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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hinfahren, weil alles verstopft ist und so weiter.« Jack nickte. »So etwas in der Richtung hatte ich mir schon gedacht.«
    »Warum fragst du?« wollte Chet wissen. »Als ich im Büro der Corinthian Rug Company war, ist dort ein Taxifahrer aufgekreuzt, um Jason Papparis abzuholen«, erwiderte Jack mit einem sarkastischen Grinsen. Chet lachte. »Daß ein Toter sich ein Taxi bestellt, habe ich in der Tat noch nie gehört. Von wo er wohl angerufen hat?«
    »Oder wohin er sich wohl bringen lassen wollte?« Chet amüsierte die Unterhaltung. Er hielt sich den Bauch vor Lachen.
    »Der Taxifahrer hat mir die Nummer einer Funkzentrale gegeben«, fuhr Jack fort. »Ich habe angerufen und gefragt, ob Jack Papparis bei ihnen Stammkunde war. Falls ja, hatte ich gedacht, daß das Taxiunternehmen mir vielleicht hätte sagen können, wann der Mann das letzte Mal in seinem Teppichlager in Queens gewesen ist.«
    »Und was ist bei deinem Anruf herausgekommen?«
    »Sie waren nicht besonders kooperativ«, beschwerte Jack sich. »Sie wollten mir nicht einmal sagen, wann Jason Papparis angerufen und sich ein Taxi bestellt hat. Lediglich mit dem Spruch haben sie mich abgespeist, daß sie weder über ihre Fahrer noch über ihre Kunden irgendwelche Informationen herausrücken.«
    »Wie nett und hilfsbereit«, bemerkte Chet. »Wenn es dir etwas bringt, kannst du die entsprechende Person aus der Zentrale sicher gerichtlich vorladen lassen.«
    »Ich glaube, das kann ich mir sparen«, entgegnete Jack. »Trotzdem ist es seltsam«, sinnierte Chet. »Wenn man in New York über Funk ein Taxi ruft, kommt normalerweise kein gelbes Taxi.«
    »Weißt du, was noch viel seltsamer ist?« eröffnete Jack ihm. »Der Taxifahrer war Russe, und er ist in Swerdlowsk aufgewachsen.«
    »Swerdlowsk!« staunte Chet. »Das ist doch die Stadt in Rußland mit dieser Biowaffenfabrik und der Anthrax-Geschichte, von der du mir heute aus dem Medizinlexikon vorgelesen hast.«
    »So ein Zufall ist doch unglaublich, findest du nicht?« fragte Jack.
    »Nicht in New York«, erwiderte Chet. »Hier darf man sich über gar nichts wundern, weil hier einfach alles passieren kann.«
    »Dem Typ war Anthrax sogar ein Begriff«, fuhr Jack fort. »Ohne Scheiß?«
    »Er wußte zwar nicht viel«, räumte Jack ein, »aber immerhin wußte er, daß es eine Krankheit ist, die vorwiegend unter Rindern und Schafen grassiert.«
    »Ich wage zu behaupten, daß das auf jeden Fall mehr ist, als der durchschnittliche New Yorker über Anthrax weiß«, meinte Chet.
    Nachdem sie noch ein wenig über ihre Pläne für das kommende Wochenende geplaudert hatten, verabschiedete sich Chet und verließ das Büro. Jack wandte sich seinem Schreibtisch zu und betrachtete lustlos den ständig überquellenden Stapel unerledigter Fälle und die Unmenge von Histologie-Schnitten, die er noch untersuchen mußte. Er überlegte kurz, ob er sich noch an sein Mikroskop setzen sollte, doch ein Blick auf die Uhr hielt ihn davon ab. Es war schon nach sieben, und er mußte noch nach Hause radeln, duschen, sich umziehen und wieder zurück in die Stadt fahren – alles vor halb neun. Er hatte keine Zeit, auch nur eine Minute länger im Büro zu bleiben.
    Verglichen mit dem Verkehr vor einer halben Stunde war es auf der First Avenue verhältnismäßig ruhig geworden. Jack reihte sich in den Strom ein und bog hinter dem Gebäude der Vereinten Nationen links in die 49 th Street ab. Nachdem er die Madison Avenue überquert hatte, bog er erneut nach Norden ab. Auf dem Nachhauseweg wechselte er bis zum an der südöstlichen Ecke des Central Park gelegenen Grand Army Plaza ständig seine Richtung. An dem Platz drehte er seine allabendliche Runde um den Pulitzer-Brunnen und bewunderte die in dessen Mitte thronende vergoldete nackte Abundance-Statue. Anschließend fuhr er in den Park, wo der angenehmste Teil seiner Tour begann. Im Laufe der Jahre hatte er die landschaftlich schönste Strecke erkundet und nahm sie fast jeden Abend.
    Er beschleunigte sein Tempo, paßte aber auf, daß er nicht anderen Radfahrern, Joggern oder Inline-Skatern ins Gehege kam. An den meisten Bäumen hingen noch Blätter, viele waren aber auch schon heruntergefallen und wirbelten hinter ihm auf. In der Luft witterte man bereits den unverkennbaren Geruch des Herbstes.
    Obwohl er seine schnelle Fahrt durch den Park in vollen Zügen genoß, machte sie ihn auch ein bißchen nervös. Auf dem einsamen von der pulsierenden Großstadt eingekesselten Areal fühlte er sich

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