Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
verzapft hast!«
    »Tut mir leid«, sagte Jack reuevoll.
    »Stell dir vor, einer von unseren Jungs wird wegen dir umgenietet!« tobte Warren weiter. »Was wollte dieser weiße Abschaum überhaupt von dir? Mit denen ist nicht zu spaßen! Sie hatten Kalaschnikows dabei! Wenn sie so was in unserem Viertel in Umlauf bringen, können jede Menge Leute draufgehen! Ist dir das eigentlich klar?«
    »So sehen Kalaschnikows aus?« fragte Jack. »Ja, sicher! Meinst du, ich sauge mir so etwas aus den Fingern?«
    »Hast du eine Ahnung, wo sie hergestellt wurden?«
    »Was ist denn das für eine Frage? Ist das nicht scheißegal?«
    »Vielleicht nicht«, erwiderte Jack. »Stammen die Dinger möglicherweise aus Bulgarien?«
    Warren starrte Jack einen Augenblick an und ging zu der Stelle, wo Spit die Kalaschnikow von Carl und die anderen abgelegt hatte. Er hob ein Gewehr auf und ging zurück zu Jack. »Tatsächlich«, grollte er. »Dies hier ist aus Bulgarien. Was hat das zu bedeuten?«
    »Das weiß ich selber noch nicht so genau«, meinte Jack. »Aber vielleicht hat Lauries neuer Freund etwas mit diesen Gewehren zu tun.«
    »Klingt alles andere als gut«, stellte Warren fest. »Hast du dich endgültig von Laurie getrennt?«
    »Nein«, erwiderte Jack. »So kann man das wohl nicht nennen. Außerdem sieht es ganz danach aus, als ob sich die Sache mit dem neuen Freund schon erledigt hätte. Aber ich erzähle dir am besten die ganze Geschichte.« Er berichtete Warren von Paul Sutherland und davon, daß er den Mann am Nachmittag vermutlich in seiner Ehre verletzt hatte. Dabei erwähnte er auch, daß Paul ihm indirekt gedroht hatte. Außerdem erzählte er von Lauries Vermutung, daß ihr neuer Anbeter möglicherweise mit Kalschnikows Handel treibe.
    Als Warren die Geschichte hörte, legte sich seine Wut ein wenig. »Dann konntest du wohl nicht voraussehen, daß diese Typen dich hierher verfolgen würden.«
    »Auf keinen Fall«, beteuerte Jack. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, woher sie überhaupt meine Adresse kennen.«
    »Solche Typen jagen mir wirklich Angst ein«, gestand Warren. »Mir auch«, stimmte Jack ihm zu. »Der Blonde in der Feuerwehruniform hat von einer Miliz gesprochen, der sogenannten People’s Aryan Army. Am Montag habe ich zum ersten Mal von dieser militanten Gruppierung gehört. Ein FBI-Agent, der bei uns im Institut war, versucht dahinter zu kommen, wer diese Leute sind und was sie planen. Hast du schon mal von dieser PAA gehört?«
    »Noch nie«, erwiderte Warren.
    »Aber warum wolltest du sie unbedingt laufen lassen?« fragte Jack entgeistert. »Ich hätte sie, ohne mit der Wimper zu zucken, der Polizei ausgeliefert. Die Polizei und vermutlich sogar das FBI hätten die Typen mit Sicherheit gern in die Zange genommen.«
    »Du lebst in einer völlig anderen Welt«, bemerkte Warren. »Auch wenn du in dieser Wohnung und in diesem Viertel wohnst. Wenn du irgend etwas von Gangs verstehen würdest, wäre dir klar, warum ich beschlossen habe, sie laufen zu lassen. Ich denke dabei nur an unser Viertel – die Arbeit der Polizei oder des FBI interessiert mich nicht. Aus dem gleichen Grund wollte ich auch vermeiden, daß einer von ihnen verletzt wird. Natürlich nicht, weil mir die Typen etwa leid täten! Im Gegenteil, sie sind in meinen Augen der letzte Dreck. Ich wollte verhindern, daß eine Lawine ins Rollen gerät und die Kerle uns weitere Besuche abstatten. Aus Erfahrung weiß ich, daß wir sie uns nur so vom Hals halten. Nach dem Motto ›Leben und leben lassen‹.«
    »Dann muß ich mich wohl auf deine Erfahrung verlassen«, gab Jack klein bei.
    »Du hast eh keine andere Wahl«, stellte Warren klar. Er holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. »Wie sieht’s aus? Ist noch ein Spiel drin?«
    »Unbedingt«, erwiderte Jack. Als er aufstand, merkte er, daß ihm die Knie wackelten. »Das brauche ich jetzt dringender denn je. Allerdings kann ich nicht mehr für Höchstleistungen garantieren. Ich bin doch ziemlich geschockt, auch wenn es letztlich keine Schießerei gegeben hat.« Warren nahm die Gewehre und ging hinaus ins Treppenhaus. Jack folgte ihm und schloß seine Wohnungstür ab. »Danke«, sagte Jack. »Du warst mal wieder mein Retter in der Not. Beim nächsten Mal bin ich dran.« Warren mußte lachen. »Das möchte ich erleben!«
    Jack klingelte bei Laurie und drehte sich um, um Debra Engler zuzuwinken. Die neugierige Nachbarin knallte daraufhin sofort ihre Tür zu, was in Anbetracht dessen, daß die Tür nur

Weitere Kostenlose Bücher