug von sich gegeben. Denk nur daran, wie er unsere Kultur verunglimpft hat. Als wurzellos hat er sie bezeichnet. Daß er jetzt in den Besitz einer Waffe gelangen soll, gefällt mir einfach nicht – und daß sie von uns stammt, gefällt mir noch viel weniger. Was ist, wenn er sie auf uns richtet?«
    »Das wird er nicht tun«, entgegnete Curt gereizt. »Wir sind schließlich seine einzigen Freunde. Außerdem kann er wahrscheinlich so schlecht zielen, daß er eine Scheune nicht einmal träfe, wenn er drinnen stünde. Du hast hoffentlich deine Pistole dabei!«
    »Natürlich«, stellte Steve klar.
    »Gut«, entgegnete Curt. »Ich auch. Wäre ja wohl noch schöner, wenn wir beiden nicht mit diesem dicklichen kleinen Russen fertig würden! Komm! Bringen wir es hinter uns!«
    Sie stiegen aus, gingen um den Wagen herum und steuerten auf Yuris Haustür zu. Curt hatte eine braune Papiertasche in der Hand.
    »Hauptsache, er arbeitet weiter für uns im Labor«, versuchte Curt seinen Komplicen zu überzeugen. »Wenn er dafür eine Waffe verlangt – was soll’s? Wir sind kurz vorm Ziel! Wir können Operation Wolverine doch nicht platzen lassen, weil Yuri Schiß vor seinem verdammten Nigger-Schwager hat!«
    »Aber wenn er über eine Waffe verfügt, haben unsere Leute unter Umständen kein so leichtes Spiet mit ihm«, gab Steve zu bedenken.
    Curt hielt seinen Partner am Ärmel fest und blieb stehen. »Meinst du im Ernst, eine Glock-Automatik könnte etwas gegen ein halbes Dutzend Kalaschnikows ausrichten? Jetzt mach aber mal einen Punkt!«
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte Steve kleinlaut. »Mit Sicherheit nicht!« stellte Curt klar. »Sobald wir im Besitz des Anthraxpulvers sind und das Zeug sicher in die White Pride Bar geschafft haben, schicken wir die Truppe los. Ob mit oder ohne Glock – der Auftrag ist in fünf Sekunden ausgeführt. Wir erteilen den Jungs den Befehl, diese beschissene Hütte bis auf die Grundmauern abzufackeln.«
    »Okay, du hast recht«, entgegnete Steve. »Ich will ja nur auf Nummer Sicher gehen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger kann ich mich damit abfinden, daß er seine Anthraxbakterien im Central Park freisetzen will.«
    »Geht mir genauso«, stimmte Curt ihm zu. »Der Central Park ist kein

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