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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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trug einen langen weißen Kittel, der mit den unvermeidlichen bunten Flecken übersät war. In der Hand hielt er einen Computerausdruck.
    »Peter!« rief Jack begeistert und versuchte zu ergründen, was der Laborassistent für Neuigkeiten bringen mochte; doch seine feinen Gesichtszüge gaben nichts preis. »Ich habe die Proben auf alle Stoffe getestet, die Sie mir genannt haben«, erklärte der junge Mann. »Und?« fragte Jack. Er war so gespannt wie Millionen Zuschauer vor der Öffnung des Briefumschlags bei der Verleihung des Academy Award.
    Peter reichte Jack den Ausdruck. Jack überflog ihn. Leider hatte er keine Ahnung, was er mit dem Papier anfangen sollte. »Alles negativ«, erklärte Peter ein bißchen schuldbewußt. »Ich habe nichts gefunden.«
    »Nichts?« fragte Jack. Er sah betroffen auf. Der Assistent schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Ich wußte ja, daß Sie fest mit einem positiven Ergebnis gerechnet haben. Deshalb habe ich einige Tests mehrmals wiederholt. Sie waren immer negativ.«
    »So ein Mist!« fluchte Jack und rang die Hände. »So viel zu meiner Intuition. Vielleicht habe ich doch den falschen Beruf ergriffen.«
    »Haben Sie auf Kohlenmonoxid getestet?« fragte Chet. »Selbstverständlich«, erwiderte Peter.
    »Und Zyanid?« wollte Chet wissen.
    »Ich habe die Proben auf alles getestet, was Dr. Stapleton erwähnte, und zusätzlich noch auf ein paar Medikamente die er nicht genannt hat.«
    »Vielen Dank, Peter«, sagte Jack. »Vielleicht kann ich mich im Augenblick nicht so erkenntlich zeigen, wie ich sollte; aber ich weiß es sehr zu schätzen, daß Sie so lange dageblieben sind.«
    »Falls Ihnen noch irgend etwas einfällt, auf das ich die Proben testen kann, rufen Sie einfach kurz durch.«
    »Mache ich!« Jack bedankte sich noch mal, und Peter verschwand.
    »Das darf nicht wahr sein!« seufzte Jack nun und schleuderte seinen Kugelschreiber auf den Schreibtisch. Frustriert raffte er die Dokumente der verschiedenen Fälle zusammen und stopfte sie in ihre jeweiligen Mappen. Chet sah ihm eine Weile dabei zu. »Falls mir noch etwas einfällt, auf das du die Proben testen lassen könntest, rufe ich dich an.«
    Jack bedachte ihn mit einem halbherzigen Lächeln und richtete sich auf.
    »Fährst du nach Hause?« fragte Chet.
    »Ja«, erwiderte Jack. »Ich glaube, ein bißchen Sport täte auch mir ganz gut.«
    Sie verabschiedeten sich, und Chet verließ das Büro. Während Jack das Mikroskop auf seinen eigenen Schreibtisch zurücktransportierte, ließ er die seltsamen Ereignisse der vergangenen vierundzwanzig Stunden noch einmal Revue passieren. Obwohl er im Augenblick ziemlich ratlos war, mußte er lächeln. Im Grunde waren es genau diese mysteriösen Rätsel, die seinen Job so interessant machten. Er schloß die Tür hinter sich ab und sah sich um. Lauries Büro war zu. Offenbar war sie nach Hause gegangen, ohne ihm tschüs zu sagen. Er zuckte mit den Schultern. Was konnte er bloß tun, um ihr Verhältnis zu entkrampfen? Unten angelangt, schloß er sein Fahrrad auf und schob es über die Laderampe nach draußen. Dann radelte er in Richtung First Avenue.
    Wie immer gelang es ihm auch an diesem Abend, sich während seiner Heimfahrt nicht nur räumlich, sondern auch gedanklich von der Arbeit zu lösen. Die Rushhour war schon vorbei, so daß er voll in die Pedale treten konnte. Die Sonne war etwa eine Stunde zuvor untergegangen, und der Himmel hatte eine silbrige, blauviolette Farbe angenommen, die von Sekunde zu Sekunde mehr in ein tiefes Indigoblau überging. Inmitten des dunklen Central Park entdeckte er sogar ein paar Sterne am Firmament. Er bog in die Straße ein, in der er wohnte, steuerte direkt auf den Maschendrahtzaun zu, der den Basketballplatz vom Bürgersteig trennte, und hielt an. Was er sah, erfreute ihn: Es war gerade ein Spiel im Gange. Als die Spieler in seine Richtung gerannt kamen, erblickte er auch Warren und Flash. Heute spielten sie allerdings in gegnerischen Mannschaften.
    Jack spürte das dringende Bedürfnis, so schnell wie möglich auf den Platz zu kommen. Er trug sein Fahrrad hinauf in die Wohnung, riß sich hastig die Bürokleidung vom Leib und streifte seine Basketballsachen über. Ein paar Minuten später stürmte er die Treppe wieder hinunter, überquerte die Straße und erreichte leicht aus der Puste den Spielfeldrand. Leider war in der Zwischenzeit ein Neubeginn angepfiffen worden, was bedeutete, daß er ein oder zwei Runden warten mußte, bis auch er in die

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