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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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einiges für sich hatte. Nur so würde er imstande sein, innerhalb des besprochenen Zeitrahmens für beide Anschläge ausreichend Kampfstoff herzustellen. Allerdings waren die Stillegung des Clostridium-Fermenters und die Umstellung der Produktion alles andere als einfach. Außerdem plagte ihn im Moment eine andere Sorge: Connie.
    Er ging zu seiner Haubenkonstruktion und stellte den Ventilator an. Dann steckte er seine bereits behandschuhten Hände in ein weiteres Paar dicke Gummihandschuhe, die in die Glasfront der Haube eingearbeitet waren, und griff vorsichtig nach dem Becher, in dem sich das frisch produzierte Botulinustoxin befand. Er kippte einen Teil des Pulvers in ein Reagenzröhrchen.
    Für die Konzentration und Reinigung des Toxins bediente er sich der Ausfällungsmethode mittels Säure. Nachdem er das Toxin noch einmal in einer wässerigen Pufferlösung aufgeschwemmt hatte, fällte er es mit Ammoniumsulfat aus und gewann auf diese Weise eine kristalline Mischung aus reinem Toxin und einem stabilisierenden Protein. Anschließend trocknete er das Toxin und erhielt ein feines Pulver. Wenn Yuri mit Botulinustoxin hantierte, machte er sich weniger Sorgen um seine Sicherheit als bei der Arbeit mit Anthraxsporen. In der Sowjetunion hatte er sich zwar gegen beide Erreger impfen lassen; aber was seine Immunität anging, war er bei dem Toxin zuversichtlicher als bei den Anthraxsporen.
    Nachdem er das Glasröhrchen dicht verschlossen und es von außen gesäubert hatte, holte er es unter der Haube hervor. Dann begann er mit der ersten Phase seiner Desinfektion und Dekontaminierung: Er stellte sich unter eine Dusche und ließ sich aus einem Plastikbehälter mit Chlorlauge berieseln.
    Anschließend verließ er das Innere des Labors und widmete sich akribisch der zweiten Phase der Dekontaminierung: Er besprühte sich mit noch mehr Chlorlauge und duschte ein weiteres Mal. Dann erst zog er seinen Schutzanzug aus, stellte die Druckbelüftung aus und hängte Anzug und Luftflasche an die entsprechenden Haken. Vorsichtig trug er das Reagenzröhrchen hinauf in die Küche und versteckte es hinter dem Geschirrschrank.
    Sich gegen den unvermeidlichen nächsten Ehezwist wappnend, öffnete er die Schlafzimmertür seiner Frau. Connie lag wie immer auf dem notdürftig geflickten Bett und sah fern. Daß die Matratze und die Sprungfedern auf dem Boden lagen, schien sie nicht zu stören. »Was willst du?« fauchte sie ihn an. Sie drückte sich eine eisgekühlte Kompresse gegen ihr geschwollenes linkes Auge. »Pizza bestellen«, erwiderte Yuri. »Ich wollte dich fragen, ob du auch Hunger hast.«
    Connie nahm die Eiskompresse vom Auge und sah ihn entgeistert an. »Was ist denn mit dir los?« fragte sie sarkastisch. »Es hat dich doch noch nie interessiert, ob ich Hunger habe.«
    »Ich habe ein schlechtes Gewissen«, erklärte Yuri. »Weil ich dich geschlagen habe.« Er gab sich alle Mühe, aufrichtig zu fingen. »Es tut mir leid.«
    »Leck mich am Arsch!« entgegnete Connie. »Wenn du das sagst, um deinen Fernseher zurückzukriegen, bist du schief gewickelt.«
    »Ich will den Fernseher gar nicht zurückhaben«, korrigierte Yuri. »Tut mir leid, daß ich deinen kaputtgemacht habe. Ich war vollkommen außer mir.«
    »Was willst du dann?«
    »Du scheinst mich nicht zu verstehen!« Yuri tat zerknirscht. »Das Labor im Keller ist mir nun mal wichtig.«
    »Darauf bin ich auch schon gekommen. Schließlich verbringst du jede freie Minute da unten.«
    »Es ist mein Fahrschein nach draußen, raus aus diesem Elend«, erläuterte Yuri. »Unser Fahrschein, meine ich.« Connie stellte den Fernseher leise und stützte sich auf einen Ellbogen. »Was erzählst du da?«
    »Ich versuche, wieder in der Mikrobiologie Fuß zu fassen«, fuhr Yuri fort. »Aber damit mir das gelingt, muß ich mich ein bißchen vorbereiten und beweisen, daß ich noch etwas von meinem Fach verstehe. Vielleicht finde ich dann endlich einen vernünftigen Job. Ich habe keine Lust, den Rest meines Lebens Taxi zu fahren.«
    »Und was für eine Art Job schwebt dir vor?«
    »Irgendwas im Bereich der Mikrobiologie«, sagte Yuri. »Die beiden Männer, die eben da waren, haben mir geholfen; aber jetzt machen sie sich Sorgen. Es ist strafbar, in einem Privathaus ein Labor wie meins einzurichten, und wenn ich Ärger bekomme, kriegen sie auch welchen.«
    »Ich dachte, du müßtest noch mal die Schulbank drücken, um wieder mit Bakterien arbeiten zu können.«
    »Nicht, wenn ich etwas

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