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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Stelle. Darauf können Sie Gift nehmen. Ich an Ihrer Stelle würde lieber weiterleben wollen.«
    »Da sind wir ja endlich mal einer Meinung«, stellte Jack fest. »Die Mitglieder der PAA sind absolut durchgeknallte, rücksichtslose Typen«, ergänzte Yuri.
    »Den Eindruck habe ich auch gewonnen«, stimmte Jack ihm zu.
    »Und sie haben jede Menge Waffen, die sie liebend gern zum Einsatz bringen.«
    »Das ist mir ebenfalls nicht entgangen.«
    »Ich rate Ihnen deshalb, mucksmäuschenstill zu sein, wenn Sie die Leute hören«, empfahl Yuri. »Macht das in Ihren Augen Sinn?«
    Jack signalisierte Zustimmung. »Aber inwiefern sollen wir Ihnen helfen?«
    »Die People’s Aryan Army und ich haben für morgen früh Biowaffenanschläge auf Manhattan geplant«, erklärte Yuri. »Glauben Sie nicht, das sei nur eine leere Drohung! Ich habe hier unten in meinem Labor etliche Pfund kampftaugliches, extrem wirkungsvolles Anthrax hergestellt. Als Ärzte haben Sie doch sicher sofort erkannt, daß dies ein ehemaliges Labor ist.«
    »Zumindest hatten wir den leisen Verdacht«, gab Jack zu. »Im Augenblick befinden wir uns offenbar im Lagerraum Ihres Mikrobiologie-Labors.«
    »Sie haben es erfaßt«, bestätigte Yuri. »Jetzt passen Sie auf: Ich will nichts weiter von Ihnen, als daß Sie der Öffentlichkeit folgendes mitteilen: Das, was morgen passiert, geht einzig und allein auf mein Konto.«
    Yuri wartete. Statt einer Antwort hörte er Jack und Laurie miteinander flüstern. »Haben Sie mich verstanden?« fragte er. »Wir haben uns gerade gefragt, ob Sie außer Anthrax auch Botulinustoxin hergestellt haben«, rief Jack. »Ich habe es versucht«, gestand Yuri. »Aber die Kultur ist zu langsam gediehen. Für einen Biowaffenanschlag läßt sich das Toxin nicht schnell genug produzieren.«
    »Und was haben Sie mit der Kultur gemacht?« fragte Jack. »Haben Sie das Zeug einfach in den Abfluß gekippt?«
    »Was mit der Clostridium-Kultur geschehen ist, tut nichts zur Sache«, erwiderte Yuri. »Es geht um das Anthraxpulver, das mor-morgen zum Einsatz kommt.«
    »Das sehen wir genauso«, sagte Jack. »Wir sorgen dafür, daß Sie Ihre verdiente Anerkennung bekommen. Das versprechen wir.«
    »Um auf Nummer Sicher zu gehen, erzähle ich Ihnen im Detail, was morgen passieren wird«, fuhr Yuri fort. »Damit mache ich Sie zu wichtigen Zeugen für meine Urheberschaft dieser historischen Tat.«
    »Wir sind ganz Ohr«, forderte Jack ihn auf zu beginnen. »Falls die Leute von der People’s Aryan Army kommen, muß ich zwischendurch unterbrechen«, stellte Yuri klar. »Wir platzen vor Neugier«, entgegnete Jack. »Schießen Sie los!«
    Yuri erzählte Jack und Laurie sämtliche Details über die beiden geplanten Anschläge, einschließlich des genauen Timings und der Art und Weise, wie Curt und Steve das Pulver in das Air-Condition-System des Jacob Javits Federal Buildings einschleusen wollten. Er berichtete ihnen von dem Plan der Feuerwehrmänner, nach der Rauchbombe und Deponierung des biologischen Kampfstoffes die Anzeige-und Kontrolltafeln für das gesamte Gebäude außer Betrieb zu setzen, um dadurch ein Auslösen der Rauchdetektoren durch das Pulver zu verhindern. Den Rest würde die Klimaanlage bewerkstelligen. Zur gleichen Zeit, fuhr er fort, werde er selber in einem gestohlenen Spezialfahrzeug zum Verstäuben von Pestiziden durch den Central Park fahren. Er beendete seinen Bericht mit einer Schätzung der Opfer, die sein persönlicher Anschlag fordern würde: Vermutlich werde es etwa eine Million Tote geben – vielleicht auch ein paar hunderttausend mehr oder weniger. Er gehe davon aus, stellte er abschließend klar, daß sich das Anthraxpulver in einem Umkreis von mindestens achtzig Kilometern über Long Island ausbreiten werde. Das einzige, was er nicht offenlegte, waren seine Pläne nach Vollendung des Anschlags.
    »Woher haben Sie Ihr Know-how?« wollte Jack nach ein paar Sekunden ehrfürchtigen Schweigens wissen.
    »Interessiert Sie das wirklich?« fragte Yuri. Er fühlte sich geschmeichelt.
    »Wie ich schon sagte«, wiederholte Jack. »Wir sind ganz Ohr.«

Kapitel 22
    Mittwoch, 20. Oktober, 23.30 Uhr
    Curt bog in die enge Oceanview Lane ein und manövriete seinen Dodge Ram vorsichtig an den Mülltonnen vorbei.
    »Warum, zum Teufel, holen diese Leute ihre Mülltonnen nicht rein?« fluchte er.
    »Frag mich nicht«, entgegnete Steve. »Ich werde unsere Ausflüge in dieses miese Viertel bestimmt nicht vermissen.« Vor Yuris Garage hielt Curt an

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