Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacie McQueen
Vom Netzwerk:
umzugehen. Gut, den Jungen, den er vor dem Selbstmord bewahren wollte, sprang trotzdem vom Schulgebäude, aber immerhin konnte er ihm ein wenig ins Gewissen einreden, sodass sich sein Sprung verzögerte.
    »Gut.« Carmen nickte. »Reden wir.« Sie griff zu ihrem Slip, den sie sich über die Hüften streifte. »Du wirst mir in Geschichte und Kunst bessere Noten geben.« Ihr Gegenüber wollte bereits etwas erwidern, doch fuhr Carmen ungehindert fort. »Sonst gehe ich zur Polizei.«
    »Zur Polizei!?« Die Sache wurde für ihn von Moment zu Moment verworrener. »Was hat die Polizei damit zu tun!?«
    Carmen erhob abermals die Klaue, wobei sie diese demonstrativ schloss und öffnete. »Ich werde denen sagen, dass du mich verge waltigt hast.« Sie sprach die Worte mit einer erschreckenden Nüchternheit aus. »Beweise habe ich genug.«
    »Beweise!?« Er lachte unsicher auf. »Welche Beweise?«
    »Die Hautpartikel unter meinen Nägeln? Dein Sperma in meiner Muschi!? Außerdem glaubt man eher einem armen, hilflosen Mädchen, als einem alten verbitterten Mann.« Das Mädchen kicherte verspielt.
    »Carmen.« Andrew hielt dies für einen Scherz. Oder einen Traum. Es begann zumindest als solcher. »Das kannst du nicht tun!«
    »Doch!«, sprach die Frau bestimmt. »Das oder ich bekomme bessere Noten. Und wage es ja nicht mich zu verarschen, denn sonst erzähle ich Chad von unserem kleinen Treffen und der wird dir den Arsch aufreißen.«
    Tränen stiegen in ihm auf, die er auch nicht gewillt war, zu rückzuhalten. Er schmeckte den salzigen Geschmack auf den Lip pen, spürte den bohrenden Schmerz in der Seite.
    »Wir sehen uns dann am Montag!?«, fragte das Mädchen, bevor es seinen Pullover überzog. »Pünktlich zum Geschichtstest!?«
    Andrew sagte nichts. Er blickte hinab auf die Seite des Bettes, auf der bis eben noch eine grazile Fee gelegen hatte.
    »Bis dann!« Die Frau warf ihm einen letzten Gruß, in Form eines Handkusses zu, dann schloss sich die Tür.
    Andrew saß weiter versteinert im Bett. Ein kühler Luftzug drang durch die abgedunkelten Fenster, welche das Licht der Kerze löschten. Der Rauch zog ihm in die Nase. Vertrieb den Himbeer-Vanille-Duft aus dem Raum und aus seinem Gedächtnis.
    Die Illusion bekam erste Risse, diese zogen sich weiter, bis sie in tausend Scherben zersplitterte.
     
     
     
     
     
     
     
     

 
     
     
     
     
     
     
    D Ä M M E R U N G
     
     
     
     
    9
     
     
     
     
    Cindy.
    Ein hübsches Mädchen, wenn auch zu stark geschminkt. Weniger Kajal und Lippenstift hätten ihr gut getan. Das erkannte er ab dem Moment, als er ihr die Schicht vom leblosen Gesicht gekratzt hatte. Sie waren alle um einiges hübscher, wenn sie ihn durch tote Augen anstarrten.
    »Kann ich Ihnen noch etwas bringen!?« Die Bedienung, ebenfalls eine auffällige Schönheit, lächelte ihn an. In der Hand hielt sie einen Notizblock mit einem Stift.
    Nur ungern wandte er seinen Blick von dem Artikel, der sein neuestes Werk beschrieb. »Einen Kaffee, bitte.« Er nahm den Arm beiseite, damit sie einen besseren Blick auf die Zeitung hatte. Tatsächlich sah sie hin.
    »Schlimme Sache.« Sie nickte in die Richtung des Artikels, wo das Schwarz-weiß-Foto Cindys ihnen entgegen lächelte. »Ich hoffe, dass sie den Täter bald finden werden.«
    Der Mann nickte. Eine aufkommende Erektion kündigte sich an, denn erkannte er die Angst, die die Bedienung begleitete. Sie würde seine Ruhmeshalle um eine Bereicherung erweitern. Scha de nur, dass draußen reger Sonnenschein herrschte. Nebel käme ihm bei weitem gelegener.
    »Ja, hoffentlich.« Er reichte ihr die leere Tasse. »Schwarz, ohne Zucker.«
    »Gerne!« Sie stöckelte fort. Unter der Uniform kam ihr strammer Hintern gut zur Geltung. Eine Weile genoss er den Anblick, dann sah er erneut aus dem Fenster. Beobachtete die Leute, die sorglos vorbei spazierten. Die Bäume verloren fortlaufend ihre Blätter, welche den Gehweg bedeckten.
    »Verzeihung?«
    Er erwartete die Stimme der süßen Bedienung, doch war dies die eines Mannes. Eines bestimmten Mannes.
    »Ja?« Fortwährend sah er aus dem Fenster. Sein Grinsen, ver deckte er mit der Hand.
     
    *
     
    »Sind Sie mit der Zeitung fertig?« Christian tippte mit dem Finger darauf.
    »Bedienen Sie sich«, meinte der Nebelfänger. Seine Augen fuhren hinauf. »Wenn Sie wollen, können Sie mir auch gerne Gesell schaft leisten.« Er deutete auf die gegenüberliegende Sitzbank aus rotbraunem Leder.
    »Sehr freundlich.« Christian glitt in die

Weitere Kostenlose Bücher