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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sie kurz mit Jack über einen Autopsiefall spräche. »Überhaupt nicht«, meinte Warren großzügig. »Jack hat nämlich einen Fall von Botulismus diagnostiziert.«
    »Wobei der Fall nicht in meinen Zuständigkeitsbereich gehört«, stellte Jack klar. »Sonst wäre nämlich einiges anders gelaufen. Aber wie dem auch sei – Warren ist ziemlich gut mit dem Fall vertraut.«
    Laurie schlug sich die Hand vor die Stirn. »Natürlich!« rief sie. »Wie konnte ich das vergessen?«
    »Wir sprechen über Connie Davydov«, erklärte Jack seinem Freund.
    Warren nickte. »Das habe ich mir schon gedacht. Flash war ziemlich enttäuscht, daß seine Schwester deiner Meinung nach nicht mit Absicht vergiftet wurde.«
    »Dann kennst du die ungewöhnliche Diagnose also schon?« wandte sich Laurie an Warren.
    Warren nickte.
    Laurie lachte verlegen. »Vermutlich habe ich als letzte davon erfahren.«
    »Ich habe Warren heute morgen sofort angerufen und mir von ihm die Nummer von Flashs Arbeitsstelle durchgeben lassen«, erklärte Jack.
    »Ist ja okay«, winkte Laurie ab. »Und? Was ist inzwischen in dem Fall unternommen worden?«
    »Nicht besonders viel«, gestand Jack. »Ich fürchte, die Nachbereitung des Falls ist am bürokratischen Papierkrieg gescheitert. Als ich Dr. Sanders angerufen und ihn informiert habe, daß das Labor in den Proben Botulinustoxin entdeckt hat, war die Leiche bereits eingeäschert. Das heißt, es wird keine richtige Autopsie mehr geben. Für die Nebenstelle Brooklyn ist das eine peinliche Angelegenheit, für die es keine gute Entschuldigung gibt; es sei denn, der Fall wird einfach unter den Teppich gekehrt. Wie es jetzt weitergeht, muß Dr. Bingham entscheiden.«
    »Dann wurde das Gesundheitsamt also noch gar nicht benachrichtigt?« fragte Laurie. »Ich fürchte, nein«, erwiderte Jack. »Das ist ja furchtbar«, ereiferte Laurie sich. »Warum?« wollte Warren wissen. »Connie ist doch tot.«
    »Aber bisher weiß niemand, woher das Botulinustoxin stammt«, erklärte Laurie. »Der eigentliche Grund, weshalb Gerichtsmediziner Tote obduzieren, ist der, daß wir Leben retten wollen. Botulismus ist dafür ein gutes Beispiel. Es könnte da draußen doch irgendwo eine Gefahrenquelle geben, die weitere Menschen infiziert und Opfer fordert.«
    Das leuchtete Warren ein.
    »Es gibt noch etwas Neues, das ich euch in diesem Zusammenhang erzählen muß«, meldete sich Jack zu Wort. »In der gleichen Umgebung, in der Connie gelebt hat, sind Unmengen von Kanalratten verendet.«
    »Das gibt’s doch gar nicht«, wunderte Laurie sich. »Sind die Ratten etwa auch an Botulismus gestorben?«
    »Ganz genau«, erwiderte Jack. »Die Diagnose wurde vor ein paar Stunden bestätigt.«
    »Das heißt, daß das Toxin, das Connie getötet hat, irgendwie ins Abwassersystem gelangt sein muß«, stellte Laurie fest.
    »Oder die Ratten haben Connie auf irgendeine Weise infiziert«, gab Jack zu bedenken. »Connie hat in einer alten, baufälligen Hütte inmitten einer Siedlung anderer alter Holzhäuser gewohnt. Ihr müßtet euch diese Siedlung wirklich mal ansehen. Ob ich mit meiner Befürchtung richtig liege, weiß ich zwar nicht; aber nach dem Äußeren der Häuser und der chaotischen Bauweise zu urteilen, kann ich mir nicht vorstellen, daß die Wasserleitungen und -rohre dem heutigen Standard entsprechen.«
    Laurie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß die Installationen irgend etwas damit zu tun haben. Es muff anders herum passiert sein. Das Toxin muß aus Connies Haus ins Abwassersystem eingeleitet worden sein. Und zwar eine gehörige Menge; sonst wären niemals so viele Ratten daran verendet. Ob Connie wohl Lebensmittel eingemacht hat?« Sie sah Warren fragend an.
    Warren hob die Hände. »Mich darfst du nicht fragen. Ich habe die Frau nie kennengelernt.«
    »Meiner Meinung nach sagt uns das Ganze, daß sich in Connies Umgebung dringend ein erfahrener Epidemiologe umsehen sollte«, entschied Laurie. »Irgendwo muß sich der Erregerherd schließlich befinden. Zumindest sollte man ihren Ehemann warnen. Falls die Giftquelle sich immer noch dort befindet, ist er stark gefährdet.«
    »Zu dem gleichen Schluß bin ich auch gekommen«, sagte Jack. »Deshalb bin ich heute mittag sogar extra nach Brighton Beach gefahren, um den Mann zu warnen.«
    »Du hast mit Yuri Davydov gesprochen?« fragte Warren. »Hast du Flash das schon erzählt?«
    »Ich habe den Mann leider nicht angetroffen«, korrigierte Jack. »Er war nicht zu Hause. Aber ich habe

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