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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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erwiderte Steve. »Aber ich bin mir nicht sicher, woher das Geräusch kam. Diese Hütten stehen ja so eng aneinander, daß man vielleicht auch die Nachbarschaft aufs Klo gehen hört.«
    Yuri kam mit drei jeweils halb mit eiskaltem Wodka gefüllten Gläsern zurück ins Wohnzimmer. »Ich habe gute Nachrichten für euch«, sagte er, während er die Gläser zunächst auf dem Beistelltisch abstellte und dann jedem eins reichte. »Wir haben gerade eine Toilettenspülung gehört«, bemerkte Curt und nahm das Glas entgegen. »Es klang so, als ob das Geräusch aus diesem Haus gekommen wäre.«
    »Kann schon sein«, entgegnete Yuri und zuckte angewidert mit den Schultern. »Meine Frau ist nebenan.« Curt und Steve sahen sich entgeistert an. »Ich bin zur Feuerwache gekommen, weil…«, begann Yuri. »Einen Moment mal!« unterbrach Curt ihn. »Du hast uns nie erzählt, daß du verheiratet bist.«
    »Warum sollte ich?« entgegnete Yuri und sah erst Steve und dann Curt an. Er merkte, daß den beiden die Existenz seiner Ehefrau genausowenig gefiel wie sein spontaner Besuch auf der Feuerwache.
    »Du hast uns erzählt, du seist allein und hättest nicht einen einzigen Freund«, stellte Curt wütend fest. »Das stimmt ja auch«, beteuerte Yuri. »Ich bin allein und habe keine Freunde.«
    »Aber nebenan hockt doch deine Frau«, widersprach Curt und sah Steve an, der verzweifelt die Augen verdrehte. »Es gibt ein englisches Sprichwort über Schiffe, die bei Nacht aneinander vorbeifahren. Ein ähnliches Sprichwort kennen wir auch in Rußland. Connie und ich sind wie zwei Schiffe in der Nacht. Wir reden nie miteinander und sehen uns kaum.«
    Curt stützte die Ellbogen auf seine Knie und rieb sich die Schläfen. Er konnte einfach nicht fassen, was er da erfahren mußte, nachdem sie alles so gründlich geplant hatten. Es bereitete ihm einiges Kopfzerbrechen. »Glaubst du, deine Frau versteht, was wir hier besprechen?« fragte Steve.
    »Kann ich mir nicht vorstellen«, erwiderte Yuri. »Außerdem interessiert sie sich nicht die Bohne für uns. Sie will immer nur essen und fernsehen.«
    »Ich höre aber gar keinen Fernseher«, argwöhnte Steve.
    »Das kommt, weil ich ihn gerade kaputtgeschlagen habe«, erklärte Yuri. »Der Apparat hat mich wahnsinnig gemacht. Ständig dieses künstliche Gelächter, das einem vorgaukeln soll, das Leben in Amerika sei schön und lustig.«
    »Vielleicht solltest du wenigstens die Tür schließen«, zischte Curt ihm mit zusammengebissenen Zähnen zu. »Von mir aus«, entgegnete Yuri und ging zur Tür. »Verstehst du jetzt endlich, wovon ich die ganze Zeit rede?« flüsterte Steve. »Ich sage dir -dieser Kerl ist ein Vollidiot!«
    »Halt den Mund!« fuhr Curt ihn an.
    Yuri kam zurück und nahm einen Schluck von seinem Wodka. »Weiß deine Frau, womit du dir in der Sowjetunion deinen Lebensunterhalt verdient hast?« fragte Curt mit gedämpfter Stimme. Er fürchtete das Schlimmste und zuckte zusammen, als Yuri die Frage tatsächlich bejahte. »Was ist mit dem Labor?« hakte Steve nach. »Weiß deine Frau auch von dem Labor, das du angeblich in deinem Keller errichtet hast?«
    »Angeblich?« fragte Yuri zurück. »Was soll das heißen?« Die Unterstellung kränkte ihn.
    »Wir haben das Labor noch nie gesehen«, stellte Steve klar. »Nachdem wir keine Mühe gescheut haben, dir all das Zeug zu besorgen, das du angeblich brauchst, haben wir nie auch nur irgend etwas zu Gesicht bekommen.«
    »Ihr hättet euch meine Arbeit jederzeit ansehen können«, entgegnete Yuri.
    »Beruhigt euch!« schaltete Curt sich ein. »Wir wollen nicht streiten. Aber vielleicht sollten wir doch mal einen Blick in dein Labor werfen, nur zur Beruhigung sozusagen. Schließlich setzen wir bei dieser Operation alle eine Menge aufs Spiel.«
    »Von mir aus gerne«, entgegnete Yuri. Er stand auf, stellte seinen Drink ab und führte seine Gäste zur Kellertür. Die drei stiegen hintereinander die Treppe hinab. Yuri griff nach dem zerbrochenen Schloß und zog die Außentür auf. »Was ist mit dem Schloß passiert?« fragte Curt. »Meine Frau hat es heute nachmittag aufgebrochen«, gestand Yuri. »Ich hatte ihr verboten, in den Keller zu gehen, und bis heute hat sie sich auch daran gehalten. Vor ein paar Stunden hat sie sich dann wohl mit einer Brechstange an der Tür zu chaffen gemacht. Aber sie hat nichts angerührt. Davon habe ich mich schon überzeugt.«
    »Warum gerade heute?« fragte Curt, während er sich krampfhaft bemühte, nicht völlig aus

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