Antiheld - Thriller (German Edition)
Muttermal flatterte zusammen mit den Lidern und die glänzenden Lippen formten Laute der Erregung. Auf ihren Brüsten und dem Dekolleté zeichnete sich ein feiner Schweißfilm ab.
Plötzlich hielt Andrew inne. Sein Körper begann zu zittern. Keine Sekunde später wurde er von einem Orgasmus durchgeschüttelt.
Keuchend kamen sie nebeneinander zum Liegen. Während An drew seine Augen geschlossen hielt, starrte Carmen zur Decke.
»Besser als erwartet.« Sie schluckte, wobei sie eine feuchte Strähne aus der Stirn strich. »Auf jeden Fall besser, als mit Chad.«
Das brachte sein Ego gleich zehn Stufen höher. Zudem bereitete es ihm ein stolzes Lächeln. Sie brauchte nicht zu erfahren, dass es für ihn das erste mal war.
»Und nun.« Einer der roten Nägel fuhr seinen Bauch entlang, die Brust hinauf. »Reden wir über das Wesentliche.« Sie hob ihren Körper abermals über seinen, fixierte dabei seine Augen. Die Bril le lag auf dem Nachttisch, weswegen er abermals nur das ver schwommene Gebilde sah.
»Was meinst du?«, fragte Andrew, obwohl er bereits wusste, auf was sie hinaus wollte. Er versuchte sich ihr zu entziehen, merkte aber schnell, dass dies keinen weiteren Sinn hatte.
»Es ist so«, begann sie zaghaft, knabberte mehr verführerisch als nervös auf ihrer Unterlippe. »Jetzt hatten wir gar keine Zeit für meine Nachhilfestunde.« Sie grinste. »Zumindest für meine ei gentliche nicht. Aus diesem Grund hätte ich einen kleinen Vor schlag zu unterbreiten.«
Sie rückte sich in eine entsprechende Position, damit er einen besseren Ausblick auf ihren unbekleideten Prachtkörper hatte. Andrew nutzte seine Freiheit, um auch seinen Oberkörper aufzu setzen und diesen gegen das Gestell des Bettes zu lehnen. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Er überbrachte ungern schlechte Nachrichten. Und diese hier würde ihr wohl das Genick brechen.
»Wegen meinen Noten, da könnten wir es doch so machen, dass-«
»Ich werde dir keine besseren Noten geben können, so lange, bis sich deine Leistungen nicht verbessert haben.« Es war ausge sprochen. Die schwere Last, die ihm so schwer auf der Brust lag und ihm das Atmen erschwerte, war ausgesprochen. Doch ein Blick in Carmens fassungslos Gesicht, brachte die Last wieder zurück.
»Aber«, sagte sie, wagte dabei den Versuch eines Lächelns. »Aber ich habe mit dir geschlafen.«
»Das mag sein.« Andrew nickte unschlüssig. »Doch kann ich dir einfach keine bessere Bewertungen geben.«
Die mit Gloss bestrichenen Lippen begannen zu beben. Keines wegs, weil sie weinen musste. Vielmehr, da sie kurz vor einem Wutausbruch stand. Dies spürte auch Andrew, als sich die rot la ckierten Nägel in sein Fleisch bohrten. Das Muttermal über dem Auge zuckte. »Ich habe mit dir geschlafen«, wiederholte Carmen bedrohlich. Anscheinend stellte dies ihren einzigen Verteidi gungspunkt dar.
»Ich weiß.« Er erhob beide Hände. Öffnete den Mund, wobei er diesen dann doch wieder schloss. Ein Kopfschütteln folgte. »Es tut mir leid!«
»Mir auch!« Sie erhob ihre Hand. Die Finger waren gekrümmt wie die Krallen eines Tieres, sodann zog sie diese über Andrews Wange. Ein brennender Schmerz schoss ihm den Körper entlang.
»Verdammt!« Fassungslos starrte er zu der sichtlich aufgebrachten Carmen, die noch immer ihre Klaue empor hielt, unter deren Nägel nun Andrews Hautfetzen lagen. »Was sollte das!?« Er fuhr über die verletzte Stelle, wobei er eine dünne Blutspur bemerkte.
Wortlos stieg Carmen aus dem Bett. Andrew beobachtete sie. Er erwartete, dass sie sich anziehen und aus der Wohnung stürmen würde. Jedoch machte sie vor dem Couchtisch halt.
»Was!?«, begann Andrew irritiert, doch steigerte sich die Ratlo sigkeit, als sie nun vor dem Tisch kniete, ihren Kopf in den Nacken legte und diesen mit voller Wucht gegen die Tischkante knallen ließ.
»Gütiger Gott!« Erschrocken sprang Andrew auf, darauf bedacht, seinen Unterleib mit der Decke zu umhüllen. »Carmen, alles in Ordnung?«
Das Mädchen, nein, die Frau, wandte grinsend das Gesicht in die Richtung ihres Lehrers. Eine Platzwunde zierte ihre Stirn, aus der nun eine dünne Bahn Blut lief. »Das büßt du mir!«, zischte sie.
Andrews Augen formten schmale Schlitze. Er hob die Schultern, ohne den Blick von der unförmigen Gestalt zu lassen. Als er seine Brille ertastet hatte, setzte er diese erneut auf die Nase. »Lass uns darüber reden«, bat er in ruhiger Tonlage. Als Pädagoge wusste er mit solch schwierigen Fällen
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