Antiheld - Thriller (German Edition)
Carmen, mit dem Muttermal über dem Augenlid, der butterweichen Haut sowie den langen, wohlgeformten Beinen.
Nein! Er durfte dies unter keinen Umständen dulden. Er war eine Lehrkraft. Er schwor einen Eid. Überhaupt interessierte sich eine schöne Latina wohl kaum für einen dürren, kahlen Kerl wie ihn. Vincent Keller fiele da schon eher ins Beuteschema dieser willigen Verführerinnen.
Erst einmal, sollte er den Tee aufstellen. Danach würde er reinen Tisch machen. Gleich die Grenzen aufstellen, sodass niemand auf falsche Gedanken käme.
Allen voran Andrew.
*
Das Teeservice auf dem Tablett klapperte leicht, als Andrew versuchte, alles heil ins Wohnzimmer zu balancieren. Dabei ach tete er konsequent auf den Boden, auch wenn es wohl als ausge schlossen galt, dass dort etwas herum liegen könnte.
»Ich hatte leider nur noch Kamillentee zur Verfügung. Ich hoffe, dass das in Ordnung-«
Das Tablett fiel samt dem Geschirr zu Boden. Tee spritzte auf seine Hose, wie den Teppich. Den Tassen und Untertellern an sich passierte nichts. Sie kamen mit einem dumpfen Laut auf.
»Carmen.« Andrew torkelte benommen einige Schritte zurück, abermals in Richtung Küche. »Carmen. Was soll das werden!?«
»Komm her!« Einer ihrer Finger zeigte einladend auf ihre an mutige Gestalt. »Komm, Andrew! Es ist alles in Ordnung!«
In Ordnung war hier einiges nicht. Das bestätigte ein erneuter Blick auf das Bild, das sich ihm bot, als er zur Couch blickte. Ne ben dieser lag Carmens Kleidung. Die braunen Wildlederstiefel standen genau daneben.
»Ziehen Sie sich sofort wieder an!« Seine Worte, ein kläglicher Versuch Autorität auszustrahlen, blieben ihm auf halbem Wege im Halse stecken.
»Berühre mich!« Die angewinkelten Beine waren ein wenig ge spreizt, sodass er einen verlockenden Ausblick auf ihren Intimbe reich hatte. Mit Zeige- und Mittelfinger massierte Carmen ihre Klitoris, wobei sie ihre Augen stets auf Andrew gerichtet hielt. »Mach mit mir, was du willst. Ich bin dein.«
»CARMEN!«, kreischte er so laut, dass es selbst für ihn abnormal klang. Er brauchte Halt, tastete blind nach einer Option, zum abstützen. »Ziehen Sie sich auf der Stelle an und verlassen Sie meine Wohnung. Sofort!«
»Nein.« Die Wandlung von der Frau zum trotzigen Kind, erfolgte in Sekundenschnelle. Sie schob ihre Unterlippe vor, ohne von der Selbstbefriedigung abzulassen. »Jetzt spricht der Lehrer aus dir. In Wirklichkeit aber, willst du es genau so sehr, wie ich. Gib es zu!«
Natürlich wollte er sie. Nackt, willig auf dem Tisch liegend. Er wollte sie streicheln, küssen, in sie eindringen. Doch hockte da die Vernunft in seinem Hinterkopf, die ihm strickt davon abriet.
Du könntest deinen Job verlieren!
Im Gegenzug sprach der unersättliche Leichtsinn.
Scheiß auf den Job! Du hasst ihn eh. Da jedoch liegt deine Frau. Nimm sie dir, bevor der Zauber wieder erlischt!
Wie oft stand er bereits im Bad. In der Hand die Rasierklinge. Wie oft war er Pro und Kontra durchgegangen? Jedes mal überwog das Pro. Das Pro seinem Leben ein Ende zu setzen. Erst jetzt, bei dem Anblick dieser Gottesgestalt fand er ein weiteres Kontra, was die Entscheidung noch einmal völlig über den Haufen warf. Wen interessierte es, ob sie es bloß für bessere Noten tat!?
Sein erstes mal. Es sollte mit einer ganz besonderen Frau werden. Und diese Frau befand sich nun hier in seinem Wohnzimmer.
Wie von selbst begannen seine Finger die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. Die winzigen Pupillen rotierten unruhig von einer auf die andere Seite, fixierten hierbei stets ihr Ziel. Sie sah bei Weitem noch schöner aus, als in seiner Vorstellung.
»Niemand wird davon erfahren?«, fragte Andrew, nachdem er in Unterhemd und Shorts im Raum stand.
Carmen unterbrach das Liebkosen, um stattdessen über ihre Brüste zu fahren. »Niemand, mein Schatz. Dies wird unser kleines Geheimnis bleiben.«
Der Pakt war geschlossen. Ein Weg ohne Wiederkehr.
Den Preis zahlte er mit Vergnügen.
*
Die im Licht des Kerzenscheins goldfarbene Gestalt wiegte in rhythmischen Bewegungen auf und ab. Das lange dichte Haar, verdeckte ihr Gesicht wie einen Schleier. Kokett schwang sie die ses über die Schulter. Ein weiterer Seufzer entfuhr ihrer Kehle, während Andrew zischend seinen Atem entweichen ließ. Er hielt Carmens Hüften umschlossen, lenkte ihr Becken in die entspre chende Richtung.
Die dunkelrot lackierten Nägel fuhren in die Mähne hinein. Das
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